© Alexas_Fotos
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Abfälle in der Natur: Pfandsystem auf alle Getränkeverpackungen wäre sinnvoll

Neue Strafmöglichkeit ergänzt umfangreiche Aktivitäten gegen weggeworfene Abfälle

Littering- Abfälle in der Natur

Das Wort "Littering" kommt aus dem Englischen und bezeichnet das achtlose Wegwerfen von Abfall und herumliegenden Müll auf Straßen, auf Plätzen, in Parks, in Gärten, auf Wiesen und in Wäldern. Es gibt leider immer noch viele Menschen, denen die Umwelt egal ist oder die aus Bequemlichkeit ihren Müll liegen lassen. Dieses "Littering" hat jedoch nicht nur ökologische Folgen, sondern auch ökonomische und soziale. Grund genug für den Vorarlberger Umweltverband, eine Resolution an die Bundesregierung zu verfassen und aktives Handeln einzufordern. Zusätzlich ergänzen immer mehr Gemeinden Bewusstseinsbildung und die umfassende Abfallsammel-Infrastruktur um eine Strafmöglichkeit. So drohen in Vorarlberg Abfallsündern jetzt Strafen.

Vor allem gegen jene Menschen, die das Wegwerfen von Abfällen als Kavaliersdelikt sehen, richten sich die neuen „Littering-Verordnungen“ der VorarlbergerGemeinden. In diesen Verordnungen werden konkret schützenswerte öffentlich zugängliche Bereiche – z.B. Straßen, Plätze, Freizeiteinrichtungen – und auch Kontrollorgane definiert. Werden AbfallsünderInnen dann beim Wegwerfen von Abf ällen auf frischer Tat ertappt, können sie von den zuständigen Organen angehalten werden. Nehmen sie ihren Abfall wieder auf und entsorgen ihn richtig, bleibt es bei einer Ermahnung. Ansonsten wird eine Organstrafe von 60 Euro zum sofortigen Bezahlen verhängt. Bei schwerwiegenden Verstößen beträgt der Strafrahmen bis zu 7.000 Euro.

Für ein Pfandsystem und Mehrwegverpackungen bei Getränken

Der Umweltsprecher der Vorarlberger Grünen, Christoph Metzler, unterstützt die vom Vorarlberger Umweltverband verabschiedete Resolution an die Bundesregierung, vehement gegen Littering – also das Wegwerfen von Abfällen in der freien Natur – vorzugehen, indem ein verpflichtendes Pfandsystem für alle Getränkeverpackungen eingeführt und der Mehrweganteil bei Getränkeverpackungen erhöht wird.

Metzler fordert Neuausrichtung der Abfallpolitik auf Bundesebene

„Tagtäglich landen nicht verrottbare Abfälle in der Natur. Das schädigt die Umwelt und Tiere, die diese Abfälle zu sich nehmen und daran teilweise qualvoll zu Grunde gehen“, so Metzler.

Vermüllung sei ein massives Problem sowohl im ländlichen Raum als auch in urbanen Gebieten geworden. Gemeinden und Städte müssen große Aufwendungen tätigen, um zumindest die optischen Auswirkungen einzudämmen. „Ein Großteil der Abfälle bleibt aber in der Natur zurück, wo sie Schäden über Jahrzehnte anrichten“, so Metzler.

Es brauche daher eine Neuausrichtung der Abfallpolitik auf Bundesebene. „Europäische Länder wie Deutschland setzen schon längst auf Pfand für Einwegverpackungen. Damit gibt es auch immer mehr Mehrwegverpackungen im Sortiment. Ein doppelt positiver Effekt“, so Metzler. Österreich müsse nachziehen. „Die falsche Abfallpolitik auf Bundesebene darf den Gemeinden nicht länger zur Last fallen“, schließt Metzler.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /