© PIRO4D - pixabay.com
© PIRO4D - pixabay.com

WWF: Klimaschutz-Ranking muss Weckruf für Europa und Österreich sein

Alle EU-Länder tun viel zu wenig für Klimaschutz - Österreich liegt nur im Mittelfeld - WWF für Öko-Steuerreform und mehr Ambition beim Energiesparen

Das aktuelle Ranking des "Climate Action Network" verdeutlicht den enormen Handlungsbedarf in der europäischen und österreichischen Klimapolitik: Gemäß dem Bericht unternehmen alle 28 EU-Länder viel zu wenig, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Österreich ist von den Vorreitern weit entfernt und belegt nur den 14. Platz im schlechten Mittelfeld. "Das Ranking sollte ein Weckruf für Europa und Österreich sein. Wir müssen viel mehr tun, um die Klimakrise einzudämmen. Es ist schon fünf nach zwölf", warnt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann vor weiterem Stillstand in Europa.

Bezogen auf Österreich empfiehlt der Bericht, die nationale Klimastrategie zu verbessern und konkrete Schritte zur Zielerreichung vorzulegen, dazu zähle insbesondere eine ökologische Steuerreform. Zudem müssten die Subventionen für fossile Energieträger so rasch wie möglich gestrichen werden. "Das gesamte Steuer- und Abgabensystem muss auf Klimaschutz getrimmt werden, wenn wir unsere internationalen Verpflichtungen ernst nehmen. Umweltschädliche Subventionen müssen der Vergangenheit angehören", bekräftigt Schellmann die WWF-Position.

Energieeffizienz-Ziele erhöhen und mit Leben erfüllen

Entsprechend der Analyse fordert der WWF, dass die Bundesregierung im Inland die längst bekannten Maßnahmen setzt und sich in Europa der Gruppe der besonders ambitionierten Länder anschließt. "Ganz aktuell sollte sich Österreich für höhere Effizienzziele von zumindest 35 Prozent einsetzen und parallel dazu neue Energiesparmaßnahmen im Inland vorlegen. Das wäre gerade jetzt ein wichtiges Signal", sagt Schellmann mit Blick auf den kommenden EU-Ratsvorsitz.

Das "Climate Action Network" hat den ersten Platz nicht vergeben, weil kein Land die Kriterien dafür erfüllt hat. Denn der Bericht bewertet nicht nur die Rolle, die EU-Mitglieder bei der Festlegung ehrgeiziger Klima- und Energieziele spielen, sondern auch die Fortschritte, die sie bei der Verringerung der CO2-Emissionen und der Förderung erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz im eigenen Land schaffen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /