© seagul-pixabay.com/   Erneuerbare Energien
© seagul-pixabay.com/ Erneuerbare Energien

Weltweiter Ausbau: Windkraft und Photovoltaik klar vor Atomkraft

Photovoltaik hat nun 353 GW installierte Leistung

Windkraft hat schon vor einiger Zeit, und zwar im Jahr 2014, die Atomkraft mit ihrer weltweit installierten Leistung überholt. Nun hat das im Jahr 2017 auch die Photovoltaik geschafft. Mit einer weltweiten installierten Leistung von rund 402 Gigawatt (GW) liegt auch sie jetzt vor der Atomkraft, die eine installierte Leistung von 353 GW hat. Fast 99 GW Solarstromanlagen wurden im Vorjahr neu installiert. Der Großteil davon, 52 GW, wurde in China errichtet.

Windkraft hat mit Ende des Vorjahres eine weltweit installierte Leistung von 539 GW erreicht, es kamen 52,6 GW Windkraft im Vorjahr neu dazu. Asien hat Europa auch beim Windkraftausbau längst überflügelt. Vor ein paar Jahren hatte Europa noch die Nase vorn. Windkraft-Weltmeister ist nach wie vor China, mit einem großem Vorsprung. Mit einem Ausbau von über 19 GW wurde mehr als ein Drittel des weltweiten Zubaus dort installiert, die 188 GW Gesamtleistung repräsentieren ebenfalls mehr als ein Drittel der weltweiten Windkraftleistung.

Wie Zahlen von Bloomberg New Energy Finance belegen, wurden 2017 weltweit 333,5 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien investiert – das ist das zweithöchste je erzielte Volumen und ein Anstieg um fast 3% gegenüber 2016. Europa ist drauf und dran, seine einstige Vorrangstellung im Bereich der Erneuerbaren auf allen Ebenen zu verlieren – hinsichtlich installierter Leistung, Innovationskraft, Technologie und Bedeutung am Weltmarkt. Von 2011 bis 2017 sind die Investitionen in erneuerbare Energien in Europa um satte 58% zurückgegangen. Machten 2011 die rund 138 Milliarden Euro noch fast 43% der weltweiten Investitionen aus, betrug dieser Anteil 2017 nur mehr 17%.

Der Ausbau von Atomkraft ist im Gegensatz zum Ausbau erneuerbarer Energien weltweit eher ins Stocken geraten: Nur 56 Atomkraftwerke befinden sich derzeit in Bau. Viele haben Probleme mit Kosten- und Bauzeitüberschreitungen. Sie werden damit immer unwirtschaftlicher.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /