© Josch13/ pixabay.com
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Kunstsammlerin und Umweltaktivistin Francesca von Habsburg: der Kunstmarkt ist „krank“

Künftig Engagement für die Umwelt, speziell für die Ozeane

Die Sammlerin und Kunst-Mäzenin Francesca von Habsburg übt scharfe Kritik am Kunstmarkt: ‘Er ist oberflächlich, vollkommen überdreht und krank’, so von Habsburg im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. ‘Der Kunstmarkt interessiert mich nicht mehr!’. Die Milliardärin und Umweltaktivistin sehe ihre Arbeit fortan im Engagement für die Umwelt, speziell für die Ozeane. ‘Eine Vielzahl von Staaten und Organisationen sind daran interessiert, nicht nur die Meere, sondern auch den Meeresboden auszubeuten.’

Mit ihrer Wiener Stiftung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary setzt sich von Habsburg dafür ein, Kunst und Wissenschaft zu verzahnen, um das Thema Ökologie stark zu machen. ‘Wir sind die erste Institution der Kunstwelt, die bei der UN Beobachterstatus erlangt hat’, erklärt von Habsburg. Sie nutze ihre finanziellen Möglichkeiten nicht mehr fürs Kaufen und Sammeln, sondern für die Vergabe von Auftragsarbeiten. Kunst und Wissenschaft könnten eine fruchtbare Allianz bilden: ‘Künstler wie Tomás Saraceno und Ólafur Elíasson verstehen die Sprache der Wissenschaft, sind aber in der Lage, diese Ideen künstlerisch viel öffentlichkeitswirksamer und poetischer zu kommunizieren, als das Wissenschaftler können.’

In von Habsburgs interdisziplinärem Fellowship-Programm, The Current, kommen Künstler, Meeresbiologen, Kuratoren und Anthropologen zu diesem Zweck zusammen. ‘Das Ziel ist, gemeinsam unkonventionelle Lösungen für unseren Planeten zu entwickeln.’

Zusammen mit dem Anthropozän-Institut in Berlin und der Territorial Agency in London wird von Habsburgs Team in Zukunft in Venedig eine Kirche renovieren und als Kunstraum nutzen. ‘Was ich kreieren will, ist eine utopische Gesetzgebung für die Ozeane.’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /