© Radosław Ciesla -pixabay.com / Wald
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Wald Schützen durch Nützen

Mayrhofer: Wald ist nicht nur ein romantisierter Ort - Wir müssen im Sinne der ökosozialen Marktwirtschaft alle Waldfunktionen berücksichtigen

„Wir müssen soziale, ökologische und ökonomische Funktionen des Waldes gleichermaßen berücksichtigen. National wie global müssen wir uns die Frage stellen, welchen Weg wir gehen möchten, um auch diesen wichtigen Teil unserer Welt enkerltauglich zu hinterlassen“
(Hans Mayrhofer, Generalsekretär des Ökosozialen Forums )


Wien - Der Wald ist eine Lebensgrundlage, die nicht nur als romantisierter Ort gesehen werden darf. Natürliche Rohstoffe müssen nutzbar gemacht werden, um im Sinne eines funktionierenden Kreislaufes Umwelt, Mensch und Wirtschaft gleichermaßen mitzudenken.

„Österreichs Flächen sind fast zu 50 % von Wald bedeckt. Die Forstwirtschaft ist somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, sagt Hans Mayrhofer, Generalsekretär des Ökosozialen Forums „Wir müssen soziale, ökologische und ökonomische Funktionen des Waldes gleichermaßen berücksichtigen. National wie global müssen wir uns die Frage stellen, welchen Weg wir gehen möchten, um auch diesen wichtigen Teil unserer Welt enkerltauglich zu hinterlassen“, ergänzt Mayrhofer.

Durch die Förderung aus Mitteln der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit hat das Ökosoziale Forum in Kooperation mit dem IUFE (Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung) und der FHP (Forst/Holz/Papier) das Thema Wald in globaler Perspektive diskutiert. Welchen Einfluss Wald auf die Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele hat, welchen Beitrag er zum Klimaschutz leistet und was die Herausforderungen für eine nachhaltige Holznutzung darstellt, waren nicht die einzigen brisanten Themen.

„Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) sind unser Kompass für eine nachhaltige Entwicklung weltweit. Sie haben auch für Österreich, den Wald uns seine Funktionen Relevanz. Mit dem SDG 15 werden beispielsweise die nachhaltige Waldbewirtschaftung, die Beendigung der Entwaldung und die Förderung der Aufforstung weltweit adressiert. Das ist ein klarer Handlungsauftrag für unsere Generation“, betont Florian Leregger, Geschäftsführer des Instituts für Umwelt, Friede und Entwicklung (IUFE).

„Die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele ist ein Thema der gesamten Gesellschaft und kann nur umfassend gelingen, wenn sich alle nach ihren Möglichkeiten an diesem Zukunftskonzept beteiligen. Dazu gehört auch die Abkehr von ´extremem Naturschutz´, der sich gegen die Menschen und ihre Bedürfnisse wendet. Eine sinnvolle, intelligente – und im besten Sinne des Wortes – nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen ist die Basis für ein gutes Leben. Das Prinzip der Nachhaltigkeit kann nur gelingen, wenn alle ihre Aspekte – Ökonomie, Ökologie, Soziales und Kultur – gleichwertig und gleich wichtig gelebt werden. Das ist für mich die Quintessenz dieser Veranstaltung“, so Hermine Hackl, Generalsekretärin der Kooperationsplattform Forst Holz Papier.

Hans Grieshofer, Leiter für Ressourcenpolitik bei Austropapier beklagte eine Entfremdung der Gesellschaft, die Zusammenhänge nicht erkenne: „Der Wald ist gut, Holz ist auch gut. Und dazwischen steht der Baummöder. Die Wirtschaftsfunktion des Waldes wird zu wenig anerkannt. Wald ist nicht nur Erholungsraum. Hier gibt es bei der Sensibilisierung der Bevölkerung Aufholbedarf“, schließt Grieshofer.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /