© oekonews / Handeln gegen den Klimawandel ist ein Muss
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youngCaritas unterstützt "Friday for Future"

...und empfiehlt den KritikerInnen: "Wenn Sie´s nicht verstehen, dann sollten Sie in die Schule gehen!"

"Kinder und Jugendliche, die für die Zukunft unseres Planeten auf die Straße gehen, gehören nicht bestraft, sondern gehört!", so Alice Uhl, Leiterin der young Caritas der Caritas der Erzdiözese Wien. Anstelle von Sanktionen, schlägt die youngCaritas KritikerInnen und Klimaleugner vor, die leeren Klassenzimmer doch für Förderunterricht in Sachen Klimawandel zu nutzen.

"Jetzt nehmen wir die Zukunft in die Hand!", das sagen und zeigen hunderttausende junge Menschen weltweit bei den "Friday for Future"-Demonstrationen, nach dem Vorbild der 16jährigen Schwedin Greta Thunberg. "Sie stehen auf, beweisen Mut und engagieren sich. Dafür müssen wir ihnen dankbar sein, dafür verdienen sie Bewunderung und unsere uneingeschränkte Unterstützung. Und wir dürfen ihnen keine Steine in den Weg legen - auch wenn sie in der Schulzeit demonstrieren", so Alice Uhl. "Jedes Kind weiß, was Erwachsene oft vergessen: Steigende Meere, schmelzende Polkappen und der Anstieg der Temperaturen sind Auftrag an uns alle, unser Möglichstes zu tun, um auch den kommenden Generationen eine gute Zukunft zu ermöglichen", so Uhl. "Anstatt lange darüber zu diskutieren, ob es legitim ist, in der Schulzeit zu demonstrieren, könnten wir darüber nachdenken, wie die leeren Klassenzimmer sinnvoll genutzt werden können. Ein Vorschlag: Klimaleugner bekommen Förderunterricht. Denn Gefahr geht nicht von demonstrierenden Kindern und Jugendlichen aus, sondern von VerantwortungsträgerInnen, die den Klimawandel leugnen und sich nicht um die Zukunft kommender Generationen scheren."

12.000 WissenschftlerInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unterstützen die Forderungen der jungen DemonstrantInnen - auch gegen Anwürfe von Erwachsenen aus Politik und Wirtschaft, die die Kinder lieber still in der Schule sitzen sehen würden. "Wir haben es verhältnismäßig richtig gut erwischt, aber die Probleme, die der Klimawandel mit sich bringt, sind real, sie sind da und sie betreffen uns alle. Wir müssen das Ruder jetzt herumreißen. Wer das jetzt immer noch nicht verstanden hat, dem geht's wohl zu gut", so Simay Zwerger, 24, Aktivistin im youngCaritas actionPool.

"Den Mächtigen fehlen Mut und Willen"

Aus Sicht der youngCaritas ist es nur logisch, dass sich gerade junge Menschen mit den Folgen des Klimawandels befassen. Uhl: "Künftig werden schließlich jene am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden, die diesen am wenigsten verursacht haben: Kinder und Jugendliche. Hier bei uns in Österreich und in Europa, vor allem aber auch in den Ländern, die schon heute am stärksten von Hunger und Dürre betroffen sind. Der Klimawandel geht uns alle an! Wenn 20 Prozent der Menschheit 80 Prozent der weltweiten Ressourcen verbrauchen und 70 Prozent der globalen Emissionen verursachen, dann ist klar: Wir müssen unser Leben ändern." Und Zwerger ergänzend: "Ein paar geteilte Links, ein bewussterer Fleischkonsum und die paar Plastiksackerl weniger bewegen nicht genug. Es geht um die Zukunft unserer Welt, unserer Kinder! Deswegen sind es ausgerechnet die jungen Menschen, die jetzt auf die Straße gehen. Diejenigen, die an der Macht sind, haben zwar viel Geld und Entscheidungskraft, aber zu wenig Mut oder Willen, etwas zu verändern. Anders als die 16jährige Thunberg: Sie ist mutig, konsequent und entschlossen und daher konnte sie schon so viele Anhänger gewinnen. Die alten Entscheidungsträger haben es nicht geschafft etwas zu tun. Also werden wir jetzt aktiv, denn die Uhr der Mutter Erde tickt..."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /