© Michael Sigmund
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FH Vorarlberg: Ein zweites Leben für Batterien

In einem Forschungsprojekt der FH Vorarlberg werden Batterien, die zuvor in Elektroautos eingebaut waren, bei einem Speicherprojekt eingesetzt.

Elektromobilität ist immer mehr im Kommen. Sie sind mit einen Energiespeicher in Form einer Batterie ausgestattet. Diese wird im Normalfall ausgetauscht, wenn ihre Kapazität auf 70-80% ihrer Ursprungskapazität sinkt. Allerdings heißt dies nicht, dass die Batterie nicht mehr funktionsfähig sind, es sinkt jedoch die Reichweite des E-Fahrzeugs.

Derzeit werden die ausgetauschten Batterien meist einem Recycling Prozess zugeführt, wobei aus wirtschaftlichen Gründen, weil es noch nicht genügend gebrauchte Batterien gibt, nur die wertvollsten Stoffe aus den Batterien recycelt werden. Dieser Umstand und die Tatsache, dass es sich bei einem frühzeitigen Recycling um eine Verschwendung von noch funktionierenden Batteriesystemen handelt, ist der Grund, warum Forscher und Forscherinnen der FH Vorarlberg derzeit einen stationären Speicher aus ehemaligen E-Fahrzeugbatterien bauen, der als Stromspeicher genutzt werden kann.

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Um einen solchen Speicher effizient betreiben zu können, müssen komplexe Kontrollalgorithmen entwickelt werden, welche die Batterie entsprechend steuern: bei einem Überangebot an elektrischer Energie wird der Batteriespeicher geladen, bei hoher Nachfrage wird er entladen. Diese Algorithmen werden an der FH Vorarlberg im Rahmen des Josef Ressel Zentrums entwickelt.

Da E-Fahrzeugbatterien für die Verwendung im Fahrzeug konzipiert sind, ist ein gewisser Aufwand mit dem Aufbau eines stationären Batteriespeichers verbunden. Dieser ist teilweise auch abhängig von der Batterietechnologie (unterschiedliche E-Fahrzeuge verwenden unterschiedliche Batterietechnologien). Im Rahmen des Projektes Smart City Rheintal, gefördert durch den Klima- und Energiefonds, wurde ein stationärer Testspeicher aus einer wiederverwerteten ZEBRA Hochtemperatur-Batterie gebaut. Dieser Batterietyp war ursprünglich in einem Think City, verbaut, welches zunächst im Fuhrpark der VKW VLOTTE war.

Heute werden hauptsächlich Lithium-Batterien in E-Fahrzeugen eingesetzt. Die Erkenntnisse aus dieser Forschungsarbeit können auch auf diese Batterietechnologie übertragen werden. Die Ergebnisse dieses Forschungsprojektes zeigte, dass die Wiederverwertung einer E-Fahrzeugbatterie derzeit noch mit einem enormen Aufwand verbunden ist; sowohl in der Softwareentwicklung, als auch beim Umbau des Speichers. Dieser Aufwand könnte allerdings erheblich reduziert werden, wenn E-Fahrzeughersteller eine Wiederverwertung als stationären Speicher bereits bei der Entwicklung vorsehen würden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /