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Verzweifelter Kampf der Heizöl-Lobby gegen Verbot

Auftragsstudie soll Verbraucher verunsichern

Als ein Akt der Verzweiflung wird die unsachliche Argumentation der Heizöl-Branche bezüglich der Feinstaubthematik vom Österreichischen Biomasse-Verband (ÖBMV) gewertet. Die Feinstaub-Emissionen bei modernen Biomasse-Heizungen waren noch nie so niedrig wie heute. Auf das Problem der Altanlagen weist auch der ÖBMV hin und fordert diesbezüglich eine ambitioniertere Kesseltausch-Aktion. "Es ist leider absolut unseriös, wenn die Heizölbranche eine drei Jahre alte Studie, die sie selbst in Auftrag gegeben hat, zitiert, in der eine Pelletsheizung in realitätsfremder Umgebung betrieben wurde und zwar in einem taktendem Start-Stopp-Betrieb ohne Pufferspeicher - also mit den üblichen Laufbedingungen von Öl- und Gasheizungen. Es werden also Äpfel mit Birnen verglichen", analysiert Jauschnegg.

Gleichzeitig wird festgestellt, dass in Österreich mehr Pellets produziert als verbraucht werden. Der Kostenvorteil gegenüber dem Heizöl liegt weiterhin bei rund 50%. Dieser Vorteil spiegelt sich auch im rasant steigenden Anteil der Biomasse-Heizungen im Wärmemarkt. "Moderne Biomasse-Heizungen tragen keine Schuld am Feinstaubproblem - auch nicht in Graz. Sie leisten jedoch im Gegensatz zu Ölheizungen einen großen Beitrag für den Klimaschutz, die Versorgungssicherheit und die inländische Wertschöpfung. Deshalb ist ein Verbot von Ölheizungen für die Gesellschaft ein Gebot der Stunde. Dänemark hat das erkannt und die Neuinstallation von Ölkesseln verboten", erklärt Horst Jauschnegg, ÖBMV-Vorsitzender. "Erst vor wenigen Tagen wurde ein, durch fossile Energieträger verursachter, trauriger Rekord aufgestellt: 400 ppm CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Zu Beginn der Industrialisierung lag der Wert bei 280 ppm."

Geringe Emissionen und hohe Effizienz

Die CO-Emissionen - als Leitemissionen für die Qualität der Verbrennung - sind bei Biomasse-Kesseln seit 1980 signifikant und kontinuierlich gesunken. Der Ausstoß von organischem Kohlenstoff hat sich auf tiefem Niveau stabilisiert. Die staubförmigen Emissionen schwanken um 10 mg/MJ. Alle Grenzwerte nach der strengeren Prüfnorm EN 303-5 werden von modernen Biomassefeuerungen erfüllt. Neue Pellets-, Hackgut- und Scheitholzkessel erreichen durchwegs Wirkungsgrade von über 90%. Die Einführung der Brennwerttechnik lässt weitere Verbesserungen erwarten.

Mehr statt weniger Biomasse

Durch die zunehmende thermische Gebäudequalität sowie die höhere Effizienz moderner Biomasse-Heizkessel und -Öfen wird im Wärmemarkt bei steigenden Marktanteilen mittelfristig weniger Biomasse benötigt. Ferner kommt diese zum überwiegenden Teil aus heimischen Wäldern. "Die österreichischen Energie-Importe zeigen eine besorgniserregende Entwicklung. Sie stiegen 2012 gegenüber 2009 um 76% von 9,8 auf 17,2 Milliarden Euro", illustriert der Vorsitzende die fossilen Einfuhren. "Das fossile Energiesystem vernichtet Arbeitsplätze, während Bioenergien solche schaffen!"

Ziel ist der Umstieg auf erneuerbare Wärme

"Die Kesseltausch-Förderung der Heizöl-Lobby zahlen sich die Kunden über die höheren Heizölpreise selbst", erklärt Jauschnegg. Ein Umstieg von fossil auf erneuerbar ist das Ziel, welches auch von der Bundesregierung im Rahmen von zahlreichen Förderprogrammen seit Jahren forciert wird. Auch im direkten Rohstoffkosten-Vergleich sind die biogenen Energieträger bereits langfristig um rund 50% günstiger als ihre fossilen Pendants", schildert Jauschnegg.

Der aktuelle Energieträgervergleich und aktuelle Prüfstandsmessungen an Biomassefeuerungen: www.biomasseverband.at



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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /