© PublicDomainPictures/pixabay.com
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Energieunion: Es geht voran

Der dritte Bericht über die Lage der Energieunion zeigt, dass der Übergang zu einer CO 2-armen Gesellschaft in der EU Realität wird.

Brüssel - Dank der im Jahr 2017 erzielten Fortschritte ist die EU auf gutem Weg, das Projekt Energieunion zu verwirklichen und damit Beschäftigung, Wachstum und Investitionen zu fördern. Außerdem werden Maßnahmen eingeführt, um dafür zu sorgen, dass die Umstellung auf saubere Energien sozialverträglich erfolgt.

Jetzt ist es an der Zeit, die Gesellschaft als Ganzes — also Bürger, Städte, ländliche Gebiete und Unternehmen ebenso wie Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder Sozialpartner — einzubinden, damit sie Verantwortung für die Energieunion übernehmen und sich aktiv dafür einsetzen, Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.

Der am 23.11. veröffentlichte dritte Bericht über die Lage der Energieunion gibt einen Überblick über die Fortschritte, die im vergangenen Jahr erzielt wurden, und enthält eine Vorschau auf das kommende Jahr. Außerdem wird im dritten Bericht über die Lage der Energieunion bestätigt, dass ohne Anpassung der Infrastruktur an die Erfordernisse des zukünftigen Energiesystems eine Energiewende nicht möglich ist. Energie-, Verkehrs- und Telekommunikationsinfrastrukturen sind immer stärker miteinander verknüpft. Lokale Netze gewinnen im täglichen Leben der EU-Bürger — die zunehmend auf Elektromobilität, dezentrale Energieerzeugung und Laststeuerung setzen — immer mehr an Bedeutung. Dabei wurden bereits beachtliche Fortschritte erzielt.

Zu dem Bericht erklärte Maro¨ ¦efčovič, Vizepräsident der EU-Kommission und zuständig für die Energieunion: „Die Energieunion wird nur dann ein Erfolg, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Ziel ist, unserer Verpflichtung zur Vollendung der Energieunion bis zum Ende der Amtszeit dieser Kommission nachzukommen. Im Jahr 2019 darf die Energieunion nicht mehr länger nur auf dem Papier stehen, sondern muss tägliche Realität sein, die jedem EU-Bürger zugute kommt. Hier ist in allen Teilen der Gesellschaft mehr Eigenverantwortung gefragt Deshalb steht das nächste Jahr für mich im Zeichen des Engagements.“

Miguel Arias Cañete, EU-Kommissar für Klimapolitik und Energie, ergänzte: „Die europäische Energiewende ist auf gutem Weg - der Anteil der erneuerbaren Energien ist auf Rekordhöhe, bei gleichzeitig rasch sinkenden Kosten. Aber die europäische Energieinfrastruktur muss sich in gleichem Tempo in dieselbe Richtung entwickeln, um diese Energiewende zu unterstützen. Deshalb haben wir eine neue Liste mit Vorhaben für wichtige Stromverbundnetze und für intelligente Netze vorgeschlagen. Die heute beschlossenen Schritte zur Förderung der Infrastruktur für saubere Energie sind ein weiterer wichtiger Vorstoß für mehr Nachhaltigkeit, mehr Wettbewerbsfähigkeit und mehr Sicherheit im Energiesystem und schaffen einen echten europäischen Mehrwert.“

Wichtigste Feststellungen

Weniger als drei Jahre nach der Veröffentlichung der Rahmenstrategie für die Energieunion hat die Kommission das Paket „Saubere Energie für alle Europäer“ vorgelegt; es umfasst beinahe alle Vorschläge, die notwendig sind, um beim Klimaschutz den Grundsatz „Energieeffizienz an erster Stelle“ umzusetzen, die weltweite Führungsrolle der EU im Bereich der erneuerbaren Energien zu unterstützen und ein faires Angebot für die Energieverbraucher zu gewährleisten.

Im März wurde das Maßnahmenpaket „Europa in Bewegung“ für den Verkehrssektor mit dem Ziel vorgelegt, bei der sozialverträglichen Umstellung auf saubere Energie und Digitalisierung wettbewerbsfähig zu bleiben; im November wurde das Paket für saubere Mobilität vorgestellt, ein entscheidender Fortschritt bei der Umsetzung der Verpflichtungen der EU im Rahmen des Pariser Abkommens für ein verbindliches CO2-Reduktionsziel von mindestens 40 % bis 2030 — dies alles sind konkrete Ergebnisse bei der Vollendung des Projekts der Energieunion.

Die Vollendung der Energieunion erfordert Engagement und die enge Zusammenarbeit von Kommission, Mitgliedstaaten und der Gesellschaft insgesamt. Aus eben diesem Grund müssen die Mitgliedstaaten die Entwürfe der integrierten nationalen Energie- und Klimapläne für die Zeit nach 2020 Anfang 2018 fertigstellen. Durch die geopolitischen Ereignisse standen Energie- und Klimafragen 2017 an erster Stelle auf der Tagesordnung. Die Absicht der US-Regierung, sich aus dem Übereinkommen von Paris zurückzuziehen, veranlasste die EU, eine Führungsrolle zu übernehmen, indem sie die Synergien zwischen ihrer Klima- und Energiediplomatie verstärkt hat. Die EU wird auch weiterhin zu ihrem Engagement für den weltweiten Klimaschutz und zur Stärkung ihrer internationalen Partnerschaften stehen.
In dem Bericht über die Lage der Energieunion wird auch darauf hingewiesen, dass die weltweiten Veränderungen bei der Energieerzeugung Europa zwar vor große Herausforderungen stellen, aber auch eine einzigartige Chance für Europa bedeuten, seine Führungsrolle bei der Umstellung auf saubere Energien — bei gleichzeitiger Gewährleistung der Energieversorgungssicherheit für alle Bürger — weiter auszubauen. Ehrgeizige Ziele für Bereiche wie erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Klimapolitik, Innovation für saubere Energie sowie die Setzung der richtigen Preissignale am Markt sind eine Vorbedingung dafür, dass Investitionen in die Modernisierung der gesamten Wirtschaft zum Vorteil aller Bürger getätigt werden.

Die Energieunion hat Fortschritte gemacht, aber es sind weitere Anstrengungen notwendig, um die noch verbliebenen Aufgaben zu bewältigen. Alle von der Kommission vorgelegten Legislativvorschläge zur Energieunion müssen vom Europäischen Parlament und vom Rat vorrangig berücksichtigt werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /