© Branko Smon / Earth Plastic View über dem Matterhorn
© Branko Smon / Earth Plastic View über dem Matterhorn

Das Matterhorn als weltweiter Botschafter für ein neues Plastikbewusstsein

Der Künstler Branko Smon hat gestern sein Kunstprojekt „Earth Plastic View“ der Weltöffentlichkeit vorgestellt.

© Branko Smon / Matterhorn
© Branko Smon / Matterhorn

Zermatt- Die Vernissage fand am Matterhorn im Kulmhotel Gornergrat statt. Branko Smon visualisiert das unvorstellbare Ausmaß von etwa sieben Milliarden Tonnen weltweiten Plastikbestands anhand von mehreren Installationen. Die „Earth Plastic View“-Frames zeigen die räumliche Ausdehnung des Volumens dieses Bestands in Granulatform, 14 km3. Neben den Sichtrahmen stehen rund um den Gornergrat zwei Meter große „MyEarthPlasticPart-cubes“ gefüllt mit Plastikgegenständen, Plastikmahlgut und -granulat. Ihr Volumen von 1,9 m3 entspricht dem weltweiten Pro-Kopf-Aufkommen an Plastik in Granulatform bei einer derzeitigen Weltbevölkerung von 7,64 Mrd. Menschen. Seit heute ist das Matterhorn damit weltweiter Botschafter für ein neues globales Plastikbewusstsein.

„MyEarthPlasticPart-cube” über dem Gipfel des Matterhorns, symbolische Taufe zum Botschafter für eine neues globales Plastikbewusstsein

Zur Eröffnung ließ Branko Smon einen Hubschrauber, bestückt mit einem Kubus und einer Kamera, auf den Berggipfel fliegen. Die Filmaufnahmen zeigen die Ausdehnung des Plastikvolumens am Matterhorn. Über dem Gipfel schwebend „taufte“ er symbolisch das Matterhorn zum Botschafter und eröffnet damit das Kunstprojekt „Earth Plastic View“.

Die Vernissage fand unter Beteiligung von Inga Kälber, Gründerin von Zero Waste Deutschland, Ursula Schneider Schüttel, Nationalrätin und Präsidentin von Pro Natura und Antoinette Vermilye, Mitgründerin der Gallifrey Foundation statt, die in Impulsvorträgen über Herausforderungen und Gefahren der Plastikproblematik, den Umgang mit der Plastikproblematik auf politischer Ebene sowie die Integration von Plastik- und Müllvermeidung im Alltag sprachen. Der Schweizer Pionier Bertrand Piccard, Pate des Projekts, lobte die Idee von Earth Plastic View in einer Videobotschaft. Die Installationen sind ab sofort dauerhaft zu sehen.

Vier große "Earth Plastic View"-Frames, aufgestellt an unterschiedlichen Aussichtspunkten rund um den Gornegrat, zeigen die räumliche Ausdehnung des Volumens des weltweiten Plastikbestands in Granulatform. Die imposanten Sichtrahmen umfassen die Silhouette des Matterhorns mit dem umliegenden Bergmassiv. Daneben stehen an sechs Positionen rund um den Gornergrat zwei Meter große, mit Plastikgegenständen, Plastikmahlgut und Plastikgranulat gefüllte Kuben. Das Volumen dieser "MyEarthPlasticPart-cubes" von 1,9 m3 entspricht dem weltweiten Pro-Kopf-Aufkommen an Plastik in Granulatform bei einer derzeitigen Weltbevölkerung von 7,64 Mrd. Menschen.
Speziell für das Projekt entwickelte Smon die "Earth Plastic View"-Art App. Die App zeigt interaktiv an sieben Aussichtspunkten die Ausdehnung des Plastikvolumens am Matterhorn im Jahr 2019 sowie das Ansteigen des Volumens auf 32 km3 bis zum Jahr 2035, wenn wir unseren Umgang mit Plastik nicht verändern. Sie ist im App Store und im Google Play Store erhältlich und global anwendbar.


Über Branko Smon:

Branko Smon wurde 1955 in Maribor/Slowenien geboren. Schon während des Studiums experimentierte er jenseits der klassischen Gattungen mit scheinbar kunstfernen Medien beispielsweise mit der sogenannten „blower art“, durch Ventilatoren in Bewegung versetzte raumgreifende Installationen. In den 1980er- und 1990-erJahren realisierte Smon internationale Projekte in den Metropolen New York und Moskau sowie in Südkorea. Später folgten unter anderem Projektideen und -realisationen in Stuttgart, Frankfurt am Main und Brüssel. Bis heute geht es Branko Smon in seiner Kunst um den Zusammenhang zwischen Natur und Kultur, Mensch und Technologie, Wirtschaft und Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Er setzt sich intensiv mit systemimmanenten und -relevanten Zusammenhängen auseinander, von deren erheblichen Wirkkräften und Konsequenzen wir zwar wissen, aber kaum eine Vorstellung haben. www.brankosmon.de


Web: www.earth-plastic-view.de


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /