© OS/ Das von Formstaal/ Ostseestaal gebaute Elektro-Solar-Fahrgastschiff per Kran zu Wasser gelassen
© OS/ Das von Formstaal/ Ostseestaal gebaute Elektro-Solar-Fahrgastschiff per Kran zu Wasser gelassen

Neues Elektro-Solar-Fahrgastschiff zu Wasser gelassen

Das Schiff für die Reederei Weiße Flotte GmbH fährt künftig am Mittelkanal

Stralsund – von den Spezialunternehmen Formstaal GmbH & Co. KG und Ostseestaal GmbH & Co. KG ist in Stralsund am Dienstag ein neu gebautes Elektro-Solar-Fahrgastschiff zu Wasser gelassen worden. Das 18,5 Meter lange Fahrgastschiff ist das erste von derzeit drei bei Formstaal/Ostseestaal im Bau befindlichen Elektro-Solarschiffen, das die Bauhalle verlassen hat. Am 18. Januar 2017 war das als Katamaran konstruierte Aluminium-Schiff auf Kiel gelegt worden. Geordert wurde das Fahrgastschiff von der Reederei Weiße Flotte GmbH. Knut Schäfer, Geschäftsführer der Weiße Flotte GmbH und Tochterunternehmen, betont: ‘Mit diesem neuen Schiff manifestiert die Weiße Flotte ihre Marktführerschaft im Bereich der maritimen Elektromobilität in Deutschland.’

Mit dem aktuellen Bauprojekt für die Weiße Flotte fügen Formstaal und Ostseestaal ihrem ambitionierten Bauprogramm für Elektro-Solarschiffe ein weiteres Referenz-objekt hinzu. Beide Unternehmen sorgen seit geraumer Zeit mit eigenentwickelten Elektro-Solarschiffen auf dem Markt der Elektromobilität für Furore. ‘Das jüngste Fahrgastschiff für die Reederei Weiße Flotte ist eine Bestätigung, dass sich Elektro-Solarschiffe in der Praxis bewähren’, sagt Ingo Schillinger, Senior Sales Manager bei Formstaal/Ostseestaal. Er sieht in der Berufsschifffahrt auf küstennahen und Binnen-gewässern ein breites Anwendungsfeld für die lärm- und emissionsfreien Schiffe.

Neben dem Fahrgastschiff für die Weiße Flotte fertigen die beiden in der Hansestadt Stralsund ansässigen Spezialfirmen Formstaal und Ostseestaal gegenwärtig zwei weitere Elektro-Solarschiffe, jedoch anderen Bautyps. Im Auftrag eines Berliner Unternehmens entsteht ein Seminarschiff, das als schwimmende Tagungslounge fungieren wird und bis zu 200 Gäste an Bord nehmen kann. Für die Gemeinde Oberbillig an der Mosel im Landkreis Trier-Saarburg (Rheinland-Pfalz) baut Form-staal eine emissionsfreie Autofähre. Diese wird pro Fahrt bis zu 45 Fahrgäste und sechs Autos über die Mosel befördern. Es handelt sich dabei um die weltweit erste vollelektrische Autofähre auf Binnengewässern.

Formstaal/Ostseestaal besitzen einschlägige Erfahrungen bei der Entwicklung und dem Bau von Elektro-Solarschiffen. In jüngerer Vergangenheit wurden mehrere Fahrgastschiffe und Fähren abgeliefert, die die bis zu 60 Personen befördern können und unter anderem auf Berliner Gewässern unterwegs sind. ‘Unser Antrieb ist die Sonne, wir bringen die E-Mobilität aufs Wasser’, umreißt Dr. Thomas Kühmstedt, Geschäftsführer bei Formstaal, das innovative Alleinstellungsmerkmal der Elektro-Solarschiffe vom Strelasund. Je nach Bedarf sind die umweltfreundlichen Schiffe bis zu 45 Meter lang und 9 Meter breit und befördern bis zu 250 Gäste. Um die Solar-schiffe wirtschaftlich betreiben zu können, zeichnet diese eine extreme Leichtbau-weise und der Einsatz energieverbrauchsoptimierter Komponenten aus. Die Stral-sunder Konstrukteure setzen vorrangig Aluminium ein, optimieren die Schiffskörper und reduzieren den Energieverbrauch etwa durch den Einbau von LED-Leuchten. ‘Unsere Schiffe benötigen im Vergleich zu konventionellen Schiffen für die gleiche Leistung nur ein Viertel der Antriebsleistung’, hebt Ingo Schillinger hervor.

Das neueste Elektro-Solar-Fahrgastschiff für die Weiße Flotte GmbH soll nach der seeseitigen technischen Erprobung an den Auftraggeber am 31.07.2017 abgeliefert und künftig auf dem Mittellandkanal eingesetzt werden.


Fakten und Daten zum Elektro-Solar-Fahrgastschiff

Länge: 18,50 Meter
Breite: 5,22 Meter
Dienstgeschwindigkeit: 8 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 14 km/h
Personenzahl: 60
Solarmodule: 52
Solar-Gesamtleistung: 12 kWp


Umgesetzt werden die Elektro-Solarschiff-Projekte von Formstaal in Kooperation mit Ostseestaal. Die im Verbund agierenden Unternehmen beschäftigen zusammen 150 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Jahresumsatz von insgesamt 25 Millionen Euro. Die Unternehmen gehören zur niederländischen Central Industry Group (CIG).


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /