© oekonews
© oekonews

In Österreich werden weniger Elektro-Mopeds gekauft

Im Vorjahr fuhr nur jedes 60. neue Moped mit Strom - E-Mopeds haben deutlich bessere Energie- und Schadstoffbilanz

Wien - 15.677 Mopeds wurden heuer in den ersten vier Monaten in Österreich neuzugelassen, nur 93 davon fahren mit Strom. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass seit dem Jahr 2011 die Anzahl der in Österreich gekauften Elektro-Mopeds sinkt. Wurden im Jahr 2010 noch 1.158 Elektro-Mopeds neu zugelassen waren es im Vorjahr nur mehr 763. Die VCÖ-Analyse zeigt, dass im Bundesländer-Vergleich Burgenland und Kärnten den höchsten E-Moped-Anteil habe und Salzburg den niedrigsten.

"Für die Städte ist diese Entwicklung negativ. Herkömmliche Mopeds werden von den Menschen als laute "Stinker" erlebt. Elektro-Mopeds hingegen sind merkbar leiser und verursachen beim Fahren keine Schadstoffe. Insgesamt haben Elektro-Mopeds eine viel bessere Klima-, Energie- und Schadstoffbilanz", betont VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer.

Der VCÖ weist darauf hin, dass neue herkömmliche Mopeds mit durchschnittlich 58 Gramm CO2 pro Kilometer elf Mal so viele Treibhausgase verursachen wie Elektro-Mopeds. Zudem emittieren Benzin-Mopeds im Schnitt 16 Mal so viele gesundheitsschädliche Stickoxide. Im Unterschied zu den Elektro-Mopeds, deren Emissionen bei der Stromerzeugung entstehen, emittieren herkömmliche Mopeds ihre Schadstoffe beim Fahren und belasten damit die Luft dort, wo Menschen wohnen und unterwegs sind.

Wer ein Elektro-Moped hat, spart beim Fahren Geld. Der Stromverbrauch bei E-Mopeds beträgt zwei bis vier Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Während beim E-Moped das Tanken 40 bis 80 Cent pro 100 Kilometer kostet, zahlt man für ein herkömmliches Moped im Schnitt drei bis vier Euro pro 100 Kilometer, so der VCÖ. Elektro-Mopeds mit einer Reichweite bis rund 70 Kilometer kosten in der Regel zwischen 1.500,- und 4.000,- Euro. Vergleichbare Benzin-Mopeds kosten zwischen 1.000 und 2.000 Euro.

Der VCÖ fordert Anreize für die Hersteller, verstärkt E-Mopeds auf den Markt zu bringen. "Hier ist die EU gefordert. Wenn es strenge Abgas- und CO2-Grenzwerte für neue Mopeds gibt, dann werden die Hersteller mehr E-Moped-Modelle auf den Markt bringen. Die Preise sinken dann und die technische Entwicklung wird beschleunigt", betont VCÖ-Experte Gansterer. Der für neue Mopeds geltende Grenzwert für Kohlenwasserstoffe entspricht den Vorschriften für alte Diesel-Pkw aus dem Jahr 1997. Der Grenzwert für Stickoxide liegt auf dem Niveau, das für Pkw im Jahr 1993 vorgeschrieben war. Städte können durch Nachtfahrverbote für laute Mopeds einen Anreiz zum Umstieg auf E-Mopeds setzen.


VCÖ: Nur wenige neue Mopeds fahren mit Strom
(Anzahl Neuzulassungen E-Mopeds, in Klammer Anteil E-Mopeds an Neuzulassungen)

1.1.bis 30.4. 2013: 93 (0,59 Prozent)
1.1. bis 30.4. 2012: 321 (1,87 Prozent)

Jahr 2012: 763 (1,66 Prozent)
Jahr 2011: 867 (1,85 Prozent)
Jahr 2010: 1.158 (2,44 Prozent)
Jahr 2009: 1.141 (2,29 Prozent)
Jahr 2008: 493 (0,93 Prozent)
Jahr 2007: 129 (0,25 Prozent)
Jahr 2006: 56 (0,12 Prozent)
Quelle: Datafact, VCÖ 2013


VCÖ: Im Vorjahr war E-Moped Anteil im Burgenland und Kärnten am höchsten
(Anteil Jahr 2012 E-Mopeds an Mopedneuzulassungen, in Klammer Jahr 2011)

1. Burgenland: 2,32 Prozent (3,43 Prozent)
1. Kärnten: 2,32 Prozent (3,72 Prozent)
3. Niederösterreich: 2,05 Prozent (2,79 Prozent)

4. Wien: 1,86 Prozent (1,12 Prozent)
5. Oberösterreich: 1,68 Prozent (1,54 Prozent)
6. Steiermark: 1,55 Prozent (1,59 Prozent)

7. Vorarlberg: 1,18 Prozent (1,17 Prozent)
8. Tirol: 0,85 Prozent (1,28 Prozent)
9. Salzburg: 0,72 Prozent (0,79 Prozent)
Quelle: Datafact, VCÖ 2013


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /