© robynm- pixabay.com / Antarktis
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Verpasste Chance für Schutz der Antarktis

Umweltschutzorganisation startet globale Kampagne für größtes Meeresschutzgebiet der Welt

Hobart/Wien – Die Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) hat sich bei ihrer Tagung in der australischen Stadt Hobart gegen ein Schutzgebiet in der Ost-Antarktis ausgesprochen. Greenpeace kritisiert die Entscheidung der Kommission und kündigt an sich mit dem kommenden Jahr für das größte Meeresschutzgebiet der Welt einzusetzen. Das Gebiet würde das Weddell-Meer im westlichen Teil der Antarktis umfassen und wäre mehr als 20 Mal so groß wie Österreich. Bei der nächsten Tagung der CCAMLR in einem Jahr soll über das Meeresschutzgebiet abgestimmt werden.

‘Die verpasste Chance auf ein Meeresschutzgebiet in der Ost-Antarktis zeigt, dass sich die Mitgliedsstaaten nicht ausreichend für den Schutz der Meere rund um das sensible Ökosystem einsetzen. Und dies, obwohl es außer Frage steht, wie wichtig diese Schutzgebiete wären’, kritisiert Adam Pawloff, Klima-Sprecher von Greenpeace in Österreich die Entscheidung der Kommission.

Meeresschutzgebiete sind bedeutend für die Artenvielfalt. Überfischte Arten können sich in diesen Regionen wieder regenerieren, da der Fischfang verboten ist. ‘Es gibt bislang noch zu wenige Meeresschutzgebiete. Obwohl internationale Zusagen gemacht wurden, bis zum Jahr 2020 zehn Prozent der Meere unter Schutz zu stellen, ist bislang nur zwei Prozent der Fläche geschützt’, sagt Pawloff.

Aus diesem Grund startet Greenpeace nächstes Jahr eine globale Kampagne für die Errichtung des größten Meeresschutzgebiets der Welt. Dieses könnte im Oktober 2018 bei der Tagung der CCAMLR beschlossen werden. Das Schutzgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 1,8 Millionen Quadratkilometer und ist mehr als 20 Mal so groß wie Österreich. Um einen Beschluss bei der CCAMLR zu verabschieden, müssen die Mitglieder der Kommission einstimmig für das Gebiet stimmen. Mit diesem Ziel vor Augen wird Greenpeace Anfang des nächsten Jahres in die Antarktis zurückkehren und vor Ort auf die Notwendigkeit dieses Schutzgebietes hinweisen. ‘Die Antarktis ist ein wichtiges globales Ökosystem und die Lebensgrundlage von Pinguinen, Walen und vielen anderen Meeresbewohnern. Daher werden wir an vorderster Front stehen, um die Antarktis und das dortige einzigartige Ökosystem vor Ausbeutung zu schützen’, so Pawloff abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /