© Sigmund- Elektromopeds machen Spaß
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Zahl der E-Mopeds in Österreich im 1. Halbjahr gestiegen

Herkömmliche Mopeds haben schlechte Umweltbilanz - Ab 2023 sollten 100 Prozent der neuen Mopeds emissionsfrei sein

Wien - Heuer wurden im 1. Halbjahr mit 785 um ein Drittel mehr E-Mopeds neu zugelassen als im 1. Halbjahr des Vorjahres. Österreichs Spitzenreiter bei den E-Mopeds sind Niederösterreich und Wien. Die Umweltbilanz herkömmlicher Mopeds ist schlecht.

6.356 Mopeds wurden in Österreich im 1. Halbjahr neu zugelassen, davon waren 785 E-Mopeds. Der Anteil der E-Mopeds ist mit rund zwölf Prozent an den Neuzulassungen rund sieben Mal so hoch wie jener der E-Autos (1,7 Prozent), macht der VCÖ aufmerksam. Die Anzahl der neuzugelassenen E-Mopeds ist im Vergleich zum 1. Halbjahr 2017 um 207 gestiegen. "Aber im Vergleich zum Fahrradsektor, wo Elektro-Fahrräder boomen, bleiben die Verkaufszahlen der E-Mopeds weit hinter ihrem Potenzial", so VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.

Die VCÖ-Analyse zeigt, dass Niederösterreich Österreichs Spitzenreiter bei den neu zugelassenen E-Mopeds ist: 161 E-Mopeds wurden in den ersten sechs Monaten neu zugelassen. Dahinter folgen Wien mit 157 neu zugelassenen E-Mopeds, Vorarlberg mit 134 und Oberösterreich mit 126. Bei den E-Motorrädern hat Oberösterreich die Nase vorne. 56 der insgesamt 136 E-Motorräder wurden im Heimatbundesland von KTM neu zugelassen.

Der VCÖ weist darauf hin, dass die Umweltbilanz der herkömmlichen Mopeds schlecht ist. Im Vergleich zu E-Mopeds, die mit Ökostrom fahren, verursachen herkömmliche Mopeds rund zehn Mal soviel klimaschädliches CO2. Bei der CO2-Bilanz ist nicht nur das Fahren, sondern auch die Herstellung des Motors, des Fahrzeugs und der Energieerzeugung berücksichtigt. Zudem verursachen herkömmliche Mopeds fast sechs Mal so viele gesundheitsschädliche Stickoxide und doppelt so viel Feinstaub wie E-Mopeds. Und auch der von herkömmlichen Mopeds verursachte Lärm ist gesundheitsschädlich.

E-Mopeds sind eine leise Alternative und abgasfreie Alternative. Ein weiterer Vorteil: Niedrigere Tankkosten. Pro 1.000 Kilometer sind die "Tankkosten" beim E-Moped um rund 50 Euro niedriger als beim herkömmlichen Moped, so der VCÖ. Gerade für Unternehmen sind E-Mopeds als Teil des Fuhrparks gut geeignet, wie Österreichs Post zeigt.
Es sollte Anreize für die Hersteller geben, verstärkt E-Mopeds auf den Markt zu bringen. Der VCÖ spricht sich zudem für konkrete Ziele für die Energiewende im motorisierten Zweiradsektor aus. "Spätestens im Jahr 2023 sollten in Österreich zu 100 Prozent emissionsfreie Mopeds auf den Markt kommen", so Gansterer. Städte und Gemeinden können durch Nachtfahrverbote für laute Mopeds einen Anreiz zum Umstieg auf leise und emissionsfreie E-Mopeds setzen.


VCÖ: Heuer Anstieg bei den Verkäufen von E-Mopeds
(Anzahl Neuzulassungen von E-Mopeds in Österreich (in Klammer E-Motorräder))

1. Halbjahr 2018: 785 neu zugelassene E-Mopeds (169 E-Motorräder)
1. Halbjahr 2017: 578 (127)
Jahr 2017: 1.310 (212)
Jahr 2016: 632 (720)
Jahr 2015: 319 (204)
Jahr 2014: 343 (160)
Jahr 2013: 379 (60)
Jahr 2012: 681 (82)
Jahr 2011: 764 (103)
Jahr 2010: 1.035 (123)
Quelle: Datafact, VCÖ 2018


VCÖ: Die meisten E-Mopeds wurden im 1. Halbjahr in Niederösterreich und Wien neu zugelassen
(Anzahl neuzugelassene E-Mopeds (in Klammer E-Motorräder) im 1. Halbjahr 2018)

1. Niederösterreich: 161 neu zugelassene E-Mopeds (36 E-Motorräder)
2. Wien: 157 (19)
3. Vorarlberg: 134 (5)
4. Oberösterreich: 126 (56)
5. Tirol: 64 (17)
6. Steiermark: 59 (14)
7. Kärnten: 34 (10)
8. Salzburg: 32 (11)
9. Burgenland: 18 (1)

Quelle: Datafact, VCÖ 2018


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /