© MOL / Das geplante Ladenetz durch Zentral- und Osteuropa
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Neue Schnellladestationen quer durch ganz Europa

Startschuss für die ersten 350 kW Ladestationen in Österreich - Errichtung von 252 Schnell-Ladestationen in Ost- und Zentraleuropa

Immer größer wird das Schnellladenetz für Elektroautos: 222 Schnellladestationen und 30 ultraschnellen Ladestationen werden bald sechs zentral- und osteuropäische Länder verbinden. Eine Förderung in Höhe von EUR 18,84 Mio. ist die größte jemals zugesagte EU-Förderung für Elektrofahrzeuge im Rahmen des "Connecting Europe Facility"-
Programms. Das NEXT-E Netzwerk wird in den teilnehmenden Ländern interoperabel sein und mit dem westeuropäischen EV-Netz verbunden sein, um ein EU-weites, voll integriertes Ladenetzwerk zu schaffen.

Während der in Tallinn, Estland, abgehaltenen Digital Transport Days hat die MOL-Gruppe mit ihren Partnern des E-NEXT Konsortiums ein Förderabkommen mit der INEA, Innovation and Networks Execution Agency, unterzeichnet, dass die Errichtung eines Netzwerks von Ladestationen für Elektroautos in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Rumänien ermöglicht.

Im Juli 2017 wurde das NEXT-E Projekt von der Europäischen Kommission für eine Kofinanzierung durch Connecting Europe Facility (CEF) ausgewählt. Das Konsortium erhält EUR 18,84 Mio., die größte jemals von CEF für Elektromobilität vergebene Förderung. Das NEXT-E Projekt ist eine einzigartige Partnerschaft von führenden Unternehmen aus der Elektrizitätsbranche, dem Öl- und Gassektor sowie von OEM-Herstellern, die sich zusammengeschlossen haben, um ein Netzwerk von Ladestationen entlang der Hauptverkehrsrouten in Zentral- und Osteuropa aufzubauen. Neben der MOL-Gruppe sind in dem Konsortium die deutsche E.ON Gruppe, Hrvatska Elektroprivreda (Energieversorger), PETROL (in Slowenien und Kroatien) sowie Nissan und BMW vertreten.

Im Rahmen des Projekts wird das Konsortium 222 Multistandard-Schnellladestationen (50 kW) und 30 ultraschnelle Ladestationen (150-350 kW) entlang des von der EU definierten Korridors aufbauen. Der überwiegende Großteil der Ladestationen wird bei den MOL-Tankstellen der sechs teilnehmenden Länder errichtet werden. Damit wird es zum ersten Mal möglich sein, lange Strecken mit Elektrofahrzeugen problemlos in den sechs CEE-Ländern mit Anknüpfungspunkten in den Nachbarländern zurückzulegen.

Aktuell werden Ladestationen für Elektroautos oft ohne Koordination aufgebaut, wodurch sich Überschneidungen, aber auch weiße Flecken ergeben. Das NEXT-E Projekt wurde initiiert, um dieses Problem anzusprechen und um ein kontinuierliches und kosteneffizientes Netzwerk zu schaffen, das grenzüberschreitende Fernreisen ermöglicht. Weiters bringt das Projekt vorhandene Erfahrungen mit E-Mobilität in Länder wie Ungarn und Rumänien, die sich mit der Thematik bis dato noch nicht auseinandergesetzt haben. Um die Interoperabilität mit ähnlichen Projekten in Westeuropa und eine nahtlose Vernetzung sicherzustellen, wird das NEXT-E mit anderen, von CEF kofinanzierten, laufenden Projekten wie beispielsweise ULTRA-E, EAST-E und FAST-E abgestimmt.

"NEXT-E ist ein politisch wichtiges Innovationsprojekt, das mit großen Anstrengungen seitens der Industrie und mit Förderung und Unterstützung seitens der Europäischen Kommission initiiert wurde. Die enge Zusammenarbeit mit ähnlichen Projektgruppen ist gut sichtbar und unterstreicht den immensen Einfluss und den Umfang der transeuropäischen Korridorpolitik. Das Ziel unserer Politik ist es, den EU-Bürgern endlich das Reisen mit alternativ angetriebenen Autos innerhalb der ganzen EU zu ermöglichen”, sagt Herald Ruijters, Direktor, DG MOVE (Mobilität und Verkehr), Directorate B - Investment, Innovation & Sustainable Transport, der Europäischen Kommission.

"Ich bin stolz darauf, dass die EU und INEA ein Projekt unterstützen werden, mit dem die E-Mobilität in Zentral- und Osteuropa einen deutlichen Boost erhält. Mit den 252 Ladestationen, 30 davon Schnelllader, erreicht das transeuropäische Transportnetzwerk eine grenzüberschreitende Interoperabilität und wird zu einem offenen Markt zu Gunsten der Kunden”, erklärt Dirk Beckers, Direktor von INEA, Innovation and Networks Execution Agency, bei der feierlichen Unterzeichnung des Förderabkommens.

Der Start für den Roll-out der Schnellladestationen wird für Anfang 2018 erwartet, die Ultraschnelllade in Ost- und Zentraleuropa sind für 2019 geplant, um auf die Ankunft der neuen Generation von Fernreise-Elektrofahrzeugen vorbereitet zu sein. Bis Ende 2020 soll der Roll-out komplett abgeschlossen sind.

Das NEXT-E Projekt ist ein weiterer Meilenstein im Rahmen der Umsetzung der langfristigen Strategie der MOL-Gruppe, die auf der Annahme aufgebaut ist, dass fossile Brennstoffe ihre monopolähnliche Dominanz im Transportbereich verlieren werden. Folglich ist die MOL-Gruppe bestrebt, sich auf sich ändernde Marktdynamik bei ihren zehn Millionen Kunden einzustellen, indem sie ihre traditionelle Rolle als Treibstofflieferant in ein viel breiteres Geschäft mit Gebrauchsgütern und Services transformiert. Teil der Strategie ist, an der Neudefinition von Transport in Zentral- und Osteuropa aktiv teilzunehmen und aufkommende Trends wie Car Sharing, Technologien für selbstfahrende Autos und natürlich alternative Treibstoffe aufzugreifen.

Erste Ultra-Schnellladestationen in Österreich und Deutschland

Laden so schnell wie tanken, das geht. Die ersten drei Standorte werden in Österreich von SMATRICS und in Deutschland von Allego in den kommenden Wochen aufgebaut.
Vier Elektrofahrzeuge der neuesten Generation können dann an jedem Standort zeitgleich laden. An jedem Standort werden Leistungskomponenten mit 700 kW Gesamtleistung installiert.

In Österreich startet SMATRICS den Ausbau des Ultra-Schnellladenetzes an einem zentralen europäischen Verkehrsknotenpunkt: in der Metropolregion Wien. Weitere drei Standorte folgen in Salzburg, Linz und Graz in den nächsten Monaten.

Allego installiert die ersten beiden Standorte mit Ultra-Schnellladeinfrastruktur an wichtigen Verkehrskorridoren in Deutschland im Rahmen des im Oktober 2016 gestarteten Projektes ultra-E welches durch die ’Connecting Europe Facility” der Europäischen Union teilfinanziert wird. Die ersten beiden Standorte sind BAB3, Saarläckerstr. in Kleinostheim, direkt an der Ausfahrt ‚Aschaffenburg‘ und BAB8, Bernau, an der Shell-Station direkt an der Ausfahrt ‚Bernau' Die Installationen werden neben Deutschland (insgesamt 12 Standorte) in den weiteren Projektländern Niederlande (5 Standorte) und Belgien (4 Standorte) im nächsten Jahr durch Allego vervollständigt.

Alle 25 Ultra-Schnellladestationen werden bis Ende 2018 umgesetzt.

Alle Standorte bieten mit ihrer unmittelbaren Nähe zu wichtigen Bundesautobahnen ideale Voraussetzungen, die Fahrer aktueller E-Fahrzeuge und insbesondere zukünftiger Langstrecken-Elektroautos bedienen zu können.

Damit findet das erste große, zusammenhängende europäische Ultra-Schnelladenetzwerk seinen Auftakt. Die Standorte werden in der ersten Ausbaustufe jeweils mit vier Ultra-Schnellladestationen mit je bis zu 175 kW Ladeleistung ausgestattet. Durch die intelligente Technologie kann in der finalen Ausbaustufe der Ladestandorte sogar mit bis zu 350 kW an zwei der vier Ladestationen geladen werden. Dafür sind die Standorte schon jetzt mit ausreichend dimensionierten Netzanschlüssen ausgestattet, die eine Erweiterung der Lademöglichkeiten in Zukunft erlauben. Dabei setzen die Ultra-Schnellladestationen auf den europäischen CCS Standard. Komplettiert werden die Standorte von einer zusätzlichen Multi-Standard Schnellladestation mit 50 kW, um alle gängigen Fahrzeugmodelle bedienen zu können.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /