© Greenpeace / Paks
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EU ortet Rechtswidrigkeiten beim AKW-Ausbau in Ungarn

Greenpeace fordert ungarische Regierung auf, Kraftwerkspläne einzustampfen

Wie die Nachrichtenagentur Reuters bekannt gab, könnte die Europäische Kommission den Ausbau des ungarischen Atommeilers Paks untersagen. Die Kommission wirft der ungarischen Regierung vor, den Bauauftrag für Paks II ohne öffentliche Ausschreibung und somit EU-rechtswidrig vergeben zu haben. Die EU-Kommission beabsichtigt am Donnerstag eine entsprechende Untersuchung einzuleiten, für deren Dauer die Bautätigkeit in Paks eingestellt wird. In weiterer Folge könnte damit der Ausbau des nur 180 Kilometer Luftlinie von der österreichischen Grenze entfernten AKW jetzt gänzlich gestoppt werden. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert angesichts dieser Entwicklung die ungarische Regierung zur Aufgabe ihrer AKW-Pläne auf.

"Greenpeace begrüßt das angekündigte Vorgehen der Europäischen Kommission. Diese muss weiter standhaft bleiben um den offenbar rechtswidrigen Ausbau des Atommeilers Paks zu verhindern", fordert Adam Pawloff, Anti-Atom-Sprecher von Greenpeace in Österreich, "Im Sinne der Wiederherstellung guter nachbarschaftlicher Beziehungen zwischen Ungarn und Österreich täte die ungarische Regierung ihrerseits gut daran, ihre Atompläne gänzlich einzustampfen."

Die ungarische Regierung glaubt jedoch offenbar nicht daran, dass sie den Ausbau des AKW Paks tatsächlich stoppen muss, sondern will mit der EU diesbezüglich verhandeln. Sollte Brüssel im Zuge der Untersuchungen nachgeben, könnte das in Zukunft nachteilige Folgen für Österreich haben: "Mit dem Ausbau von Paks droht ein weiterer Atommeiler vor unserer Haustüre, nur 180 Kilometer von der Grenze entfernt. Atomkraft ist eine Hochrisikotechnologie, wie die Atomkatastrophen in Tschernobyl oder Fukushima zeigen", warnt Pawloff, "Statt die Gesundheit der Menschen in Europa durch Atomkraft zu gefährden, sollte Ungarn auf sichere umwelt- und vor allem menschenfreundliche Energieträger wie Wind- und Solarkraft setzen", so Pawloff.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /