© Ralf Vetterle- pixabay.com
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Rückgang der Emissionen 2018: Eine Analyse der Ursachen

Sondereinflüsse sind für den Rückgang verantwortlich

Im Report 0701 meldete das Umweltbundesamt kürzlich für das Jahr 2018 einen Rückgang der Treibhausgasemissionen um 3,2 Mio.t, von 83,2 auf 79,1 Mio. t CO2e, das entspricht 3,8% weniger Emissionen. Das ist erfreulich.

Eine Analyse zeigt, dass der Rückgang Sondereinflüssen wie warme Witterung, Reduktion der Stahlproduktion zuzuschreiben ist. Einen deutlichen Rückgang der Emissionen gab in den Sektoren Industrie, Energie, bei den Gebäuden und in den Sparten Landwirtschaft, Abfallwirtschaft und FCKW.

Einen Anstieg gab es im Verkehrsbereich; dieser macht mittlerweile 30% aller Emissionen aus. Außerdem ging die inländische Stromerzeugung aus Wärmekraftwerken um 7% zurück. Durch die vermehrten Stromimporte verlagert Österreich die Emissionen in die Nachbarländer.

Wärme: Der Rückgang ist eine Folge des milden Winters. In Fernheizwerken ging der Absatz zum Teil um 10% zurück. Positiv ist der Rückgang der Ölheizungen.

Verkehr: Die Emissionen stiegen weiter, in zehn Jahren um 2 Mio.t. Sie waren mit 23,9 Mio. t um 73% höher als 1990!! Seit dem Einbruch der Ölpreise 2015 ist ein deutlicher Anstieg zu beobachten.

Industrie, Energie

Ein Teil des Rückgangs erklärt sich aus dem längeren Stillstand eines Hochofens der VOEST.
Ein anderer Teil aus Veränderungen der Stromversorgung. In 2018 stiegen die Nettostromimporte um 2401 GWh, d.s. 37% auf 8947 GWh. Importe kommen überwiegend aus Tschechien (Atom- und Kohlestrom) und D.

Verkehr: Ein wesentlicher Grund für die hohen Emissionen ist die Tiefbesteuerung der Treibstoffe. Laut einer ADAC Umfrage waren die Dieselpreise in Österreich am 3.8. um 53 Cent geringer als in der Schweiz, um 28 Cent geringer als in Italien und um 5 Cent tiefer als in D. So lockt Österreich LKWs und PKWs zum Tanken ins Land mit dem Ergebnis lange Staus, Beschwerden der Anrainer, hohe Emissionen und künftige Strafzahlungen!

FAZIT: Der Rückgang der Emissionen 2018 war überwiegend Sondereinflüssen und den steigenden Stromimporten zu verdanken. Ohne ökosozialen Steuerumbau ist der notwendige Rückgang der Emissionen zur Erfüllung des Paris Abkommens nicht erreichbar!


Heinz Kopetz für OEKONEWS


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /