© Österreichische Energieagentur
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Data-Scientist trifft auf Energy-Expert

ExpertInnen der Österreichischen Energieagentur setzen auf grafenbasierte Netzwerkanalyse in der Energieforschung

Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) visualisiert Aktivitäten der Internationalen Energieagentur (IEA)
Projekt zeigt Schwerpunkte der internationalen Energieforschung und bringt neue Erkenntnisse.

Daten sind Open Source und können von WissenschaftlerInnen kostenfrei für weitere Forschung verwendet werden, Österreichische Energieagentur stellt Anleitung zur Verfügung
Seit mehr als 40 Jahren findet bei der Internationalen Energieagentur (IEA) auch Forschung und Entwicklung in Sachen Energie statt. In rund 40 Programmen des IEA-Energie-Technologienetzwerks arbeiten WissenschaftlerInnen oft technologie- oder sektorübergreifend zusammen. „Es ist kein einfaches Unterfangen, den Überblick über rund 40 hochspezialisierte, weltweit tätige Netzwerke von ForscherInnen und Forschern zu bekommen. Doch es ist natürlich notwendig, um thematische Schwerpunkte aber auch Lücken oder Überschneidungen zu identifizieren und so schließlich zu neuen Erkenntnissen zu gelangen“, erläutert Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, die Herausforderungen bei diesem Projekt.

Die Österreichische Energieagentur wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) beauftragt, die Daten zu sammeln, zu analysieren und zu visualisieren. Dabei war es wichtig, die Fachkenntnis der EnergieexpertInnen in Sachen Daten, Situation und Zusammenhänge mit dem Know-how neuer Technologien sowohl bei Auswertung als auch Visualisierung zu kombinieren. „Grafenbasierte Daten statt der ‚klassischen‘ Tabellen in Datenbanken erlauben einerseits innovative Darstellungen, liefern aber auch ein besseres Verständnis der internen Strukturen und Zusammenhänge eines Netzwerkes“, erklärt Traupmann die Herangehensweise, die in der Energieforschung noch neu ist.


Ergebnisse sind Open Source

Ein weiterer Aspekt des innovativen Projekts: Die Ergebnisse sind Open Source, können also kostenfrei von WissenschaftlerInnen auf der ganzen Welt über das Internet bezogen und für weitere Forschungsarbeiten genützt werden. Der Endbericht ist gleichzeitig auch eine Anleitung zur Nutzung der öffentlich verfügbaren Datenbank.

Vielfältige Daten in grafenbasierter Datenbank zusammengeführt
Die ExpertInnen der Österreichischen Energieagentur haben im Rahmen des Auftrags ein Portfolio von 35 Methoden entwickelt, mit dem die 185 identifizierten Aktivitäten beschrieben werden konnten. Zusammengeführt wurden alle Daten in einer grafenbasierten Datenbank, die rund 500 sogenannte „Nodes" und über 5.700 „Beziehungsinformationen“ enthielt. Diese Daten wurden qualitativ und quantitativ ausgewertet. Die Interpretation dieser Auswertungen lieferte neue Erkenntnisse.

Die Ergebnisse

Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt im Bereich der angewandten Forschung.
Die Technology Collaboration Programmes (TCPs) der IEA unterstützen insbesondere Entscheidungsfindungen in der Politik und im rechtlichen Bereich, aber auch die Entwicklung von Tests, Normen und Standards. TCPs sind auch sehr aktiv bei Fragestellungen, bei denen es darum geht, Technologien in den Markt zu bringen und diese dort zu verbreiten.
Zahlreiche Anstrengungen wurden unternommen, das Verhalten der KonsumentInnen – und wie dieses beeinflusst werden kann – zu untersuchen. Ein blinder Fleck blieben jedoch die Möglichkeiten, wo und wie KonsumentInnen aktiv im Energiesystem agieren können (z. B. als sogenannte Prosumer). Datenschutz – eine zentrale Fragestellung bei der Digitalisierung des Energiesystems – stand jedoch in keiner der 2017 laufenden Aktivitäten im Zentrum.
Der Industriebereich wurde als derjenige Endverbrauchssektor identifiziert, in dem – gemessen an seinen Forschungsausgaben, aber auch an seinem Energiebedarf – vergleichsweise wenig Aktivitäten der TCPs liefen.

Die Ergebnisse wurden in der Internationalen Energieagentur im März 2018 präsentiert und diskutiert. Dabei wurde auch die Frage erhoben, ob entsprechende Kommunikationsstrukturen in und zwischen den TCPs und Arbeitsgruppen etabliert sind, um die Ergebnisse – aber auch die investierten öffentlichen Mittel – effektiv zu nutzen.
Die österreichischen Beiträge zum Energie-Technologie-Netzwerk der IEA werden im Rahmen des Programms „Forschungskooperation Internationale Energieagentur“ des BMVIT finanziert.

Download Bericht


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /