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Raus aus Öl und Gas in Tirol

Heizungstausch mit bis zu 50 Prozent gefördert

Klimawandel und Energiewende sind zurzeit in aller Munde. Tirol hat sich bereits 2014 auf den Weg in die Energieautonomie gemacht, will seinen Energiebedarf bis 2050 annähernd halbieren und vollständig aus heimischen, erneuerbaren Ressourcen decken. Der Gebäudebereich verzeichnet mit einem Anteil von 41% am Gesamtenergieverbrauch in Tirol den Löwenanteil, mehr als ein Viertel des Gesamtenergiebedarfs entfällt auf die Raumwärme. Über die thermische Sanierung und den Einbau zukunftsfähiger Heizungssysteme können bis zu 80 % des Wärmebedarfs eines Gebäudes eingespart werden. Eine aktuelle Studie schreibt diesen Maßnahmen zudem enormes wirtschaftliches Potenzial zu. Da kommt es gelegen, dass der Heizungstausch hin zu einer zukunftstauglichen Biomasse- oder Wärmepumpenheizung noch nie so günstig wie jetzt war. Sowohl Land als auch Bund unterstützen Bauleute mit satten Förderbeiträgen.

Kumulierbarkeit von Bundes- und Landesförderungen bringt satte Förderbeiträge

„Mit TIROL 2050 energieautonom hat Tirol eine ganz deutliche Vision: Wir wollen unseren Energiebedarf unter dem Strich aus heimischen, erneuerbaren Energieträgern decken. Die Herausforderung besteht darin, Öl und Gas aus den Gebäuden hinaus und Wärmepumpen, Biomasse, Fernwärme und Sonnenenergie hinein zu bringen,“ weiß Energielandesrat LHStv Josef Geisler. Im Neubau haben zukunftsfähige Heizsystem durch die verpflichtende Alternativenprüfung bereits jetzt den Vorzug, in der Sanierung setze man verstärkt auf Aufklärung und finanzielle Unterstützung. „Im Rahmen der Tiroler Wohnhaussanierung setzt das Land Tirol schon seit geraumer Zeit die nötigen Rahmenbedingungen, um den Einsatz von effizienten Heizungsanlagen und erneuerbaren Energieträgern zu erleichtern und somit die CO2-Emissionen im Sektor Raumwärme zu minimieren. Wir freuen uns natürlich sehr, dass es hier nun auch von Seiten des Bundes eine weiteres ‚Zuckerl‘ für die BürgerInnen gibt“, erklärt Wohnbaulandesrätin Dr.in Beate Palfrader. Und das Beste: Die Landes- und die Bundesförderung sind kombinierbar! Gemeinsam wird ein Fördersatz bis zu 50 Prozent erreicht.

Über 50 Tirolerinnen und Tiroler haben den „Raus aus Öl-Bonus“ bereits in Anspruch genommen

„Wir verzeichnen in unseren Energieberatungen reges Interesse am ‚Raus aus Öl-Bonus“ des Bundes. Da für die Inanspruchnahme der Förderung entweder ein gültiger Energieausweis oder eine Beratung bei uns vorausgesetzt wird, können wir sagen, dass seit Start der Förderung im Februar in mindestens 50 Tiroler Einfamilienhäusern die fossile Heizanlage außer Betrieb genommen und eine neue zukunftsfähige Heizung eingebaut wurde“, so DI Bruno Oberhuber, Geschäftsführer von Energie Tirol. Hinzugezählt müssten hier noch alle Fördereinreichungen werden, die mittels Energieausweis abgewickelt wurden, was laut Oberhuber vor allem im Mehrfamilienhaus oft der Fall wäre.

Im Rahmen der Tiroler Wohnhaussanierung wird der Tausch von alten fossilen Hauptheizungen (Öl, Gas und Kohle) hin zu umweltfreundlichen Wärmepumpen, Biomasseheizungen und Fernwärme gefördert. Die Rechnung ist dabei schlicht und einfach: Das Land Tirol gibt einen Zuschuss von 25 Prozent der förderbaren Kosten, während der Bund mit 30 Prozent bzw. maximal 5000 ¤ fördert.

Rechenbeispiele:

Wärmepumpen werden in Tirols Wärmeversorgung 2050 eine tragende Rolle einnehmen. In etwa die Hälfte des Bedarfs an erneuerbarer Energie in Gebäuden wird 2050 durch Wärmepumpen gedeckt werden. Der Tausch hin zu einer Luftwärmepumpe kostet aktuell in etwa 20.000 ¤, durch die Förderung des Landes und den ‚Raus aus Öl-Bonus‘ des Bundes wird aktuell die Hälfte dieser Kosten gefördert“, weiß Stefan Pickelmann vom Netzwerk Wärmepumpe Tirol.

Neben der Wärmepumpe wird Biomasse auch 2050 weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Und auch hier kommen Heizungs-SaniererInnen derzeit auf ihre Kosten. „Wer seine alte Öl- oder Gasheizung durch eine Pelletsheizung ersetzt, muss dafür aktuell mit Investitionskosten von ca. 23.000 ¤ rechnen. Auch hier unterstützen Bund und Land mit satten Förderbeträgen und man kommt auf eine Förderquote von 47 %, sodass sich die Kosten auf etwa 11.000 ¤ reduzieren“, rechnet Michael Pfeifer, Geschäftsführer der Pfeifer Holding und Obmann von proPellets Austria, vor.

Natürlich handelt es sich hier um fiktive Rechenbeispiele, die exakten Investitionskosten und Förderbeträge hängen von individuellen Begebenheiten ab. Es ist aber davon auszugehen, dass sich darin ein Großteil der Tiroler und Tirolerinnen wiederfinden sollte.
Für alle die konkret Interesse an einem Heizungstausch mit Förderung haben, gilt es schnell zu sein. Der Fördertopf des Bundes ist gedeckelt und könnte schon bald auslaufen. Für weitere Fragen und eine ausführliche Beratung stehen die ExpertInnen von Energie Tirol jederzeit zur Verfügung: www.energie-tirol.at/beratung


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /