© Thayaland / Die Referenten des spannenden Abends
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Zivilschutz und Blackout

Von Klimawandel und Energieversorgung bis zu Blackout-Szenarien und Prävention bzw. Reaktion.

Im Juni fand in Allentsteig der 12. Thayaland-Zirkel statt. Die Stadtgemeinde Allentsteig lud in Kooperation mit der KLAR Thayaland zu diesem Infoabend zum Thema „Zivilschutz und Blackout“.

Nach der Begrüßung durch StR Ewald Gamper berichtete Otmar Schlager von der Energieagentur der Regionen über die Energiesituation sowie Klimaschutz und Klimawandel in der Modellregion, eingebettet in ein bundesweites Netzwerk von Regionen. Zur Klimawandel-Anpassungsmodellregion „KLARe Zukunft Thayaland“ gehören alle 15 Gemeinden im Bezirk Waidhofen und die Kleinregion ASTEG. Er betonte die Dringlichkeit, beim Klimaschutz und bei der Anpassung alle verfügbaren Hebel in Bewegung zu setzen. In Wäldern, Feldern, Gärten und Gewässern ist das immer deutlicher zu erkennen.
Günther Sohr als Bereichsleiter Sicherheit und Ordnung der BH Gmünd blickt auf mehrere Jahrzehnte Erfahrung (z.B. bei Polizei, Feuerwehr und Zivilschutzverband). Er hat auch Erfahrungen aus dem Projekt KLIMzug, einem deutschen Pilotprojekt zur Klimawandelanpassung, bei dem die Energieagentur der Regionen das Waldviertel erfolgreich als einzige internationale Partnerregion in Österreich etablieren konnte.

Er startete seinen Vortrag mit dem Hinweis darauf, dass es in Europa, natürlich auch in Österreich, zu einem Blackout kommen kann. Mögliche Ursachen reichen von Wetterkapriolen, über Hitze bedingte Kraftwerksausfälle und ähnliches bis zu Unfällen oder physischen oder virtuellen Attacken.

Als Beispiel berichtete er, wie man in der Schweiz am 24. 5. 2019, d.h. vor wenigen Wochen, knapp ein Blackout verhindern konnte. Die Mischung aus heißem Wetter, den Betrieb vieler Klimageräte, der Verfügbarkeit von weniger Atomstrom aufgrund fehlenden Kühlwassers, … brachte Instabilitäten im Netz. Diese konnte durch die durch Übungen gut vorbereitete Swissgrid gerade noch bewältigt werden. Das zeigt, Österreich hat eine sehr gute Infrastruktur, doch dieser hohe Standard ist nicht selbstverständlich. Sohr berichtete über Kooperationen mit der Schweiz, die als Land sehr, sehr aktiv ist im Bereich Blackout-Vorsorge, aber auch über die Kooperation mit dem Führungssimulator in der Kaserne Weitra, z.B. bei der Übung Blitzeis im Herbst 2018. Die Übung war nicht nur sehr erfolgreich für den Stab der Beteiligten, sondern auch sehr aufschlussreich für das Erkennen, welche weiteren Maßnahmen es braucht, um in einem Notfall noch besser agieren zu können. Dazu zählt z.B. die Versorgung der Einsatzkräfte mit Treibstoff bzw. Strom, aber auch die Verbesserung von Möglichkeiten zur Aufrechterhaltung der Kommunikation zwischen den Einsatzkräften, da Festnetz und Handy, sobald der Strom weg ist, nur mehr kurze Zeit verfügbar sind und auf andere Systeme wie z.B. Funk zurückgegriffen werden muss. Bernd Buric, vom NÖ Zivilschutzverband machte in seinem Vortrag greifbar, was alles schlecht oder nicht mehr funktioniert, wenn in einem Haushalt der Strom fehlt.

Sich hier vorzubereiten und nicht nur einen gewissen Vorrat an Lebensmitteln (inkl. Wasser) zu haben, der keine Kühlung braucht…, sondern auch zu überlegen, wie kann man diese ohne Strom zubereiten, das sollte jeder Haushalt machen. Hier liegt ein zentraler Punkt für krisenfeste Haushalte, die in einer Blackoutsituation in dieser Form für sich sorgen können.
Weitere Beiträge zum Thema Blackout und wie damit umgegangen werden kann, kamen von Wolfgang Gottsbachner, dem stellvertretenden Bezirkskommandanten der Polizei in Zwettl sowie Georg Zauner, dem Kolonnenkommandanten vom Roten Kreuz in Allentsteig.

Der Abend endete mit einem intensiven Austausch zu den vielen Facetten des Themas und was hier zur Vorsorge individuell, aber auch gemeinsam getan werden kann. Alle waren sich einig, es heißt dranbleiben, denn Vorsorge für ein Blackout zahlt sich auf jeden Fall aus.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /