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Elektro-Fahrzeuge für Gütertransport immer beliebter

Viele Klein-Lkw können durch E-Fahrzeuge ersetzt werden

Wien - Die Zahl der Elektro-Fahrzeuge, die für Lieferdienste und Gütertransport eingesetzt werden, nimmt deutlich zu. Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass sich die Zahl neuzugelassener Elektro-Lkw heuer bereits verzehnfacht hat. Insgesamt gibt es in Österreich bereits 6.500 Elektro-Fahrzeuge, elfmal so viele wie noch im Jahr 2006.

"Die Bedeutung von Elektro-Fahrzeugen nimmt im Gütertransport und Lieferverkehr deutlich zu", fasst VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zusammen. Die Zahl neuzugelassener Klein-Lkw mit E-Motor hat sich heuer verzehnfacht. Von den 24.399 neuzugelassenen Lkw hatten immerhin bereits 222 einen Elektro-Motor, im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum nur 24.

Klein-Lkw sind in Österreich ein großes Umweltproblem. Der VCÖ weist darauf hin, dass die Klein-Lkw pro Jahr rund 1,8 Millionen Tonnen CO2 verursachen. Die Emissionen sind seit dem Jahr 1990 um mehr als ein Drittel gestiegen.

"Aber immer mehr Unternehmen nehmen das Thema Klimaschutz ernst und nehmen in ihren Fuhrpark Elektro-Fahrzeuge auf. Gerade im städtischen Lieferverkehr sind E-Fahrzeuge gut einsetzbar. Damit wird auch ein sehr wichtiger Beitrag zur Verringerung der Feinstaub-Belastung geleistet", stellt VCÖ-Experte Gansterer fest. Übrigens werden auch Elektro-Autos vor allem von Unternehmen angeschafft: Seit dem Jahr 2008 wurden in Österreich etwas mehr als 1.000 Elektro-Autos gekauft, rund zwei Drittel davon von Unternehmen.

Dass Elektro-Fahrzeuge für den Zustelldienst und Lieferverkehr gut geeignet sind, zeigt die Österreichische Post AG. Bereits 265 E-Fahrzeuge sind im Einsatz, bis zum Jahr 2015 soll die Zahl der E-Fahrzeuge auf 1.000 steigen. Die Österreichische Post AG wurde dafür diese Woche mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet, ebenso die E-LOG Klagenfurt. Im Raum Klagenfurt sind täglich mehr als 3.000 Kleintransporter unterwegs. Das Projekt E-LOG bietet 197 E-Nutzfahrzeuge zum Mieten an, um den Lieferverkehr im Raum Klagenfurt umweltfreundlicher zu machen.

Der VCÖ fordert, dass sich Österreich auf EU-Ebene für strengere CO2-Grenzwerte für Klein-Lkw einsetzt. "Strengere CO2-Grenzwerte führen dazu, dass Elektro-Fahrzeuge stärker nachgefragt werden und damit die Kosten für das einzelne Fahrzeug sinken. Das kommt den Unternehmen und der Umwelt zugute", betont VCÖ-Experte Gansterer. Auch Fahrverbote im städtischen Bereich für alte Klein-Lkw mit hohen Schadstoff-Emissionen beschleunigt die Umstellung der Fuhrparks auf E-Fahrzeuge.

Bisherige Daten zeigen, dass die Reichweite gerade bei dem Einsatz von Klein-LKW im Firmen- und Gewerbebereich keine Problem ist. In eine ähnliche Bresche wie der VCÖ schlägt daherder Bundesverband nachhaltige Mobilität. "Der Einsatz von Elektro-Klein-LKW zeigt in der Praxis, dass die Reichweiten der bisher am Markt erhältlichen E-Fahrzeuge hier bei weitem ausreichen. Meist werden nur Kurzstrecken zurück gelegt," sagt Roland Dimai, Präsident des Bundesverbands nachhaltige Mobilität.

VCÖ: Zahl der Elektro-Lkw nimmt stark zu
(Anzahl gemeldeter Elektro-Lkw)
Jahr 2012: 358 Elektro-Lkw
Jahr 2011: 136
Jahr 2010: 70
Jahr 2009: 46
Jahr 2008: 32
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2012


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /