© Nina Holler
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Einsatz von Bti gegen Stechmücken offenbar nur scheinbar eine Lösung

Einsatz auch in Niederösterreich - Vorbeugen und Vermeiden besser

Studie der iES Landau, Institut für Umweltwissenschaften, Universität Koblenz-Landau; gefördert über DBU

In der Zusammenfassung der Studie "Entwicklung eines naturschutzkonformen Konzeptes zur Stechmückenbekämpfung am Oberrhein" heißt es:

„Die viel zitierte ,Umweltfreundlichkeit‘ der Stechmückenbekämpfung mit Bit beruht auf einer mutmaßlich geringen Toxizität gegenüber Nicht-Zielorganismen, zu der am Oberrhein bisher keine belastbaren Feld-studien durchgeführt wurden. Unsere Studien zeigen allerdings ein unterschätztes Risiko für den Einsatz des Biozids Bti, da neben Stechmücken auch die Zuckmücken erheblich beeinträchtigt werden. Das Fehlen dieser Biomasse hat negative Konsequenzen für höhere Ebenen im Nahrungsnetz, wie z.B. auf schützenswerte Amphibien. Eine objektive Aufklärung über die Übertragung und Ausbreitung tropischer Krankheiten erscheint dringend nötig, vor allem in Bezug auf die Unterschiede der Bekämpfungsstrategie. Die Bevölkerung ist gegenüber einer umweltverträglicheren Strategie aufgeschlossen, auch wenn dies eine höhere finanzielle Beteiligung auch der betroffenen Haushalte mit sich bringen würde. Das Forschungsvorhaben gestaltete sich auf Grund seiner politischen Brisanz in seiner Durchführung zuweilen als sehr schwierig. Aus unserer Sicht müssen daher zukünftige Untersuchungen von der Politik unter-stützt und von unabhängiger Seite durchgeführt werden. Für ein naturschutzkonformes Konzept zur Stechmückenbekämpfung am Oberrhein schlagen wir vor, den vermehrten Einsatz von lokalen Fallen-systemen im häuslichen Bereich zu prüfen und die Stechmückenbekämpfung vor allem in Naturschutzgebieten zu reduzieren oder gar vollständig einzustellen.“

Die Panikmache vor Milliarden von Mücken und tropischen Krankheiten, die sich auch in österreichischen Medien finden lässt, ist immer wieder bedauerlich.


Artikel Online geschaltet von: / wabel /