© Ralf Kunze pixabay.com / Verkehr
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UBA-Chefin Krautzberger: „Schlimm, dass bei uns Richter urteilen müssen, damit Grenzwerte eingehalten werden“

Langzeitbelastungen mit Stickstoffdioxid im Fokus

Maria Krautzberger, Präsidentin des deutschen Umweltbundesamtes (UBA), erklärt in der Wochenzeitung DIE ZEIT zur Stickstoffdioxid-Studie, die sie in der vergangenen Woche vorstellte: „Traurig macht mich aber, dass Staat und Autoindustrie das dahinterliegende Problem immer noch nicht gelöst haben: Die Studie dokumentiert schließlich, dass eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen durch Stickstoffdioxide krank werden oder sterben.“ Weiter sagt sie: „Ich finde es aber schlimm, dass bei uns Richter urteilen müssen, damit Grenzwerte eingehalten werden. Das sollten Politiker nicht bei der Judikative abladen, sondern selber lösen.“

Krautzberger verteidigt außerdem die Studie des UBA: „Wir haben nie behauptet, dass Herr Müller oder Frau Meier am Diesel gestorben ist.“ Und weiter: „Wir benennen aber Risiken, dadurch zu erkranken. Das tun Studien zur Krankheitslast durch das Rauchen übrigens auch, ohne dass das einen Aufschrei der Empörung auslöst.“ In der Studie war berechnet worden, dass rund 6.000 Menschen im Jahr 2014 vorzeitig an Krankheiten starben, die auf Langzeitbelastungen mit Stickstoffdioxid zurückzuführen seien.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /