© luctheo pixabay.com
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GLOBAL 2000 ruft alle Parlamentsparteien zur Zusammenarbeit bei Biomasse-Nachfolgetarifen auf

Die österreichische Umweltschutzorganisation fordert Transparenz und Effizienz als Leitlinien für kommende Verhandlungen

Wien - Angesichts der im Bundesrat vorerst gescheiterten Bemühungen um Nachfolgetarife für Biomassekraftwerke ruft die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 alle im Parlament vertretenen Parteien zur Zusammenarbeit auf.


„Klimaschutz ist ein Thema, das alle im Parlament vertretenen Parteien verbinden sollte. Es gilt daher, jetzt konstruktiv an einer sinnvollen Regelung zu arbeiten und Parteigrenzen zu überwinden. Effiziente Biomassekraftwerke liefern gerade im Winter erneuerbare Energie, wenn der Strom- und Wärmebedarf hoch ist. Sie sind daher ein wichtiger Bestandteil eines zukunftsfähigen Energiesystems. Für die jetzt startenden Verhandlungen sollen Transparenz und Effizienz die Leitlinien sein. Als erstes müssen jetzt alle Fakten auf den Tisch,“ stellt Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000 klar.



Für GLOBAL 2000 gehört zu einem guten Neustart der Verhandlungen, dass als erstes Transparenz geschaffen wird. Sowohl der Gesetzestext als auch ein dazugehöriger Verordnungsentwurf, der die geplanten Tarifhöhen beinhaltet, sollen öffentlich zugänglich sein. Klarheit braucht es auch über die Effizienz und die tatsächliche wirtschaftliche Situation der betroffenen Anlagen, unter Berücksichtigung der aktuellen Rohstoffpreise. „Für die Öffentlichkeit soll klar nachvollziehbar sein, nach welchen Kriterien Förderungen vergeben werden und welche Umwelteffekte mit den eingesetzten Mitteln erzielt werden.“ so Wahlmüller weiter.


Für die Umweltschutzorganisation ist weiters wichtig, dass bei der Vergabe von Förderungen die Effizienz der Anlagen berücksichtigt wird. Derzeit sieht das Ökostromgesetz vor, dass Anlagen eine Effizienz (Brennstoffnutzungsgrad) von mindestens 60 Prozent erreichen müssen. Das schaffen nur Anlagen, die nicht nur Strom, sondern auch Wärme produzieren. Wird nur Strom produziert, liegt der Wirkungsgrad bei etwa 30 Prozent. Das bedeutet, dass 70 Prozent des Energiegehalts ungenutzt als Abwärme in die Umgebung verpufft. Erneuerbare Energieträger sind aber nur begrenzt verfügbar und im Sinne einer naturverträglichen und ressourcenschonenden Energiewende ist es daher wichtig, die bestmögliche Nutzung sicherzustellen. „Erneuerbare Energie ist nur begrenzt verfügbar. Förderungen sollen deshalb nur an Anlagen vergeben werden, die Strom und Wärme produzieren und damit Energie auch effizient nutzen können. Veraltete oder ineffiziente Anlagen sollen nur dann gefördert werden, wenn damit eine Modernisierung und entsprechende Effizienzsteigerung verbunden ist,“ so Wahlmüller abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /