© oekostrom AG
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oekostrom AG: Bis zu 100 Prozent Strom-Direkteinkauf bis 2020

Stromeinkauf ohne Zwischenhändler soll regionale Kleinkraftwerksbetreiber stärken und die Stromherkunft für Kunden sichtbar machen.

Während aktuell die Weltklimakonferenz in Bonn stattfindet, setzt die oekostrom AG hierzulande wichtige Schritte hin zu einer Dezentralisierung des österreichischen Strommarktes und einer Stärkung kleiner, regionaler Produzenten von Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Konkret sollen bis 2020 bis zu 100 Prozent der Strommengen der oekostrom AG direkt von Kleinkraftwerksbetreibern kommen. Im Direktvertrieb kommt der gesamte Betrag, den der Stromversorger, also die oekostrom AG, für den Herkunftsnachweis bzw. die Stromqualität bezahlt, beim Kleinkraftwerksbetreiber an - und nicht nur ein Sechstel davon, wie es beim Stromeinkauf über einen Zwischenhändler der Fall ist.

Gleichzeitig will die oekostrom AG das Bewusstsein der Stromkunden für die Herkunft ihres Stroms sensibilisieren: "Der Schritt hin zu mehr Direkteinkauf ist auch eine Annäherung an unsere Vision, dass Kunden künftig nicht nur wissen, aus welchem Land und aus welcher Energieform ihr Strom stammt, sondern auch von wem konkret er kommt", erklärt René Huber, Vorstandsmitglied der oekostrom AG, den Gedanken dahinter. "Damit heben wir den Nachweis über die Stromherkunft auf ein neues Level! In Zukunft werden sich die Kunden das Kraftwerk aussuchen können, von dem sie ihren Strom beziehen."

Direkteinkauf anstelle von Einkauf über Zwischenhändler

Was die oekostrom AG nun konkret ändert, ist schnell anhand der zwei verschiedenen Varianten des Stromeinkaufs erklärt:

Aktuell kauft die oekostrom AG 20 Prozent ihres Stroms direkt bei Kleinkraftwerksbetreibern. Die übrigen 80 Prozent stammen zwar ebenso aus - großen und kleinen - österreichischen Kraftwerken, werden aber über Zwischenhändler bezogen, die wiederum die entsprechenden Strommengen mit Herkunftsnachweisen verkaufen. Dabei behält sich der Zwischenhändler den Großteil des Aufschlages für den Herkunftsnachweis ein, während nur ein Bruchteil des Betrages für den Herkunftsnachweis bzw. die Stromqualität direkt an den kleinen Erzeuger vor Ort weitergegeben wird.

Dagegen erhält der Kleinkraftwerksbetreiber im Fall des Strom-Direkteinkaufs ohne Zwischenhändler den vollen Betrag für die Stromqualität. Damit wird der Fortbestand ökologischer Kleinkraftwerke für die Zukunft gesichert.

Regionalität am Strommarkt

Als Kleinkraftwerk gelten Stromerzeugungsanlagen mit weniger als 10 MW Leistung. Allein in Österreich gibt es mehrere tausend Kleinkraftwerksanlagen, darunter 3.100 Wasserkraftwerke, 1.200 Windkraftanlagen, 600 Biogasanlagen und über 21.000 Photovoltaikanlagen. Zusammen stellen sie etwa ein Viertel der Österreichischen Stromerzeugung dar. Und auch die oekostrom AG hat ein breites Netzwerk an kleinen Erzeugern. Insgesamt wird bereits Strom von mehr als 1.500 Windkraft-, Wasserkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen in ganz Österreich bezogen. Diese Partnerschaften zu Kleinkraftwerksbetreibern sollen durch den Umstieg auf bis zu 100 Prozent Direkteinkauf forciert sowie die regionale Erzeugung und damit auch die regionale Wertschöpfung gestärkt werden. Dementsprechend will die oekostrom AG regionale Kraftwerksbetreiber auf Sicht mit einem Full-Service-Paket unterstützten: Stromabnahme, Kraftwerkssteuerung und ein Abrechnungstool für Stromkunden.



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Weitere Infos: oekostrom AG

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /