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Emissionshandel: EU-Mitgliedstaaten stimmen für Zurückhaltung von Emissionszertifikaten

Wichtiges Klimaschutzinstrument muss weiter funktionieren

900 Millionen CO2-Zertifikate sollen vorübergehend vom Markt genommen und erst zu einem späteren Zeitpunkt versteigert werden (Backloading). Darauf haben sich gestern die EU-Mitgliedstaaten geeinigt. Mit dieser befristeten Verknappung soll nach Preisverfall der Wert der Emissionsrechte wieder gesteigert werden.

Umweltminister Niki Berlakovich begrüßt diese Maßnahme: "Damit hat sich auch im Rat die Position, die von Österreich vertreten wird, durchgesetzt. Klimaschutz muss das zentrale Anliegen sein. Emissionshandel ist eines der wichtigsten Klimaschutzinstrumente der Europäischen Union. Es muss uns ein Anliegen sein, dass der Emissionshandel auch weiterhin funktioniert", so Berlakovich.

"Dass der Emissionshandel so die ihm zugedachte Wirkung als Signalgeber für Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen wieder erfüllen kann, ist vor allem deshalb wichtig, weil die EU damit ein Vorbild ist für andere Länder und Regionen wie z.B. China oder einige US-Staaten, die ähnliche Systeme entwickeln", erklärt Berlakovich.

Grüne begrüßen Entscheidung vor Klimakonferenz und fordern Anhebung des CO2-Ziels

"Dies ist ein erfreuliches Signal im Vorfeld der an Klimakonferenz in Warschau. Aber darauf darf sich die EU nicht ausruhen, sondern den nächsten logischen Schritt setzen" sagt Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen und ergänzt: "Der Entscheidung über das Backloading muss jetzt der zweite, weit wichtigere Schritt folgen. Die EU muss endlich, wie sie es der Weltgemeinschaft bereits seit zehn Jahren anbietet, ihr CO2-Minderungsziel für das Jahr 2020 von 20 auf 30 Prozent anheben. Dieser Schritt könnte auch der Montag beginnenden Klimakonferenz die nötige Dynamik verleihen, um zu einem guten Ergebnis zu kommen. Das ist eine einmalige Chance und wir müssen sie wahrnehmen."

"Wenn die Reduktionsziele nicht erhöht werden, wird sich der CO2-Preis auch mit dem Backloading nicht erholen. Nur eine Strategie, die auf beiden Elementen basiert, kann die zum Funktionieren des Emissionshandels nötige Knappheit herstellen", meint Brunner.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /