© ZMorph3D pixabay.com / 3D Drucker im Einsatz / Vieles ist möglich
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Nachhaltigkeit durch 3D Druck?

In den Medien tauchen immer mehr innovative Möglichkeiten auf, wie dieses Verfahren genutzt werden kann.

In den letzten Jahren wurde die Technik des 3D Druck immer bekannter. Die Bauteile sind qualitativ hochwertiger und können in immer kürzerer Zeit hergestellt werden. Inwiefern dieses Verfahren neben der Innovation auch nachhaltig ist, soll in diesem Beitrag einmal genauer betrachtet werden.

3D Druck als nachhaltige Produktionsmethode der Zukunft

Noch steht dieses Verfahren weit am Anfang, aber was bereits jetzt geschafft wurde, ist bemerkenswert. Viele denken bei 3D Drucken an Kunststoffe und in vielen Bereichen ist dies auch korrekt. In der Forschung wird aber bereits auch mit anderen Materialien experimentiert.

So ist beispielsweise das schwedische Unternehmen Cellink in der Lage mit einer patentierten "Bio-Tinte", die mit menschlichen Zellen gemischt werden kann, menschliches Gewebe zu drucken. Nicht nur das Unternehmen selbst sondern auch viele andere Wissenschaftler sind der Meinung, dass mit dieser Methode in den nächsten 20 Jahren auch funktionierende menschliche Organe gedruckt werden können. Das wäre in vielerlei Hinsicht ein Durchbruch in der Medizin und der Implantation.

Nachhaltigkeit beginnt mit diesem Verfahren aber heute schon. Bislang war es auch bei Kunststoffteilen nötig, spezielle Gussformen anzufertigen, die dann für die Befüllung mit dem Kunststoffe genutzt werden konnten. Damit sich dieses lohnt, mussten also anschließend auch entsprechend hohe Stückzahlen produziert werden. Mit der 3D Druck-Technologie können nun einzelne Modelle angefertigt werden an denen die Produktion und die Handhabung getestet werden können. Ohne eine große Menge an Ausschuss produziert zu haben.

Unterschied zwischen dem 3D Druck und der CNC-Bearbeitung

Diese Einzelanfertigung gibt es natürlich schon länger, aber dafür werden in der Regel Metalle verwendet, die beim CNC Drehen bearbeitet werden. Bei dieser Technik muss ein Stück Metall verwendet werden, dass das spätere Fertigungsstück komplett in der Größe einschließt. Der Fräskopf arbeitet dann das Modell aus diesem Block heraus. Hierbei entsteht natürlich eine große Menge an Span, der zwar gesammelt und wieder eingeschmolzen werden kann, dafür aber erneut hohe Energie aufgewendet werden muss. Zudem muss die Produktion kontinuierlich gekühlt werden und auch das verwendet weitere Ressourcen.

Der 3D Druck benötigt nur Material an den Stellen, an denen auch das Bauteil geformt wird. Hier wird nämlich das 3D Modell lediglich, Lage um Lage "aufgespritzt" Abschnitte vom Anspritzen oder von der Ausarbeitung fallen keine an. Unternehmen wie 3D Hubs haben diese Möglichkeit für sich zum Geschäftsmodell gebracht. Vom Prototypen bis zur Endproduktion können Kunden hier online ihre Modelle schnell und unkompliziert hochladen und ihre Teile kostengünstig und mit sehr kurzen Lieferzeiten anfertigen lassen.

Alltag und Risiken des 3D-Druck Verfahrens

Mit der Zeit werden 3D Drucker immer günstiger und auch für Privathaushalte erschwinglich. Da in den meisten Fällen allerdings Kunststoff für die Fertigung verwendet wird, könnte auch mit einem Anstieg der Kunststoffproduktion gerechnet werden. Besonders bei Trends könnten so große Mengen an Abfall entstehen. Allerdings gibt es auch immer mehr nachhaltige Kunststoffe, die nicht aus Rohöl hergestellt werden und sogar kompostierbar sind. Sollten auch diese Materialien für den 3D Druck geeignet sein, relativiert sich dieser Punkt natürlich wieder.

Die Vorteile überwiegen allerdings nach heutigem Wissensstand. Geplante Obsoleszenz bei Elektrogeräten beispielsweise könnte damit umgangen werden, da fällige Ersatzteile einfach zuhause selbst hergestellt werden können. Man muss sich in diesem Fall allerdings auch die Frage stellen, inwieweit dies Auswirkung auf die Produktion bei den Herstellern hat und welche Qualität dann hier noch angeboten wird.

Die Ausweitung der Materialien, die für den 3D Druck verwendet werden könnten, stehen aber noch in der Zukunft. Denkbar wären aber auch Drucker, die maßgefertigte Kleidung produzieren und eine Überproduktion überflüssig machen.


TM


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /