© Die Grünen / Ulrike Lunacek
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Lunacek: "Hitzetote zeigen: Klimaschutzversagen kostet Menschenleben"

Grüne fordern effektiven nationalen Vorsorgeplan und Hitzeschutzpläne für alle Gemeinden und Regionen

"Die Ignoranz der Regierungskoalition gegenüber der Menschheitsaufgabe Klimaschutz macht fassungslos. Laut einem ausführlichen Bericht der Wiener Stadtzeitung Falter hat die Hitze in Wien bereits hunderte Menschen getötet. Gefährdet sind vor allem die Schwächsten in der Gesellschaft. ExpertInnen warnen zudem, es werde noch viel schlimmer kommen.

Und was macht die Kern/Kurz-Regierung derzeit? Nichts wirksames!

Die Warnungen vor tausenden Hitzetoten in Österreich wurden bereits 2015 veröffentlicht (COIN-Studie - Costs of Inaction 2015). Aber erst Anfang 2017 hat die Bundesregierung den ersten österreichischen Hitzeschutzplan zusammengebracht. Statt Plan wäre Broschüre freilich der passendere Titel dafür - abzüglich Deckblatt und Literaturverzeichnis ist dieses Heftchen sechs Seiten lang und enthält keine einzige geplante Maßnahme.

Wie die steigende Zahl der Hitzetoten beweist, ist ein derartiges Versagen in der Klimapolitik nur als grob fahrlässig zu bezeichnen. Die rot-schwarz-blauen Jahre haben Österreich vom Vorreiter zum europaweiten Schlusslicht im Klimaschutz gemacht. Und auch beim Schutz der Bevölkerung vor den bereits erkennbaren Folgen der Klimaerwärmung versagen Kern und Kurz auf ganzer Linie", wirft Ulrike Lunacek, Spitzenkandidatin der Grünen und Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, der Bundesregierung absolute Ignoranz in dieser lebenswichtigen Frage vor.

Lunacek: "Es braucht einen nationalen Vorsorgeplan, der diesen Namen verdient und eigene Hitzeschutzpläne für alle österreichischen Gemeinden und Regionen. Wer die Hitzewellen der vergangene Wochen durchleiden musste, weiß: Wir müssen endlich handeln, um die Klimakatastrophe abzuwenden.

Wir Grüne haben diesen Hitzeschutzplan schon lange detailliert ausgearbeitet und gefordert: Für besonders gefährdete Personenkreise - vor allem Ältere und chronisch Kranke - müssen umgehend flächendeckend Hitzetelefone eingeführt werden.

Mit Dach- und Fassaden-Begrünungen und Grüninseln in jedem Grätzl können wir die Temperaturen in den innerstädtischen Bereichen senken. Alle neue Siedlungen, Häuser und Wohnungen gehören hitzefit gemacht. Dafür kämpfen wir in jedem einzelnen Stadtentwicklungsplan.

Wir Grüne stoppen die Versiegelung und das Zubetonieren Österreichs und schmelzen die Blechlawinen in der Stadt.

Eine Öffi-Ausbauoffensive, mehr Rad- und Fußverkehr macht Platz für schatten- und lebensspendenden Grünraum in der Stadt und schafft wieder Luft zum Atmen.

Die beste Versicherung um uns gegen Klimaschäden zu wappnen ist sowieso, das Grundproblem in den Griff zu bekommen. Wir müssen unsere Treibhausgasemissionen senken und Klimaschutz in Österreich auf allen Ebenen zur Priorität machen."



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /