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Wien: Fusion von gelber und blauer Tonne in neue gelb-blaue Kombi-Tonne

Größte Umstellung bei getrennter Sammlung seit 15 Jahren: Plastikflaschen, Getränkekartons und Metalle in gemeinsame Tonne

Noch einfacher, noch effizienter und noch bequemer ist ab sofort die getrennte Altstoffsammlung in Wien. Nach dem Motto "Aus ZWEI wird EINS" werden künftig Plastikflaschen, Getränkekartons und Metalle gemeinsam in der neuen gelb-blauen Kombi-Tonne gesammelt, in Einfamilienhäusern im gelb-blauen Kombi-Sack. Mit Hilfe automatisierter Sortiertechnologie lassen sich die Altstoffe danach sortenrein trennen und dem umweltfreundlichen Recycling zuführen. "Die getrennte Sammlung ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz, die Wienerinnen und Wiener sammeln jährlich rund 350.000 Tonnen an Altstoffen, die wieder verwertet werden und sparen damit 75.000 Tonnen CO2", erläutert Umweltstadträtin Ulli Sima. Nun optimiert die Stadt Wien in Kooperation mit der ARA die getrennte Sammlung weiter: "Mit der neuen gelb-blauen Kombi-Tonne für Plastikflaschen und Metalle wird das Mülltrennen noch einfacher, die Neuerung bringt mehr getrennte Altstoffe und damit mehr Recycling. Darüber hinaus sparen wir durch die Fusion rund 80.000 Transportkilometer, weil die Fraktionen nicht mehr von unterschiedlichen LKWs entsorgt werden", erläutert Sima die Maßnahme, die die größte Umstellung der getrennten Sammlung in Wien seit 15 Jahren ist.

Die Umstellung der Altstoffsammlung in Wien erfolgt gemeinsam mit der Altstoff Recycling Austria (ARA), die für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungen verantwortlich ist. "Die Mülltrennung wird für die Wienerinnen und Wiener noch bequemer: Die getrennte Vorsammlung im Haushalt entfällt, denn Plastikflaschen, Getränkekartons und Dosen wandern in einen gemeinsamen Vorsammelbehälter - und das spart Platz. Außerdem stehen mehr Standorte für die gemeinsame Sammlung der Verpackungen zu Verfügung, dadurch entfallen für die Wienerinnen und Wiener zusätzliche Wege zu den Sammelbehältern", erklärt ARA Vorstand Christoph Scharff die Vorteile der Umstellung für die Bürgerinnen und Bürger. "Wir erwarten uns von der Umstellung eine Steigerung der Sammelmengen und weniger Fehlwürfe. Denn wir müssen in Zukunft alle gemeinsam noch besser werden, um einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zu einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft zu leisten. Die Bürgerinnen und Bürger sind bereit, wie eine aktuelle Marketagent-Umfrage bestätigt. Rund 83 % geben an, sich beim richtigen Sammeln und Trennen noch mehr anstrengen zu wollen. Damit sind wir auf dem richtigen Weg, denn wir wollen jede Verpackung für das Recycling zurück", ruft ARA Vorstand Christoph Scharff zum Mitmachen bei der neuen Verpackungssammlung in Wien auf.

Zwtl.: Aktiver Klimaschutz auch bei den Transportkilometern: Aus 3 Anfahrten wird 1

An mehr als 6.500 Standorten können die Wienerinnen und Wiener künftig bequem Plastikflaschen, Getränkekartons und Dosen in einer gemeinsamen neuen, gelb-blauen Tonne entsorgen. Die getrennte Sammlung ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz, der für die Stadt Wien seit vielen Jahren zentral ist. "Bis dato mussten die Standorte für Altmetall und Plastikflaschen von zwei unterschiedlichen Müllsammelfahrzeugen angefahren werden. Durch die gemeinsame Sammlung der beiden Fraktionen in der neuen Gelben Tonne spart man daher Transportwege - rund 80.000 km jährlich und damit ca. 160.000 kg CO2-Äquivalente pro Jahr. Zusätzlich wurden die Liegenschaften, welche an die ÖKO-Box-Sammlung angeschlossen waren extra angefahren um, Getränkekartons abzuholen. Nun werden alle drei Abfallfraktionen gemeinsam transportiert", unterstreicht Sima die Vorteile für den Klimaschutz.

Ab sofort: "Sie sammeln gemeinsam. Wir trennen und verwerten".

Die Gelben Tonnen und Gelben Säcke in Einfamilienhaushalten waren bisher nur für die Sammlung von Plastikflaschen bzw. seit letztem Jahr auch für Getränkekartons vorgesehen, d.h. etwa für PET-Getränkeflaschen oder für Flaschen von Reinigungsmitteln oder Duschgel etc. sowie für Milch- und Saftpackerln und dergleichen. Parallel dazu gibt es im Moment die blauen Metalltonnen. Hier entsorgt man derzeit Getränkedosen, bzw. Konservendosen und andere Kleinmetalle. Das ändert sich nun komplett: Ab sofort wird die Gelbe Tonne bzw. der Gelbe Sack sowohl für Plastikflaschen, Getränkekartons als auch für Dosen geöffnet.

Das gehört ab sofort in die gelb-blaue Kombi-Tonne:

Plastikflaschen für

• Getränke (PET-Flaschen)

• Wasch- und Putzmittel (Haushaltsreiniger, Weichspüler, ...)

• Körperpflegemittel

• sonstige Lebensmittel (Speiseöl-, Essig-, Milch-, Joghurtflaschen, ...)

• destilliertes Wasser, Kühlmittel und Sonstiges (bitte kein Motoröl!)

Dosen, kleinteilige Metalle

• Getränkedosen

• Konservendosen für Lebensmittel oder Tiernahrung

• Menüschalen aus Metall (Fertiggerichte, Tierfutter, ...)

• andere Metallverpackungen (Verschlüsse, Deckel, Tuben, Alufolie)

• kleinteilige Metalle (Durchmesser kleiner als 20 cm, nicht spitz und nicht scharf, keine Drähte, keine Batterien!)

Getränkekartons

• Milch- und Saftpackerln

• Getränkekartons für Wein etc.

Austausch der Blauen Tonnen gegen Gelbe-blaue Kombi-Tonnen & stufenweise optische Anpassung der Abfallbehälter

Ab sofort können in die bestehenden gelben Tonnen Plastikflaschen, Metalle und Getränkeverpackungen geworfen werden. Die Tonnen werden nach und nach optisch angepasst, die bisher gelben Tonnen bekommen einen blauen Ring sowie eine neue Beklebung. Die Blauen Tonnen - bisher ausschließlich für Dosen und Kleinmetalle vorgesehen - werden Schritt für Schritt durch neue Gelbe Tonnen mit blauen Rand an der Einwurföffnung ersetzt. Alle Haushalte erhalten zudem rund 2 Wochen vor Beginn der Umstellung Ihres Gebietes eine neue Vorsammeltasche mit entsprechendem Design und erläuterndem Infoblatt. Alle Gelben Tonnen bekommen zusätzlich neue Aufkleber. Aufgrund der großen Menge an Blauen und Gelben Tonnen - insgesamt handelt es sich um rund 19.000 Behälter an mehr als 6.500 Standorten (sowohl an öffentlichen Plätzen als auch auf privaten Liegenschaften) - nimmt der Austausch der Blauen Tonnen gegen Gelbe Tonnen rund 6 Monate in Anspruch. Die Umstellung beginnt im Oktober und erfolgt gebietsweise:

* Okt. bis Mitte Dez. 2019 - Bezirke: 21, 22, 2, 3, 11, 20 * Mitte Dez. 2019 bis Ende Jänner 2020 - Bezirke 1, 6, 7, 8, 4, 5, 10, 12, 13, 23 * Februar 2020 - März 2020 - Bezirke 9, 14, 15, 16, 17, 18, 19

Von April 2020 bis Ende Juni 2020 erfolgt noch die optische Anpassung der bisherigen "Gelben Tonnen" mit der blauen Einwurföffnung.

Mehr Möglichkeiten zur getrennten Sammlung

Die Gesamt-Behälteranzahl von rund 19.000 in Wien bleibt gleich. Durch die gemeinsame Sammlung der drei Altstoff-Fraktionen ergibt sich jedoch ein Plus von rd. 2.300 Standorten für die Sammlung von Dosen sowie ein Plus von rd. 800 Standorten für Plastikflaschen und Getränkekartons. Insgesamt können dann an mehr als 6.500 Standorten in Wien Plastikflaschen, Getränkekartons und Dosen entsorgt werden. Rund 44.000 Wiener Haushalte in den Einfamilienhausgebieten, die den Gelben Sack bisher für die Sammlung von Plastikflaschen verwenden, können diesen zukünftig auch für Getränkekartons und Dosen benutzen.

Moderne Sortiertechnologien ermöglichen die Umstellung

Das gesammelte Metall wird als wertvoller Sekundärrohstoff für neue Verpackungen und andere Produkte wie Autoteile oder Eisenbahnschienen eingesetzt. Die Metalle werden mit Magneten bzw. Metallabscheidern von den Plastikflaschen und Getränkekartons abgetrennt. Die Plastikflaschen werden dann automatisiert nach Farbe und Material sortiert. Die Getränkekartons werden über Sensoren und Gebläse ausgeschieden und ebenfalls getrennt recycelt, sodass aus Karton wieder Karton wird. Damit ist sichergestellt, dass sowohl Plastikflaschen, Getränkekartons als auch Dosen getrennt voneinander stofflich verwertet werden können.

Zwtl.: Recycling zahlt sich aus

"Recycling schont natürliche Ressourcen und entlastet damit die Umwelt, In PET-Getränkeflaschen steckt bereits durchschnittlich 30 % Recyclingmaterial, in vielen Flaschen sogar 100 %. Getränkekartons bestehen zu 75 % aus nachwachsenden Rohstoffen, und das Recycling von Metalldosen spart im Vergleich zur Neuproduktion 95 % Energie", erläutert Christoph Scharff. "Egal ob Plastikflasche, Getränkekarton oder Dose, richtig gesammelt sind sie kein Abfall, sondern wertvolles Ausgansmaterial für neue Verpackungen und Produkte. Das gilt es im Sinne einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu nutzen."

Zwtl.: Pilotversuch im 15. Bezirk erfolgreich: weniger Fehlwürfe, Steigerung der Sammelmengen

In Wien werden jährlich rund 5.300 Tonnen Plastikflaschen und Getränkekartons sowie 2.300 Tonnen Dosen gesammelt. Erfahrungen aus anderen Städten sowie einem Wiener Pilotversuch im 15. Bezirk haben eine Steigerung der Sammelmengen um 10-15 Prozent sowie weniger Fehlwürfe als Resultat gebracht. "Wir gehen daher für ganz Wien von einer ähnlichen Größenordnung im Vergleich zu 2017 aus. Wir sammeln mehr und brauchen dafür weniger LKW-Fahrten. Das ist gut für die Menschen, gut für Wien und gut für die Umwelt und den Klimaschutz, über den alle reden - wir handeln. Und das seit vielen Jahren", betont Sima abschließend.

So schaut die neue Sammelfamilie für Altstoffe nun aus:

In Wien gibt es insgesamt 220 000 Altstoffbehälter für die getrennte Sammlung. Aufgrund der Zusammenlegung der Blauen und der Gelben Tonne in eine Kombi-Tonne gibt es künftig fünf statt bisher sechs Leitfarben am Behälterdeckel und auf der Beklebung:

* Gelb/Blau für Plastikflaschen, Getränkekartons und Metalle
* Rot für Altpapier
* Braun für biogene Abfälle
* Grün für Buntglas
* Weiß für Weißglas

Alle Infos auf www.abfall.wien.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /