© DENKmal Film / Beim Dreh in England
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Kein Bauer und kein Prinz?

Ein offener Brief des Regisseurs von "Der Bauer und sein Prinz"

Es gibt gute Nachrichten, die Regisseur Bertram Verhaag freuen sollten: Sein Film "Der Bauer und sein Prinz" hat in der deutschsprachigen Fassung bereits rund 30.000 Zuseher erreicht. Er zeigt ein äußerst positives Bild von Biolandwirtschaft, für England und für andere Länder. Prinz Charles und sein Farmmanager David Wilson präsentieren mit Enthusiasmus, wie biologische Landwirtschaft funktionieren kann. Der Film bringt einen äußerst offenen Prinz Charles vor die Kamera. Aber diese Offenheit scheint vom Royal Press Office nicht gewollt zu sein, eine Vorführung des Films wird in England und in allen Commonwealth Ländern vom Royal Press Office boykottiert.

Lesen Sie das Mail des Regisseurs:

Eigentlich hervorragende Nachrichten: Seit dem 20. November 2014 läuft unser Film "Der Bauer und sein Prinz" [1] erfolgreich und ungebrochen landauf, landab in deutschen, seit Juni auch in österreichischen und Schweizer Kinos: für einen Dokumentarfilm mit riesigem Erfolg. Nach 7 Monaten hält sich der Film trotz Grillwetter und Hollywood-Blockbustern tapfer und erreichte bereits über 30.000 Zuschauer.

Der Film zeigt ein Leuchtturmprojekt der biologischen Landwirtschaft.
Vorbildhaft nicht nur für England, sondern für die ganze Welt.
Augenscheinlich beweisen die Farm und Prinz Charles mit seinem Farmmanager David Wilson, wie biologische Landwirtschaft funktioniert und wie erfolgreich sie sein kann, im Ertrag und als Heilmittel für kranke Tiere und Böden. Der Film zeigt einen Prinzen, der nicht die landläufigen Vorurteile gegen ihn bedient, sondern Verantwortung übernimmt und offen seine Meinung zu Problemen der konventionellen Landwirtschaft ausspricht.

Ein schöner Erfolg, auf den wir stolz sind - fast. Die Offenheit des Prinzen in seinen Äußerungen bescherte uns ein Verbot des Royal Press Office, den Film in Großbritannien und dem gesamten Commonwealth zu zeigen. Obwohl immer eine Vertreterin des Press Office bei den Dreharbeiten anwesend war, entzog man uns nach erfolgreicher Abnahme des Films das Veröffentlichungsrecht für Großbritannien und die Länder außerhalb Europas.

Ein Skandal, wie Kinobesucher empfinden, dass Briten ihren eigenen Prinzen nicht sehen dürfen - wir auch! Viele Zuschauer schicken die englische Version des Films auf eigene Kosten an ihre privaten Kontakte auf der Insel. Ideen, wie wir Großbritannien weiter infiltrieren können, nehmen wir gerne entgegen.

Einen Prozess gegen das Königshaus zu führen erscheint uns nicht gerade erfolgversprechend. Wir finanzierten den Film schon aus eigener Kraft - ohne Förderung oder Fernsehgelder - und wir wollen jetzt nicht weiteres Geld riskieren, um einem Bataillon von Rechtsanwälten der Königin die Stirn zu bieten.

Aber auch in Deutschland sind die Reaktionen der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten sehr zurückhaltend. Am Film kann es nicht liegen, denn er bescherte uns über Monate volle Kinos und begeisterte Zuschauer, die den Film über Mundpropaganda weiterempfohlen haben. Dies ist der Grund, warum er sich noch im Kino halten kann.

Es gibt, glaube ich, keinen Zuschauer, der nach 80 Minuten nicht selbst erstaunt ist, wie anders er plötzlich Prinz Charles erlebt - nach dessen persönlichen und erstaunlichen Worten und Gedanken im Film. Nicht anders ergeht es den Kinobesuchern, zu erleben, wie ihnen der Film einen neuen Zugang zu ökologischer Landwirtschaft öffnet. Umso erstaunlicher ist es immer wieder, wie Presse und Fernsehen, zur besten Sendezeit, viel Geld ausgeben, um biologische Landwirtschaft schlechtzureden. Schlagzeile: "Ist Bio wirklich besser?" Was soll das unserem Unterbewusstsein suggerieren? Nein - natürlich ist Bio nicht besser! Wer hat an solchen Verleumdungen eigentlich ein Interesse?
Wenn Sie mögen, können Sie als gebührenzahlende Zuschauer uns unterstützen, ARD, ZDF oder Arte für eine (oder besser mehrere) Ausstrahlungen des Films zu gewinnen. Schreiben Sie den Sendern, warum Sie den Film so wichtig finden und welche Gefühle der Film bei Ihnen hinterlassen hat - wie Sie es mir bei den zahlreichen Diskussionen nach dem Film vermittelt haben. Was ist mit dem demokratischen Privileg in Deutschland, einen Film zu senden, der in Großbritannien nicht gezeigt werden darf? Gründe für die bisherige Ablehnung waren: "Königin Elisabeth und William und Kate sind in, Prinz Charles ist out" oder "Wir brauchen keine Royalties, um solche Geschichten zu erzählen." Ein weiteres beliebtes Argument: "Es gibt keinen Sendeplatz, wo solch ein Film reinpasst."

Was ich von den Protagonisten meiner Filme gelernt habe, ist, nicht aufzugeben. Deshalb bitte ich Sie: Senden Sie eine Mail an die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, denn diese bekommen ja Geld, um die Bevölkerung zu informieren, und fragen Sie nach, warum Sie diesen Film nicht im Fernsehen sehen dürfen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Mit besten Grüßen,
Bertram Verhaag und Team

www.derbauerundseinprinz.de



Hier eine Liste der Adressen der wichtigen Fernsehanstalten:

ARD Programmdirektion
Arnulfstr. 42
80335 München
Telefon: 089/ 5900 233 44
E-Mail: info@daserste.de

oder an:
ARD-Programmbeirat
Frau Mechthild Weißer
Arnulfstr. 42
80335 München

ZDF Zweites Deutsches Fernsehen
Zuschauerredaktion
55100 Mainz
Telefon: 06131/ 70 121 61
Fax: 06131/ 70 121 70
E-Mail: zuschauerredaktion@zdf.de

oder an:
Zweites Deutsches Fernsehen
Geschäftsstelle Fernsehrat und Verwaltungsrat
55100 Mainz
E-Mail: fernsehrat@zdf.de

Bayerischer Rundfunk
Anstalt des öffentlichen Rechts
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Online-Kontaktformular:
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ARTE ARTE G.E.I.E.
Zuschauerdienst
Postfach 1980
77679 Kehl am Rhein
Telefon: 0180/ 500 24 88 (14ct/min aus dem deutschen Festnetz)
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /