© Extinction Rebellion Austria/ Einige Personen hatten sich vor Ort angekettet
© Extinction Rebellion Austria/ Einige Personen hatten sich vor Ort angekettet

Protest: Weil Öl in der Erde bleiben soll

Spektakuläre Aktion gegen weiteren Abbau fossiler Energien: Extinction Rebellion blockierte Zugang zu OMV-Hauptversammlung

© Extinction Rebellion Austria /  Klare Forderungen an die OMV
© Extinction Rebellion Austria / Klare Forderungen an die OMV

Wien- Kurz vor der OMV-Hauptversammlung fanden sich Aktivistinnen und Aktivisten von Extinction Rebellion unter dem Motto "Keep it in the ground" zu einer angemeldeten Kundgebung vor dem Wiener Messe-Congress-Center ein. Protestiert wurde gegen die Fortführung der Geschäfte mit fossilen Brennstoffen, welche die "Klimakatastrophe und das Artensterben weiter verschärfen".

Dann eine weitere Aktion: Einigen autonom agierenden Personen gelang es trotz starker Polizeipräsenz sich am Haupteingang des Gebäudes anzuketten, um ihrer Forderung nach einer Neuausrichtung des Kerngeschäfts der OMV Nachdruck zu verleihen. Zusätzlich ertönte plötzlich Musik anderer Art: Die Ankunft der Aktionärinnen und Aktionäre wurde so vom “Extinction Rebellion Chor” musikalisch begleitet. Was steht dahinter?

Die weltweit agierende Klima- und Umweltschutzbewegung veröffentlichte während der Aktion auf Facebook ein Statement mit konkreten Forderungen:

“Die Geschäfte mit fossilen Brennstoffen tragen einen großen Teil dazu bei, existenzielle globale Probleme wie die Klimakatastrophe und den dramatischen Verlust der Artenvielfalt weiter zu verschärfen. Die Gewinne der Shareholderinnen und Shareholder gehen zu Lasten einer lebenswerten Zukunft und gefährden akut das Überleben der menschlichen Zivilisation in ihrer Gesamtheit".

Die Rebellinnen und Rebellen fordern von der Bundesregierung, Österreichs Netto-Emissionen binnen 6 Jahren (bis 2025) auf Null zu bringen. Die Geschäftstätigkeit der OMV-AG sei mit dieser Forderung unvereinbar, so Paul Sajovitz, ein Sprecher von Extinction Rebellion Austria.

Konkret fordert Extinction Rebellion von der OMW unter anderem die sofortige Einstellung von Fracking-Projekten und ein Ende der Förderung von Öl und Gas bis spätestens 2030. "Die OMV soll stattdessen massiv in klimafreundliche Energieprojekte investieren. Als teilstaatlicher Konzern hat die OMV Verantwortung gegenüber der österreichischen Bevölkerung. Ihre aktuelle Geschäftstätigkeit geht zu Lasten einer lebenswerten Zukunft für alle Menschen in Österreich" sagt Sajovitz.

Extinction Rebellion blockierte bereits im April im Rahmen einer internationalen Aktionswoche für rund 45 Minuten die Wiener Ringstraße vor dem Rathaus. Die Rebellen mussten damals schlussendlich von der Polizei einzeln weggetragen werden, um den Ring wieder freizugeben. Außerdem veranstalteten die Rebellen in Österreich bereits einige Aufsehen erregende Aktionen wie einen "Trauermarsch für das Leben auf der Erde" und mehrere so genannte "Die-Ins", wo sich Aktivistinnen und Aktivisten reglos auf den Boden legen. Damit soll auf das gerade stattfindende Massenaussterben der Natur aufmerksam gemacht werden. Dieses massive Artensterben bedroht die Menschheit ähnlich akut wie die Klimakrise, stellte der UNO-Biodiversitätsrat kürzlich in einem vielbeachteten Bericht fest. Auch hier besteht, wie unzählige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern klar darlegen, dringender Handlungsbedarf.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /