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Nnimmo Bassey: Klimawandel muss als Fluchtursache anerkannt werden

Der nigerianische Architekt, Dichter und Umweltaktivist Nnimmo Bassey war in der vergangenen Woche auf Einladung der Grünen und von Global 2000 im Rahmen des Elevate Festivals in Österreich.

In einem Interview mit der Tageszeitung „Der Standard“ sprach er sich für die Anerkennung der Klimakrise als Ursache für Fluchtbewegungen aus.

Für Bassey hat Migration viele verschiedene Ursachen, eine wichtige davon sei aber der Klimawandel. Dass dieser von der UNO dennoch nicht als Fluchtgrund anerkannt wird, bezeichnet der Aktivist als „Heuchelei“ und „scheinheilig“. Schließlich treffe er Menschen genauso wie ein Krieg. Dazu kommt die Frage nach den Verantwortlichen, denn „jene Menschen, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind, haben jedoch häufig am wenigsten dazu beigetragen“.

In Basseys Heimatland Nigeria mache sich die Klimakrise auf verschiedene Arten bemerkbar. So sei die Fläche des Tschadsees als wichtigster Wasserspeicher seit den 1960er-Jahren um 95 Prozent geschrumpft. Dies hänge direkt mit dem Klimawandel zusammen, da es viel weniger regne als früher. Betroffen seien vor allem LandwirtInnen, ViehzüchterInnen und FischerInnen. Der Süden des Landes leide vor allem an Küstenerosion und Überflutungen.

Von einer Erderhitzung um zwei Grad wäre Afrika im globalen Vergleich überdurchschnittlich stark betroffen. Das führt jedoch auch in Nigeria nicht zu einem wirtschaftlichen Umsteuern. Das Land ist nach wie vor stark von der Ölförderung abhängig und leidet gleichzeitig stark unter deren Folgen.

Während Bassey seit der Klimakonferenz 2009 den Glauben an COPs verloren habe, gäben in Afrika Initiativen Grund zum Optimismus. So will die Afrikanische Union eine „grüne Mauer“ aus Bäumen durch den Kontinent ziehen, um so gleichzeitig ein ökologisches Projekt mit wirtschaftlicher Stärkung der Region zu verbinden.



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Weitere Infos: EU Umweltbüro

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /