Gefährlich und verantwortungslos: Tschechischer Atomkraft-Ausbau unter Deckmantel der Erneuerbaren Energie
Nö. Landesrat Pernkopf: Ohne Atomkraft-Ausstieg keine EU-Regionalförderungen mehr
St.Pölten - Wie gestern bekannt wurde, hält die tschechische Regierung weiter am Ausbau der Atomkraftwerke Temelin und Dukovany fest und will ihn noch forcieren. Letzteres befindet sich nur 35 Kilometer von Österreichs Grenze entfernt. "Es kann nicht sein, dass ein Pannen-Reaktor wie Temelin oder das veraltete Atomkraftwerk Dukovany unter dem Deckmantel der sauberen Energie ausgebaut werden sollen. Das ist schlicht verantwortungslos und gefährlich!", reagiert LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf scharf. Schon seit Jahren tritt Niederösterreich vehement gegen den Ausbau der Atomkraft in den Nachbarländern ein - gegen den Ausbau des Atomkraftwerks Dukovany wurden 64.000 Unterschriften gesammelt.
"Die Übergangsregierung und die EU müssen jetzt handeln", appelliert Pernkopf und hat auch einen Vorschlag: "Die EU muss die Regionalförderungen für alle Regionen einstellen, die nicht aus der Atomkraft aussteigen." Dass die Energiewende mit Wasser-, Wind- und Sonnenstrom nur etwas für "reiche Länder" sei, wie der tschechische Industrieminister Karel Havlicek behauptet, ist für den LH-Stellvertreter Unsinn: "Wir sind ein 1:1 Beispiel, wie es funktioniert und helfen gerne mit unserer Erfahrung. Der Ausbau der Erneuerbaren Energie ist die einzig richtige Antwort auf den Klimawandel - und die Atomkraft ist schlicht zu gefährlich. Zudem gibt es noch keine Lösung für den radioaktiven und lebensgefährlichen Müll."
"In der Slowakei wurde der Ausbau von Mochovce auf Eis gelegt, das war der absolut richtige Schritt. Jetzt muss Tschechien diesem Beispiel folgen und Verantwortung für die Klimazukunft und den Schutz der Zivilbevölkerung übernehmen", so der LH-Stellvertreter.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /