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Saubere Luft in Städten: Ein Muss

400.000 Menschen sterben in Europa früher, weil Luftverschmutzung Atemwegserkrankungen u.a. auslöst- Handeln ist ein Muss

"Die jetzige EU-Kommission hat immer wieder erklärt, dass sie in „großen“ Fragen „groß“ handeln will. Und was gibt es Größeres als den Verlust von Menschenleben durch Luftverschmutzung?" so EU-Kommissar Karmenu Vella im Anschluss an das Ministertreffen zum Thema Luftqualität in der Vorwoche in Brüssel.

Vorrangige Anliegen dieser Kommission," so Vella, sei der Schutz der Bürgerinnen und Bürger ist. Damit sind diejenigen gemeint, denen es bereits schlecht geht, und andere, die gefährdet sind, beispielsweise Kinder mit Asthma, oder Eltern mit Lungenerkrankungen.

Immer noch, auch im Jahr 2018, sterben jährlich in der EU rund 400 000 Menschen vorzeitig, weil das Problem massiv und in großem Umfang vernachlässigt wird. Viele weitere leiden unnötigerweise unter Krankheiten, die mit der Luftqualität zusammenhängen. Beim Treffen der Minister gab es einige positive Vorschläge. Auf den ersten Blick gingen diese aber nicht weit genug, um am Gesamtbild etwas zu ändern. Ohne neue und wirksame Maßnahmen werden die Luftqualitätsnormen in vielen Fällen über Monate und Jahre weiter überschritten, sogar weit über 2020 hinaus. Daher forderte Kommissar Vella alle Mitgliedstaaten auf, dieses lebensbedrohende Problem mit absoluter Dringlichkeit zu behandeln. Dieses Thema steht beim "Eco-innovation Forum for air quality" in Sofia nun im Mittelpunkt.

"Wir können einige Tage ohne Essen leben, eine gewisse Zeit ohne Wasser, aber ohne Luft haben wir keine Chance." so eine Rederin beim Eco-Innovation Forum, einer europäischen Konferenz für bessere Luftqualität. Saubere Luft ist essentiell für ein gesundes Leben. In den vergangenen Jahrzehnten wurden zwar große Fortschritte bei der Verringerung der Luftverschmutzung in ganz Europa erzielt, aber es muss noch weit mehr getan werden, weil schlechte Luftqualität nach wie vor die häufigste Ursache für vorzeitige Todesfälle in der Europäischen Union ist- die volkswirtschaftlichen Folgekosten der Luftverschmutzung belaufen sich auf weit mehr als 20 Milliarden Euro pro Jahr. Die Europäische Kommission hat sich verpflichtet, die Luftqualität zu verbessern und die Luftverschmutzung auf ein Niveau zu reduzieren, dass keine Gefahr mehr für die menschliche Gesundheit und die Umwelt besteht. Die Bekämpfung der Luftverschmutzung ist jedoch eine komplexe Herausforderung, die ein gemeinsames Vorgehen aller gesellschaftlichen Akteure und Wirtschaftszweige notwendig macht. Die von Regierungen, Städten und Unternehmen unternommenen Anstrengungen zur Umsetzung der Luftqualitätsrichtlinien können durch den Einsatz neuer innovativer Lösungen verstärkt werden, dazu zählen beispielsweise moderne Technologien für die Beheizung von Privathaushalten und eine Unterstützung beim Umstieg, die Umsetzung strategischer städtischer Mobilitätspläne oder wegweisende Methoden zur Verringerung der Verschmutzung durch andere landwirtschaftliche Praktiken noch erheblich verstärkt werden . Um dies zu unterstützen, müssen weiterhin Öko-Innovationen in diesem Bereich gefördert werden, damit einfach anwendbare und kosteneffektive Produkte, Dienstleistungen und Modelle in europäischen Ländern geschaffen, getestet und verbreitet werden. Das 21. Europäische Forum für Öko-Innovation geht derzeit in Sofia, Bulgarien, genau diesen Themen nach. Ökologisch innovative Lösungen zur Verbesserung der Luftqualität werden vorgestellt. Das Forum vernetzt Unternehmen und Behörden, die bereits erfolgreich neue Technologien oder innovative Geschäfts- und Governance-Modelle entwickelt und eingesetzt haben, mit denen, die nach solchen Lösungen suchen. Ein besonderer Fokus wird auf die Luftverschmutzung durch Energieverbrauch, Verkehr und Landwirtschaft gelegt. Die Frage, wie Finanzierungen für öko-innovative Lösungen gesichert werden können, wird ebenfalls eingehend diskutiert.

Atanaska Nikolova, die bulgarische Umweltministerin meinte: "Bürger und Bürgerinnen wollen konkrete Ergebnisse. Das ist der Grund, warum wir darüber mehr im Umweltministerrat reden und diskutieren müssen."

Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission und dem Ministerium für Umwelt und Wasser der Republik Bulgarien organisiert.




Artikel Online geschaltet von:
/ Doris Holler /