© Hans Braxmeier / pixabay
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Elterninitiative kämpft um Zugverbindung

Eltern beklagen schlechte Verkehrsverbindungen auf dem Schulweg

Nun reicht es einigen Familien im Nordburgenland. Seit einer Fahrplanumstellung im Dezember 2016 kommen ihre Kinder nach der 6. Schulstunde von Eisenstadt nicht mehr zügig und sicher nach Hause. Daher hat sich eine ‘Initiative Eltern für bessere Öffis’ gebildet. Die Aufregung ist groß. ‘Verkehrspolitik auf dem Rücken der Kinder auszutragen, das geht gar nicht!’ beschweren sich Hans Jürgen und Michi Gökler, Eltern aus Parndorf. Gabriele und Gerald Ernst aus Jois setzen nach: ‘Die Sicherheit unserer Kinder muss gewährleistet sein und die

Verantwortlichen müssen in ihre Pflicht genommen werden.’

Was ist geschehen?

Die ÖBB haben im Dezember 2016 bei der Fahrplanumstellung die Zugverbindung von Eisenstadt in Richtung Wien um 13:54 ersatzlos gestrichen. Als Begründung wurde den nachfragenden Eltern der aus Sicht des Verkehrsanbieters größere Bedarf eines zusätzlichen Pendlerzuges von Wien nach Bruck an der Leitha genannt. Für viele SchülerInnen des Gymnasiums Kurzwiese und anderer Schulen in Eisenstadt fehlt nun ihr Bus, den sie bis dahin nach Unterrichtsschluss um 13.30 Uhr nutzten. Die nächste Möglichkeit für diese Kinder nach Hause zu kommen besteht nach einer Stunde Wartezeit mit dem Zug um 14:29. Betroffen sind SchülerInnen aus Schützen am Gebirge, Donnerskirchen, Purbach, Breitenbrunn, Winden, Jois, Neusiedl am See und Parndorf.

ÖBB und VOR (Verkehrsverbund Ostregion) bieten als Ersatz Busse, von denen einer nur bis Purbach geführt wird, der zweite über die Alte Mauth nach Neusiedl am See.

Damit aber nicht genug. Diese Busse werden dauerhaft mit zu geringer Kapazität geführt, daher kommt es regelmäßig zu einem Gerangel am Domplatz, weil nicht alle Kinder in den Bus hineinpassen. Bei einer anderen Station zusteigen ist dann gar nicht mehr möglich.


Unhaltbarer Zustand

Dorien Popovich, Sprecherin der Elterninitiative, beklagt: ‘Dieser unhaltbare Zustand, dass sich die Kinder jeden Tag überlegen müssen, zu welcher Haltestelle sie sich begeben oder ob sie resignativ eine Stunde Wartezeit in Kauf nehmen, um den nächsten Zug zu nehmen, gehört sofort abgestellt. Die Art und Weise wie diese fast wichtigste Zugverbindung aller Schüler aus den angeführten Gemeinden bei der Fahrplanumstellung ohne Vorwarnung ersatzlos gestrichen wurde, ist für uns unverständlich.’

Direktzug muss wieder geführt werden

Trotz intensiven Bemühens seitens der Eltern gab es noch keine Änderung dieses Zustands. Die Eltern gründeten daraufhin ihre ‘Initiative Eltern für bessere Öffis’, die noch darauf angewiesen ist, ihre Kinder mit einem selbst organisierten von der Haltestelle ‘Alte Mauth’ nach Parndorf zu bringen. ‘Und dann hat man als Elternteil nicht einmal die Gewissheit, ob sich denn alle Schüler, die man mitnehmen soll, auch im Bus befinden! Diejenigen, die den späteren Zug nehmen müssen, treffen dann erst um 15.07 Uhr am Bahnhof Parndorf Ort ein’, beschreibt Dorien Popovich die missliche Lage. ‘Zurzeit ist ein gesicherter Transport unserer Kinder im Bus nicht gewährleistet. Es bedarf dringend einer Lösung. Als Eltern erleben wir in dieser Sache seitens der Verantwortlichen nur Ignoranz und Geringschätzung.’

Daher fordert die ‘Initiative Eltern für bessere Öffis’ nachdrücklich die Wiederführung des Direktzuges von Eisenstadt nach Parndorf, der die Kinder nach der 6. Unterrichtsstunde sicher nach Hause bringt.

GastautorIn: DP für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /