© XR Mutaza Elham/ Aktivisten und Aktivistinnen in den Blutlacken
© XR Mutaza Elham/ Aktivisten und Aktivistinnen in den Blutlacken

Spektakuläre Aktion von Extinction Rebellion in Wien

"Das Blut unserer Kinder" - Inszenierung um 5 nach 12

© Murtaza Elham XR/ Am Ende der Aktion säuberten die Aktivisten gemeinsam die Rahlstiege.
© Murtaza Elham XR/ Am Ende der Aktion säuberten die Aktivisten gemeinsam die Rahlstiege.

Wien- Die bildgewaltige Inszenierung „Das Blut unserer Kinder“ mit 10 weiß gekleideten Jugendlichen, dutzenden als Trauergemeinde gekleideten Aktivist*innen und 200 Litern Kunstblut bildete den Höhepunkt einer Versammlung der „Rebellion für das Leben“ am Samstag, fünf nach 12, auf der Wiener Rahlstiege.

Die Bewegung will mit dieser Performance verdeutlichen, dass schon jetzt Menschen an Folgen der fortschreitenden Klimakatastrophe sterben. Weltweit, aber eben auch bei uns in Österreich. Michael Kothe, einer der Aktivisten, zeichnet ein düsteres Bild für die Zukunft seiner Enkelkinder: „Schon jetzt sterben in Österreich mehr als doppelt so viele Menschen an der Hitze wie im Straßenverkehr. 2015 waren das immerhin 1.122 und diese Zahl wird bei immer häufiger auftretenden Hitzewellen in Zukunft stark ansteigen. Eine europäische Studie prognostiziert, dass ab 2070 zwei Drittel der Bevölkerung jährlich von Extremwettereignissen betroffen sein werden und rechnet mit 135.000 Toten. Nur in Europa wohlgemerkt und pro Jahr.“

Im Zentrum der Aktion leuchtete ein blutrotes Banner mit der Aufschrift „Diese Politik tötet“ – dazu Helga Herzog, Mitorganisatorin der Kunstaktion: „Die Wissenschaft warnt die Menschheit schon seit mehr als 30 Jahren. Jetzt treten Vorhersagen ein: Waldbrände nie dagewesenen Ausmaßes, versinkende Inseln, wieder zunehmender Hunger, verzweifelte Menschen, die um ihr Überleben kämpfen. Die aktuelle Politik reagiert darauf nicht angemessen, weder auf lokaler oder nationaler Ebene noch im Rahmen der internationalen Staatengemeinschaften.“

Die Bewegung fordert daher von der nächsten Regierung in Österreich, den vom Nationalrat am 25. September beschlossenen Klimanotstand umgehend auch als solchen zu behandeln. Herzog: „Die Menschheit ist in einem Notfall!“.

Im Konkreten fordert Extinction Rebellion:

• eine umfassende Information der Öffentlichkeit über das Ausmaß der Klimakatastrophe und ökologischen Krisen sowie Anpassung aller relevanter Gesetze

• eine Massenmobilisierung mit den rechtlich bindenden Zielen, die Treibhausgasemissionen bis 2025 auf null zu bringen und die Zerstörung Ökosysteme – auch mittels internationaler Zusammenarbeit – unverzüglich zu stoppen.

• Einrichtung von gelosten Bürger*innenversammlungen als zusätzliche demokratische Instrumente, um Ziel- und Richtungsvorgaben zu beschließen und deren Umsetzung zu kontrollieren.

Am Ende der Aktion säuberten die Aktivisten gemeinsam die Rahlstiege in Wien Mariahilf, wo die Aktion stattfand.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /