© sxc.hu
© sxc.hu

Greenpeace-Studie: Ehrgeizige EU-Ziele für Erneuerbare würden Europa Milliarden sparen

Studie zum Netzausbau zeigt hohe Kosten durch nationale Alleingänge

Ohne ein ehrgeiziges und verbindliches Ziel für den Ausbau der erneuerbaren Energiequellen drohen Europa bis 2030 unnötige Kosten in Höhe von mehr als 30 Milliarden Euro. So eine der zentralen Erkenntnisse einer Studie, die heute, während die Regierungschefs in Brüssel an einem Klima- und Energiepaket bis 2030 arbeiten, von Greenpeace vorstellt wurde. "Die Studie zeigt, dass ambitionierte Ziele für die Energiewende nicht nur das Klima, sondern auch den Haushalt schonen. Deshalb müssen die VertreterInnen der EU-Mitgliedsstaaten auf einen engagierteren Ausbau der Erneuerbaren in Europa drängen", so Sven Teske, Greenpeace-Energieexperte und Co-Autor der Studie "pow[ER] 2030"


EU-Länder wie Polen, Frankreich und die Tschechische Republik wollen ohne Rücksicht auf Nachbarstaaten an ihrer konventionellen Energieversorgung festhalten. Doch die Studie zum europäischen Netzausbau des Ingenieurbüros Energynautics und Greenpeace zeigt, dass nationale Alleingänge die EU teuer zu stehen kommen würden. "Schon wenn nur diese drei Länder ihre Pläne umsetzen, wird es zu einem Konflikt zwischen starren Kohle- und Atomkraftwerken und den flexiblen erneuerbaren Energien kommen, der alle EU-Staaten viel Geld kosten wird", erläutert der Greenpeace-Experte.

Ein Ausbau des Anteils an erneuerbarem Strom auf bis zu 77 Prozent im Jahr 2030 wäre mit weit geringeren Investitionen in den europäischen Netzausbau möglich. "Weil in diesem Szenario viele kleine Wind- und Solaranlagen statt wenige große Kraftwerken den Strom erzeugen, spart Europa insgesamt 24.000 Kilometer an Stromleitungen und damit enorme Kosten", so Teske weiter. Die Versorgungssicherheit wäre dabei rund um die Uhr gewährleistet.

Heute und morgen diskutieren die EU-Staatschefs über Europas Energiemix bis zum Jahr 2030. Greenpeace kritisiert die enttäuschenden Ziele, die die EU-Kommission bislang vorgelegt hat. Diese schlägt einen Anteil der Erneuerbaren Energien von mindestens 27 Prozent vor, der zudem nicht für jedes Land verbindlich wäre. Greenpeace fordert die EU-Regierungschefs auf, für drei national verbindliche Ziele einzutreten: Ein Erneuerbaren-Anteil von 45 Prozent, eine CO2-Reduktion um mindestens 55 Prozent, sowie Effizienz-Einsparungen von 40 Prozent.



Verwandte Artikel:


_____
Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /