Heftige Kritik an der Abkehr von der Energiewende in Oberösterreich
Neu beschlossene Energiestrategie bringt Oberösterreich von gutem Weg in nachhaltige Energiezukunft ab.
Gestern hat die oberösterreichische Landesregierung die neue umstrittene Energiestrategie für Oberösterreich beschlossen. Das Dokument liegt GLOBAL 2000 vor und wird bereits seit Wochen heftig kritisiert. "Die Landesregierung in Oberösterreich hat heute den folgenschweren Beschluss gefasst, von dem guten Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung abzugehen. Der zuständige Landesrat Michael Strugl führt Oberösterreich damit weg von internationalen Trends in die Isolierung und gefährdet die Schaffung von Arbeitsplätzen im Land ob der Enns", kritisiert Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.
Kritisch sieht GLOBAL 2000 unter anderem, dass die Ziele bis 2030, nämlich hundert Prozent der Stromerzeugung und hundert Prozent der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen, gestrichen werden und das Klimaabkommen von Paris nicht einmal eine Erwähnung findet. Eine öffentliche Konsultation unter Beteiligung aller interessierten BürgerInnen wurde nicht durchgeführt, stattdessen wurde beschlossen, dass Industrie- und WirtschaftsvertreterInnen in Zukunft noch stärker in die Energiepolitik eingebunden werden sollen. Weiters soll es vage, sogenannte "relative" Ziele geben, wie die Reduzierung der Emissionsintensität des Bruttorealprodukts um 25 bis 30 Prozent bis zum Jahr 2030. Solche Ziele werden international oft von Entwicklungsländern gewählt, wenn sie erste Schritte Richtung Energiewende und Klimaschutz vorbereiten.
"Anstatt einen guten Weg konsequent weiterzugehen, präsentiert Landesrat Michael Strugl nun eine Energiestrategie auf Anfängerniveau. Damit BürgerInnen und Wirtschaft in die Zukunft investieren können, brauchen sie eine stringente Richtungsvorgabe von Seiten der Politik und keinen Schlingerkurs", so Wahlmüller abschließend.
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Weitere Infos: Global2000
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /