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Kalt gepresstes Bio-Öl - mehr als ein Nahrungsmittel

Wenn wir schnell an kaltgepresste Öle denken, so fällt uns zuerst die Verwendung in Salaten ein- aber sie sind weit mehr als nur das! Öl als Kosmetik oder als Heilmittel sind weitere Varianten

Vor kurzem haben wir erstmals Naturkosmetik selbst gemacht, mit wunderbaren Ergebnissen - Grund genug, um sich etwas mehr mit dem Thema kalt-gepresse Bio-Speiseöle zu beschäftigen.

In der konventionellen Landwirtschaft werden oft Pflanzenschutzmittel oder Pestizide verwendet, diese sind fettlöslich und könnten daher beim Pressen der Saaten auch ein Bestandteil des Öls sein. Im biologischen Landbau werden keine Pestizide angewendet, daher macht es Sinn, nur Öle zu verwende, die aus Biosaaten kaltgepresst wurden. Der Verzicht auf Gen-Technik, ein Verzicht auf Tierversuche und ein schonender Umgang mit der Natur gehört da ebenfalls dazu. Kalt gepresstes Öl ist vollkommen naturbelassen und wird auf eine besonders schonende Art und Weise hergestellt. Daher können es für uns nur Öle sein, das beide Eigenschaften, kalt gepresst und Bio vereinen.
Die Anwendung ist so unterschiedlich wie die Öle, sie ist sowohl innerlich als auch äußerlich möglich. So manches Öl sorgt für positive Überraschungen!



Welche Öle können verwendet werden?

Amaranthöl

Kennen Sie Amaranth? Es zählt zu den Amaranthaceae, den Fuchsschwanz-Gewächsen und die Samen sind besonders klein, daher sind ihn ihnen nur ca. 5–6 % Öl enthalten. Darum kommt oft die sogenannte CO2-Extraktion zum Einsatz, ein besonders schonendes Verfahren, das eine höhere Ölausbeute bringt. Dabei wird CO² unter Druck und eiskalt bei tiefer Temperatur verflüssigt und mit den Samen vermischt. Der starke läss die Samen platzen und das Öl wird frei. Lässt der Druck nach, wird CO2 wieder zu Gas und das besonders reine Öl bleibt zurück. Daher scheint klar, dass dass Amaranthöl eher teurer ist. Es hat einen etwas eigenen, für manche vielleicht eher muffig wahrnehmbaren Geruch, der aber exakt dem der Samen entspricht und bei Rezepten ohne Parfüm noch zu spüren ist. Warum es dennoch zu empfehlen ist? Es hat ca. 40–45 % 2-fach ungesättigte Linolsäure, und einen hohen Anteil an besonders schützender Palmitinsäure. Besonders bei trockener und empfindlicher Haut verbessert es die Hautelastizität, verringert Falten und es ist das ideale Anti-Aging-Produkt.

Amaranthöl

Borretschöl

Borretsch, auch Kukumerkraut oder Gurkenkraut genannt, gehört zu den Rauhblattgewächsen. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Asien. Aufgrund der interessanten fünf-zähligen blauen Blüten, ist Borretsch heute in ganz Europa verbreitet. Das Öl enthält neben Linolsäure mehr als 20 % Gamma-Linolensäure, die besonders bei trockener Haut wahre Wunder wirken kann.

Borretschöl

Granatapfelkernöl

Granatäpfel sind wahre Lebenskraft. Sie enthalten Antioxidantien und Vitalstoffe unterschiedlichster Art. Granatapfelkernöl überrascht zusätzlich mit besonders vielen Pflanzenhormonen, die sich für den Hormonhaushalt äußerst positiv auswirken. Im Öl sind besonders viele dieser Antioxidantien enthalten, etwa drei Mal soviele als in Rotwein. Diese wirken gegen freie Radikale, die für eine vorzeitige Alterung der Hautzellen verantwortlich sind. Gleichzeitig wirkt es adstringierend, wodurch sich das s Hautbild verfeinert.

Granatapfelkernöl

Hanföl

Hanföl wird aus den Samen der Cannabispflanze kalt gepresst. Das Öl hat eine ganz eigene grün-braune Farbe, weil es besonders viele Chlorophylle und Carotinoide enthält. Es ist außerdem reich an Beta-Carotinoiden, einer Vorstufe des Vitamin A.
Es überzeugt mit einer Mischung aus ungesättigten Fettsäuren und mehrfach ungesättigten Omega-Fettsäuren, die speziell vor Herzkrankheiten schützen können und sich positiv auf den Cholesteringehalt im Blut auswirken. Es unterstützt den Zellaufbau, soll vorbeugende Wirkung bei Krebs und Arthritis haben und sogar beim Abbau von überschüssigem Fett hilfreich wirken.

Hanföl

Nachtkerzenöl

Die Gemeine Nachtkerze ist seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. Das Nachtkerzenöl, das aus ihren Samen gepresst wird, enthält ebenso wie Borretschöl besonders viel Linolsäure, und zwar 65-80%, sowie 8-15% Gamma-Linolensäure. Es wirkt z.B. bei Neurodermitis vor allem innerlich, außerdem bei Menstruationsbeschwerden und beim prämenstruellen Syndrom (PMS). Auch bei Akne ist seine beruhigende und in Folge verbessernde Wirkung nachgewiesen.

Nachtkerzenöl

Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmel ist ein wahres Allheilmittel. Das Öl zeigt spezielle Wirkung bei vielen Atemwegserkrankungen, so z.B. bei akuter Rachenentzündung oder bei allergischen Nasenschleimhautentzündungen und Asthma-Symptomen. Es wirkt Blutdruck senkend und kann sogar Candidiasisbefall und Pilzbefall beseitigen.
Im Nahen Osten ist Schwarzkümmel bereits seit Jahrhunderten als ein Antikrebsmittel bekannt. In der Zwischenzeit ist durch Untersuchungen bewiesen, dass eine regelmässige Einnahme von Schwarzkümmelöl das Wachstum von Darmkrebszellen reduziert.

Schwarzkuemmelöl

Walnussöl

Wer weiß das nicht? Nüsse wirken sich positiv auf die Gedächtnisfunktionen aus. Warum das so ist: Sie enthalten Vitamine B1, B2 und B6, die für wichtige Gehirnfunktionen mit verantwortlich sind. Walnussöl besteht aus mehr als 80 % ungesättigten Fettsäuren. Vor kurzem wurde eine Studie vorgestellt, die beweist, dass sich bereits kleine Mengen des Öls äußerst positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken und diesen deutlich senken.

Walnussoel

Wildrosenöl

Wildrosenöl wird aus den Samen der Hagebutten verschiedenster Wildrosen gewonnen, bei uns meist aus der Hunds-Rose. Es riecht nicht nur gut. Das rötliche oder orange Öl wird in der Kosmetikg und in der Medizin eingesetzt. Seine Wirkung zeigt es vor allem bei der Behandlung von schuppiger, rissiger und sehr trockener Haut. Es wirkt bei Ekzemen, Psoriasis und bei der Behandlung nach Verbrennungen und Verletzungen der Haut, auch bei Pigmentstörungen führt es zu Verbesserungen der Haut. Es kann aber auch zur Behandlung von Verletzungen des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut verwendet werden und ist in so mancher Nachtcreme enthalten.

Wildrosenöl

Fazit

So heißt es zwar, es sei für jeden das richtige Kraut gewachsen. Wir können das jedoch erweitern: Es wird auch für jeden das passende Öl gepresst!

GastautorIn: Werbung für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /