© lbokel- pixabay.com
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Große Mobilitätsunterschiede innerhalb Wiens

VCÖ-Mobilitätspreis sucht innovative Projekte für umweltfreundliche Mobilität

Wien - Beim Mobilitätsverhalten gibt es zwischen Wiens Bezirken große Unterschiede, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Allen Bezirken gemeinsam ist, dass die Anzahl der Pkw pro 1.000 Einwohner heute niedriger ist als vor zehn Jahren. Autodominiert ist der Stadt-Umland Verkehr. Beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Wien sind vorbildliche Projekte für eine umweltfreundliche Mobilität in Wien sowie zwischen Stadt und Umland gesucht.

In 16 Bezirken ist im Vorjahr die Zahl der Autos gesunken, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Die Anzahl der Autos pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner ist heute in allen Bezirken niedriger als vor zehn Jahren, am stärksten war der Rückgang in Wien-Alsergrund mit minus 18 Prozent.

Die geringste Anzahl von Pkw pro 1.000 Einwohner gibt es heute in Rudolfsheim-Fünfhaus mit 280, gefolgt von Margareten und Brigittenau mit jeweils 294, informiert der VCÖ. Den höchsten Motorisierungsgrad weist Liesing mit 491 Autos pro 1.000 Einwohner auf.

Noch deutlicher werden die Unterschiede zwischen den Bezirken beim Mobilitätsverhalten der Bevölkerung, wie eine Auswertung des Instituts Omnitrend zeigt. "Die Bewohnerinnen und Bewohner der Inneren Stadt sind im Bezirksvergleich Öffi-Spitzenreiter und sind im Alltag am wenigsten mit dem Auto unterwegs. In Landstraße wird am meisten zu Fuß gegangen und Josefstadt und Alsergrund haben den höchsten Radverkehrsanteil", fasst VCÖ-Sprecher Christian Gratzer zusammen.

Nur in Liesing werden mehr Strecken mit dem Auto zurückgelegt als in Kombination von Öffentlichem Verkehr, Gehen und Rad. Auch in den Flächenbezirken Donaustadt und Floridsdorf setzt die Bevölkerung überwiegend (62 Prozent) auf die umweltfreundliche Mobilität. "Bis zum Jahr 2025 ist das Ziel, dass die Wienerinnen und Wiener 80 Prozent ihrer Alltagswege umweltfreundlich zurücklegen. Damit wird Wien weltweit im Spitzenfeld der umweltfreundlichsten Städte liegen", stellt Planungsdirektor DI Thomas Madreiter fest.

Der Klimavertrag von Paris bedeutet, dass der Verkehr bis zum Jahr 2050 erdölfrei werden muss. Neben einer verstärkten Mobilität mit Öffis, Rad und zu Fuß, ist die Elektrifizierung des Verkehrs weiter voranzutreiben, wie etwa die schrittweise Umstellung der Busflotte, E-Taxis, E-Mopeds und E-Bikes bis hin zu E-Transportern. "Beim städtischen Gütertransport ist das Potenzial der Elektro-Mobilität sehr hoch", betont VCÖ-Sprecher Gratzer.

Eine große Herausforderung ist der Stadt-Umland Verkehr. Rund 400.000 der pro Tag etwa 500.000 nach Wien fahrenden Personen kommen mit dem Auto. Einzig beim Pendlerverkehr aus dem Westen (Korridor St. Pölten) nahm der Anteil des Öffentlichen Verkehrs gegenüber dem Jahr 2009 zu, immerhin um ein Drittel auf 42 Prozent.

"Um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen, braucht es innovative Ideen und Projekte sowie mutige Pioniere. Diese vorbildlichen Projekte für eine umweltfreundliche Mobilität sind beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien gesucht", erklärt VCÖ-Sprecher Gratzer. Der VCÖ-Mobilitätspreis Wien wird in Kooperation mit der Stadt Wien und den ÖBB durchgeführt und von Gesiba unterstützt. "Wien als eine führende Smart City legt großen Wert auf Innovation und neue Ideen. Wir hoffen daher auf viele Einreichungen beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien", ruft Planungsdirektor Madreiter zur Teilnahme am VCÖ-Mobilitätspreis Wien auf.

Michael Elsner vom ÖBB-Personenverkehr betont: "Mit Blick in die Zukunft investieren wir kontinuierlich sowohl in Infrastruktur als auch in Fahrzeuge, um bestmögliche Qualität, maximalen Reisekomfort und einen wichtigen Beitrag zur Umweltfreundlichkeit bieten zu können." Am VCÖ-Mobilitätspreis Wien können Betriebe, Unternehmen, Bezirke, Schulen, Fachhochschulen, Universitäten und Organisationen mit umgesetzten Projekten teilnehmen, Privatpersonen können auch mit Ideen für eine umweltfreundliche Mobilität oder umweltfreundlichen Gütertransport teilnehmen.

Neben der Chance auf den Gewinn beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien, gibt es auch die Chance als bestes Projekt Österreichs ausgezeichnet zu werden. Der VCÖ-Mobilitätspreis Österreich begeht heuer sein 25 Jahre Jubiläum. In diesen 25 Jahren gab es 3.935 Einreichungen, 289 Projekte wurden ausgezeichnet, davon 59 aus Wien. Die Teilnehmerzahl stieg von 50 im Jahr 1992 auf 326 Projekte im Vorjahr.

Einreichunterlagen und Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis Wien gibt es beim VCÖ unter (01) 8932697 oder www.vcoe.at , Einreichschluss ist 5. Juni 2016.

VCÖ: 1. Bezirk ist Wiens Spitzenreiter bei umweltfreundlicher Mobilität
(Anteil Öffentlicher Verkehr, Gehen und Radfahren an Alltagswegen der Bevölkerung am Modal Split, Schnitt Jahre 2010 - 2014)

Innere Stadt: 91 Prozent

Wieden, Margareten, Josefstadt, Alsergrund : 85 Prozent

Landstraße, Mariahilf, Neubau: 84 Prozent

Rudolfsheim-Fünfhaus: 82 Prozent

Meidling: 80 Prozent

Leopoldstadt, Brigittenau: 79 Prozent

Ottakring: 77 Prozent

Favoriten, Hernals, Währing: 70 Prozent

Döbling: 66 Prozent

Penzing: 65 Prozent

Hietzing: 64 Prozent

Simmering: 63 Prozent

Floridsdorf, Donaustadt: 62 Prozent

Liesing: 43 Prozent
Quelle: Omnitrend, VCÖ 2016



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Weitere Infos: VCÖ

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /