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Industrielle Tierhaltung schädigt Mensch und Natur

WissenschaftlerInnen und NGOs schlagen Alarm

Zwei Monate vor der Veröffentlichung des Kommissions-Vorschlag über das EU-Budget und als Reaktion auf den Weckruf von über 500 WissenschaftlerInnen über den Verlust von fruchtbarem Boden für 3,2 Milliarden Menschen, schlagen auch europäische Umwelt-NGOs, darunter auch das Europäische Umweltbüro (EEB), Alarm. In einem offenen Brief fordern sie die drei Präsidenten der EU-Entscheidungsorgane auf, sofort und auf allen politischen Ebenen gegen die zerstörerische industrielle Tierhaltung vorzugehen.

Wissenschaftliche Untersuchungen lassen keinen Zweifel daran, dass sowohl der Konsum als auch die Produktion tierischer Produkte in den industrialisierten Ländern reduziert werden muss. Vor allem der Bereich der industriellen, intensiven Tierhaltung entwickelte sich zu einem der größten Gefährder der sogenannten Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Jedes Jahr werden in der EU neun Milliarden Tiere für die menschliche Ernährung aufgezogen und geschlachtet. Dies hat ein breites Spektrum an negativen Folgen: Gülle in riesigen Mengen, unkontrollierten Düngemittel- und Pestizid-Einsatz, Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung und die Zerstörung natürlicher Lebensräume. Tierhaltung ist nach FAO Berechnungen verantwortlich für 14,5 Prozent aller Treibhausgase. Der breite Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung ist verantwortlich für eine sich ausbreitende Antibiotika-Resistanz, die die öffentliche Gesundheit einem enormen Risiko aussetzt.

Der offene Brief versucht den EU-Entscheidungsträgern klar zu machen, dass es mehr als eine Notwendigkeit für die EU ist, ihre Politik sofort zu ändern und den Übergang zu nachhaltigen und gesunden Ernährungsweisen mit mehr pflanzlichen und weniger tierischen Lebensmitteln zu unterstützen und zu forcieren. Um das Klima, die Umwelt, die öffentliche Gesundheit, die BäuerInnen und das Tierwohl zu schützen, muss diese Priorität ganz klar in allen Politikbereichen der EU festgeschrieben werden.


OFFENER BRIEF
META: Intensive animal farming under spotlight amid slew of alarming stats on nature loss



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Weitere Infos: EU Umweltbüro

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /