© janjf93- pixabay.com
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ProCold Award 2017: Das sind die energieeffizientesten Kühlgeräte

Innovative und effiziente Kühlgeräte sparen tausende Euro: Ob Eiscremetruhe oder Getränkekühler, die Gewinner punkten mit besonders hoher Energieeffizienz und natürlichem Kältemitteln mit niedrigem Treibhauspotential

Düsseldorf - Wien - Das EU-Projekt ‘ProCold’, das hierzulande von der Österreichischen Energieagentur betreut wird, hat sich zum Ziel gesetzt den Marktanteil an effizienten gewerblichen Kühlgeräten zu erhöhen. Der Grund dafür: Gewerbliche Kühl- und Gefriergeräte haben einen erheblichen Energieverbrauch. Die Geräte sind in fast jedem Supermarkt, Hotel, Restaurant, jeder Bar oder Kantine im Einsatz. Ein ineffizientes Produkt hat einen hohen Stromverbrauch und verursacht den Betreibern hohe Stromkosten. Dieser Stromverbrauch kann erheblich reduziert werden, wenn stattdessen effiziente Geräte eingesetzt werden. In einigen Fällen können durch effiziente geschlossene Geräte, über ihre Lebensdauer gerechnet, mehrere tausend Euro eingespart werden.

Innovative und energieeffiziente Gewinner
Im Rahmen des ProCold Awards 2017 wurde nun die Energieeffizienz durch unabhängige Labortests erhoben. Alle Gewinnerprodukte zeichnen sich durch eine besonders hohe Energieeffizienz aus. Die Geräte werden darüber hinaus mit natürlichen Kältemitteln mit niedrigem Treibhauspotential betrieben. Stamatis Sivitos, Verantwortlicher der EASME (Exekutivagentur für kleine und mittlere Unternehmen) für Projekte des Horizon2020-Programms der Europäischen Kommission, sagt: ‘Diese Auszeichnung zeigt deutlich, dass Energieeffizienz sich immer lohnt und Hand in Hand mit Produktinnovation einhergeht.’

Die Gewinner wurden am 7. März 2017 auf der internationalen Messe EuroShop in Düsseldorf verkündet. Ein Gerät in jeder der folgenden fünf Kategorien wurde zum ‘ProCold Gewinner 2017’ gekürt:

Lagerkühlschränke
Getränkekühler
Eiscremetruhen
Verkaufskühlregale
Gekühlte Verkaufsautomaten mit Glasfront

Der ProCold Produktwettbewerb hat klar gezeigt, dass Hersteller in der Lage sind, äußerst effiziente Kühlgeräte herzustellen. ProCold, das in Österreich von der Österreichischen Energieagentur betreut wird, wird weiterhin die Nutzung und Entwicklung der effizientesten Geräte unterstützen und dadurch zum Energiesparen und Umweltschutz in ganz Europa beitragen. Alle Gewinner des ProCold Wettbewerbs, sowie viele weitere besonders energieeffiziente Geräte sind auf der Webseite www.b2b.topprodukte.at im Bereich ‘Gewerbliche Kühlung’ zu finden.

topprodukte.at ist ein Service von klimaaktiv, der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft. 

Von der Eiscremetruhe bis zum Getränkekühler - die Gewinner sind...

Lagerkühlschränke
Produkte dieser Kategorie sind für die Verwendung in gewerblichen Küchen, Bars, Lagerräumen usw. vorgesehen. Sie erfüllen hohe Anforderungen in Bezug auf Nahrungsmittel-Hygiene und funktionieren auch problemlos bei hohen Umgebungstemperaturen von 30°C. Seit 1.7.2016 sind diese Produkte durch das EU Energielabel zu kennzeichnen.
Das Gewinnermodell in dieser Kategorie ist der Gram Superior Plus K 72 G. Der technische Direktor von Gram beschreibt den Lagerkühlschrank: ‘Unser preisgekröntes Gerät kombiniert ein stilvolles Außendesign mit effizienter Kältetechnik und basiert vollständig auf HFC-freier Technologie – damit bietet Gram seinen Kunden die umweltfreundlichste, grünste Wahl auf dem Markt an.’

Mit einem getesteten Stromverbrauch von 285 kWh/Jahr verbraucht dieses Produkt etwa vier Mal weniger Energie als ein ineffizientes Produkt dieser Kategorie.

Getränkekühler
Getränkekühler werden in großen Mengen von Unternehmen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie eingekauft, optisch angepasst und an Einzelhändler, Kioske, Imbissbuden, Kantinen und Sporteinrichtungen verliehen oder vermietet.
Das Gewinnermodell dieser Kategorie ist der Liebherr FKDPv 4503. ‘Der Liebherr Flaschenkühlschrank FKDPv 4503 bietet auch unter extremen Klimabedingungen perfekte Kühlleistung. Schon nach kurzer Einlagerung stehen die perfekt präsentierten Getränke gut gekühlt zum Verkauf bereit. Durch die Kombination moderner Kältekomponenten, leistungsstarker und umweltfreundlicher Kältemittel sowie präziser Steuerungen sind die Modelle besonders wirtschaftlich’, sagt Lucas Nerud, Managing Direktor Liebherr-Hausgeräte Linz GmbH.

Dieses Produkt hat einen Jahresenergieverbrauch von 449 kWh, was weit unter dem Energieverbrauch eines ineffizienten Gerätes liegt, das rund 2'600 kWh/Jahr verbraucht.

Eiscremetruhen
Diese Produkte kommen vor allem in kleinen Läden, Kiosken, Restaurants sowie auch in Supermärkten zum Einsatz und werden zum Teil unter anspruchsvollen Standortbedingungen – wie beispielsweise hohe Sonnenexposition – betrieben. Ihr Energieverbrauch kann je nach Grösse sehr unterschiedlich sein und reicht von 450 kWh/Jahr bis zu 2'000 kWh/Jahr.
Das Gewinnermodell ist der Liebherr GTEP 3302. Lucas Nerud, Managing Direktor Liebherr-Hausgeräte Linz GmbH, beschreibt dieses Produkt: ‘Die Liebherr Eiscremetruhe GTEP 3302 gewährt beste Bedingungen, um Ware übersichtlich, einladend und verkaufsfördernd zu präsentieren. Der Glasschiebedeckel ermöglicht eine gute Truheneinsicht. Dabei sind die Truhen sehr energiesparsam und bieten maximale Wirtschaftlichkeit. Zudem sorgen hochisolierende Dämmstoffe, leistungsstarke Kompressoren und optimal abgestimmte Kältekomponenten für eine perfekte Kälteleistung.’

Das Produkt benötigt jährlich 589 kWh. Verglichen damit hat eine ineffiziente Eiscremetruhe einen etwa vier Mal höheren jährlichen Energieverbrauch.

Verkaufskühlregale für den Supermarkt
Typischer Einsatzort dieser Produkte sind Supermärkte, Kantinen und Bäckereien. Es kann sich sowohl um Selbstbedienungs-Schränke handeln (direkter Zugriff durch die Kunden) oder Vitrinen, bei denen die Verkäufer auf die Nahrungsmittel zugreifen können.
Das Gewinnermodell ist der Carrier Optimer 0948LG R290. Carrier erklärt, das Produkt habe "Niedrige Betriebskosten durch geringen Energieverbrauch, sowie ein harmonisiertes Design mit Tiefkühlmöbeln und Verbundmöbeln, sodass kleine Märkte optisch ansprechend mit einer Komplettlösung ausgestattet werden können."

Der Energieverbrauch beträgt lediglich 3'030 kWh pro Jahr - ca. 10'000 kWh weniger als ein ineffizientes Modell.

Gekühlte Glasfront-Verkaufsautomaten
Verkaufsautomaten mit Glasfront werden für gekühlte Lebensmittel und Getränke verwendet und kommen vor allem in Büroräumen, Hotels und öffentlichen Plätzen zum Einsatz. Das Gewinnermodell dieser Kategorie ist der Sielaff GF Robimat XM. Der Marketingleiter von Sielaff sagt zu diesem Produkt: ‘Um Kälte- bzw. Wärmebrücken zu vermeiden, ist beim Robimat XM die Abdichtung des gesamten Kühlraumes verbessert worden. Im Innenbereich wurde durch den Wechsel des Kältemittels auf R744 (CO2) mit einem GWP-Wert von 1,0 der Wirkungsgrad der Kühlung um 5% gesteigert, was insgesamt eine Verbesserung um 9 % (im Vergleich zu R134a) bedeutet. Darüber hinaus zeichnet sich der Robimat XM durch eine sehr gute Recyclingfähigkeit aus.”

Dieser Glasfront-Verkaufsautomat verbraucht 1'628 kWh pro Jahr. Mit einem derartigen Gerät können der Energieverbrauch und Stromkosten für die Betreiber deutlich reduziert werden.


Förderung in Österreich - bis zu 30% der Anschaffungskosten

In Österreich können Unternehmen bei der Anschaffung eines solchen Kühlgeräts von einer Förderung profitieren. Im Rahmen der Umweltförderung des BMLFUW wurde ein Förderprogramm für effiziente, gewerbliche Kühlgeräte gestartet, bei dem bis zu 30% der Anschaffungskosten rückerstattet werden. Alle weiteren Informationen zur Umweltförderung sind auf der Webseite der Kommunal Kredit Public Consulting zu finden.

Mehr zum Projekt ProCold erfahren Sie auf:
www.b2b.topprodukte.at und auf www.topten.eu/procold

Weitere detaillierte Broschüren zum Thema ‘gewerbliche Kühlung’ sind auf dieser Website zu finden.

Über ‘ProCold’
Dieses ProCold Projekt hat im Rahmen des European Unions Horizon 2020 research and innovation programme unter Grant-Agreement Nr. 649293 finanzielle Mittel erhalten. Die Programmkoordination wird durchgeführt von ADEME (Französische Umwelt- und Energiemanagement Agentur).


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /