© Peggy und Marco Lachmann-Anke- pixabay.com
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Bioökonomie-Strategie: Ein Weg zur nachhaltigen Wirtschaft

Land- und Forstwirtschaft ein Schlüsselsektor für die erfolgreiche Umsetzung

"Fossile Energieträger sind die Hauptursache für die Klimaverschlechterung, die uns mit immer größeren Milliardenschäden belastet. Es ist höchste Zeit, das Erdölzeitalter zu beenden. Die von den Bundesministerien für Nachhaltigkeit und Tourismus, für Wissenschaft und Forschung sowie für Verkehr, Innovation und Technologie nun vorgelegte Bioökonomie-Strategie zeigt den Weg zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem auf der Basis nachwachsender Rohstoffe auf. Die Land- und Forstwirtschaft ist ein Schlüsselsektor für die erfolgreiche Umsetzung dieses wichtigen Zukunftsprojektes", erklärte der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich (LK), Josef Moosbrugger, zur heute im Ministerrat beschlossenen Bioökonomie-Strategie. Weiter: "Diese tiefgreifende Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise wird von der Land- und Forstwirtschaft voll unterstützt. Das bringt nicht nur neue Chancen für die Betriebe und stärkt Wirtschaft und Industrie, sondern bringt vor allem auch wertvolle neue Arbeitsplätze in die ländlichen Regionen."

Aktuelle WIFO-Studie: Volkswirtschaft profitiert

"Eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts kommt zu dem beeindruckenden Ergebnis, dass die stoffliche Verwertung von Getreide gleich mehrfachen Nutzen stiftet: Neben erheblichen Emissionseinsparungen durch den Ersatz von fossilen Rohstoffen und der gleichzeitigen Produktion von gentechnikfreien Eiweißfuttermitteln erhöhen die direkten und indirekten Auswirkungen der Getreideverarbeitung die Wertschöpfung um nahezu 850 Mio. Euro und sichern rund 7.000 Arbeitsplätze", führte Moosbrugger aus.

Neue Verwertungspfade - mehr Wertschöpfung

"Die vorliegende Bioökonomie-Strategie wird die Warenströme und die Zusammenarbeit zwischen den Branchen grundlegend verändern. Neue Verwertungspfade und Märkte für land- und forstwirtschaftliche Roh- und Reststoffe können sich mit einer unbedingt notwendigen fortschrittlichen Technologie für Lagerhaltung und Logistiksysteme entwickeln und bestehende Wertschöpfungsketten, wie etwa die Lebens- und Futtermittelproduktion, die stoffliche Nutzung von Holz als Baustoff oder die verschiedenen Bioenergiesysteme, weiter ausgebaut werden. Ziel muss es sein, die Wertschöpfungstiefe der Rohstoffproduzenten weiter zu erhöhen. Im noch zu erstellenden Bioökonomie-Aktionsplan muss dies unter umfassender Einbindung der Rohstoffproduzenten entsprechend berücksichtigt und verankert werden", so Moosbrugger.

"Im Vorzeigesektor der Bioökonomie - dem Forst- und Holzbereich - sind bereits vielfältige positive Wirkungen für Arbeitsplätze und Wertschöpfung feststellbar. Beginnend bei den Waldbauern und Maschinenringen über die Sägewerke, die Holzindustrie, die Zellstoff- und Papierindustrie bis hin zum Holzbau und zur Wärme- und Stromerzeugung, aber auch darüber hinaus bis zur chemischen Industrie, zur Textilindustrie, der Verpackungswirtschaft, der Erzeugung von Kosmetikprodukten und den Nahrungsergänzungsmitteln reicht der bunte Strauß von unterschiedlichsten Anwendungen. Der dafür benötigte Rohstoff Holz wächst in Österreichs nachhaltig bewirtschafteten Wäldern jährlich mehr nach als genutzt wird. Die erfreuliche Zielrichtung der Bioökonomie-Strategie ist es, die Wertschöpfung mit unseren nachwachsenden Rohstoffen in Österreich weiter zu steigern und neue Arbeitsplätze mit einem Fokus auf den ländlichen Raum zu schaffen", so Moosbrugger.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /