© BMNT - Paul Gruber / Konferenz "Wachstum im Wandel"
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Call to Action: Handeln für Klimaschutz in Europa

Internationale „Wachstum im Wandel“-Konferenz 2018 fordert zum Handeln für Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit auf

Wien - Mit zehn konkreten Vorschlägen fordern die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der vierten internationalen „Wachstum im Wandel“-Konferenz in Wien in einem Call to Action zum aktiven Handeln auf. Der "Call to Action" wurde von Hans Bruyninckx, dem Direktor der Europäischen Umweltagentur, an Frans Timmermans, den Ersten Vize-Präsidenten der Europäischen Kommission, übergeben. Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger betonte die immense Wichtigkeit des globalen Wandels hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft, die im Sinne der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs), handelt.

Der Call to Action fordert die Europäische Kommission und die Mitgliedsstaaten der EU dazu auf, sich mit relevanten Themen wie Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft, nachhaltiger Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen, Eindämmung des Klimawandels und Digitalisierung zu befassen.

Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger: „Wir warten nicht auf die Zukunft, wir gestalten sie, denn Wirtschaftswachstum und Klimaschutz sind kein Widerspruch. Die SDGs sind unser Leitwerk für die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit. Sie müssen stärker in der europäischen Politik und jener der Nationalstaaten verankert werden, dafür setzen wir uns ein. Österreich will unter die Top 5 jener Staaten, die bei der Umsetzung der SDGs ganz vorne mit dabei sind. Ganz einfach, weil wir das uns selbst und den nachkommenden Generationen schuldig sind.“

Der Call to Action schlägt weiters vor, Ökoinnovationen und eine nachhaltige Finanzwirtschaft zu fördern. Zudem sollen ein verstärkter Fokus auf die Nachhaltigkeitsforschung gelegt und das Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen in der Bevölkerung erhöht werden, nicht zuletzt durch eine intensivere Kooperation mit den Medien.

Frans Timmermans, der Erste Vize-Präsident der Europäischen Kommission, nahm den Call to Action auf der Konferenz entgegen: „Wenn jeder als Europäer lebte, würden wir fast drei Planeten brauchen. Es ist klar, dass die große Herausforderung unserer Zeit darin besteht, die Art und Weise zu ändern, wie wir produzieren, konsumieren, arbeiten und leben. Niemand kann es sich leisten, ein ‚Freerider‘ zu sein, weil wir ja alle betroffen sind. Europa hat die Fähigkeiten, den Einfallsreichtum und den Mut, den Weg zu weisen. Und genau das sollten wir jetzt gemeinsam tun.“

Hans Bruyninckx, Direktor der Europäischen Umweltagentur, rief zu Geschlossenheit und internationaler Zusammenarbeit auf: „Es besteht dringender Handlungsbedarf, wir dürfen keine Zeit verlieren und nicht glauben, dass wir bereits alles uns Mögliche tun. Wir müssen über 2030 hinausdenken. Wir brauchen eine andere, starke Politik und eine grundlegende Transformation unserer Wirtschaftssysteme. Und wir sollten vor allem mit den jungen Menschen zusammenarbeiten.“

Der Call to Action schlägt weiters den Ausbau der Initiative „Wachstum im Wandel“ auf europäischer Ebene vor und setzt auf die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger bei der Gestaltung der nachhaltigen Zukunft der Europäischen Union.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sagte dazu zu Beginn der Konferenz, dass für die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit ein ganzheitlicher Ansatz notwendig sei: „Nachhaltigkeitspolitik endet nicht bei der Umwelt- und Klimapolitik, sie betrifft alle Politik- und Lebensbereiche. Wir müssen die Menschen ansprechen, Zusammenhänge erklären, ihr Verständnis gewinnen. Das gelingt am besten, wenn wir möglichst alle Bürgerinnen und Bürger einbinden, vor allem auf der Ebene der Gemeinden.“

Über die Konferenz „Wachstum im Wandel“

Expertinnen und Experten aus dem Sozial- und Umweltsektor sowie aus Wirtschaft und Politik diskutierten auf der „Wachstum im Wandel“-Konferenz „Europe’s Transformation: Where People Matter“ am 14. und 15. November 2018 im Austria Center Vienna darüber, wie Wirtschaftswachstum gelingen und gleichzeitig das Klima geschützt werden kann. Die Konferenz wurde vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und dem Umweltbundesamt im Rahmen des österreichischen Vorsitzes im Rat der Europäischen Union organisiert und vom Ban Ki-moon Centre for Global Citizens sowie weiteren 30 Partnern unterstützt. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der SDGs, der nachhaltigen Entwicklungsziele, und des Pariser Klimaabkommens. Gefördert wurde die Konferenz durch Horizont2020, dem EU-Programm für Forschung und Innovation.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /