© Free-Photos- pixabay.com / Radfahren
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Wien: Radfahren nimmt zu

In Wien wurde im 1. Halbjahr mehr Rad gefahren - Zunahme um fünf Prozent

Wien – Die Wienerinnen und Wiener sind heuer im 1. Halbjahr fleißiger in die Pedale getreten, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse der Radverkehrszählstellen zeigt. Insgesamt waren bei den zwölf Zählstellen im 1. Halbjahr 3,67 Millionen Radfahrende unterwegs, um fünf Prozent mehr als im 1. Halbjahr des Vorjahres. Um das Ziel der Bundesregierung, den Radverkehr zu verdoppeln, in Wien zu erreichen, ist dem Radverkehr mehr Platz einzuräumen und die Radinfrastruktur rascher auszubauen.

In Wien wird zunehmend mehr Rad gefahren, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Insgesamt waren heuer bei den zwölf Wiener Radverkehrszählstellen in den ersten sechs Monaten 3,67 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs, um 180.000 mehr als im 1. Halbjahr des Vorjahres. Gegenüber dem 1. Halbjahr 2016 gab es eine Zunahme um 294.000, im Vergleich zum 1. Halbjahr 2015 eine Zunahme um 497.000 und gegenüber dem 1. Halbjahr 2014 um 336.000.

„Durch das Radfahren leisten die Wienerinnen und Wiener einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Luftqualität. Darüber hinaus trägt der Umstieg vom Auto auf das Fahrrad zur Verringerung von Staus bei, wovon vor allem jene profitieren, die weiter Auto fahren“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.

Das Potenzial für mehr Radverkehr ist in Wien groß. Immerhin besitzen 61 Prozent der Wiener Haushalte mindestens ein funktionstüchtiges Fahrrad. Damit gibt es in Wien mehr Fahrrad-Haushalte als Auto-Haushalte (55 Prozent), macht der VCÖ aufmerksam. Und vier von zehn Autofahrten der Wienerinnen und Wiener sind in Radfahrdistanz.

„Das Ziel der Bundesregierung, den Radverkehrsanteil bis zum Jahr 2025 zu verdoppeln, ist auch in Wien erreichbar – vorausgesetzt, es wird dem Radverkehr mehr Platz eingeräumt. Derzeit erhalten auf vielen Straßen parkende Autos mehr Platz als die Bürgerinnen und Bürger, die Rad fahren“, weist VCÖ-Experte Gansterer auf die Notwendigkeit des verstärkten Ausbaus der Rad-Infrastruktur hin. Neben ausreichend breiten Radwegen - getrennt von den Gehwegen für Fußgängerinnen und Fußgänger - ist durch Verkehrsberuhigung das Radfahren auf der Fahrbahn zu erleichtern.

„Der Maßstab für die Verkehrsplanung sollten Familien mit Kindern sein. Sind viele Familien mit Kindern mit dem Fahrrad unterwegs, dann ist das ein wichtiger Indikator, dass die Infrastruktur für das Radfahren in Ordnung ist“, stellt VCÖ-Experte Gansterer fest.

Um die Verkehrsbelastung in Wien zu reduzieren, sind zudem Radschnellwege vom Umland nach Wien nötig. Im deutschen Ruhrgebiet wird derzeit ein 100 Kilometer langer Radschnellweg gebaut, um den Pendlerverkehr stärker vom Auto auf das Fahrrad zu verlagern. Der VCÖ weist darauf hin, dass sieben von zehn Autofahrern auch Rad fahren. Durch den E-Fahrradboom ist es zudem für mehr Personen möglich, längere Distanzen mit dem Fahrrad zu fahren.

Zu den Detailergebnissen: Von den zwölf Radverkehrszählstellen wies jene in der Operngasse den höchsten Radverkehr auf (598.500), gefolgt von jener am Praterstern (496.500) und dem Opernring innen (482.000). Die stärkste Zunahmen (plus 15 Prozent auf 95.500) wurde in der Langobardenstraße in Wien-Donaustadt verzeichnet.



VCÖ: In Wien wurde im 1. Halbjahr mehr Rad gefahren

(Anzahl Radfahrende bei jeweiliger Zählstelle im 1. Halbjahr 2018 / 1. Halbjahr 2017 (in Klammer Änderung in Prozent))

Operngasse: 598.500 / 585.000 (plus 2 Prozent)

Praterstern: 496.500 / 470.000 (plus 6 Prozent)

Opernring innen: 482.000 / 478.000 (plus 1 Prozent)

Lasallestraße: 401.500 / 369.000 (plus 9 Prozent)

Argentinierstraße: 360.000 / 339.000 (plus 6 Prozent)

Opernring außen: 297.500 / 282.000 (plus 6 Prozent)

Neubaugürtel: 262.000 / 251.000 (plus 4 Prozent)

Donaukanal: 239.000 / 224.000 (plus 7 Prozent)

Margaritensteig: 190.500 / 177.500 (plus 7 Prozent)

Wienzeile: 169.000 / 168.000 (plus 1 Prozent)

Langobardenstraße: 95.500 / 83.000 (plus 15 Prozent)

Liesingbach: 78.000 / 73.500 (plus 6 Prozent)

Summe: 3.670.000 / 3.490.000 (plus 5 Prozent)

Quelle: nast consulting, VCÖ 2018



VCÖ: Wienerinnen und Wiener treten immer häufiger in die Pedale

(Anzahl Radfahrende bei den 12 Wiener Radverkehrszählstellen, jeweils im 1. Halbjahr)

1. Halbjahr 2018: 3,67 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer

1. Halbjahr 2017: 3,49 Millionen

1. Halbjahr 2016: 3,37 Millionen

1. Halbjahr 2015: 3,17 Millionen

1. Halbjahr 2014: 3,33 Millionen

Quelle: nast consulting, VCÖ 2018



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /