"trend": Verbund bläst Eroberung der Türkei ab

28.8.2012 Strategiewechsel der Verbund AG: Sie konzentriert sich künftig ganz auf Wasserkraft.

Die Verbund AG bereitet unter strengstem Stillschweigen einen totalen Strategiewechsel vor, berichtet das Wirtschaftsmagazin "trend" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Mehreren hochrangigen Quellen zufolge wird sich der halbstaatliche Stromerzeuger aus der Türkei zurückziehen und den 50-Prozent-Anteil an seinem dortigen Joint Venture Enerjisa an die deutsche E.ON verkaufen. Eine Verbund-Sprecherin quittierte erste Hinweise internationaler Agenturen mit den Worten: "Das sind sommerliche Marktgerüchte, die wir grundsätzlich nicht kommentieren." Bis jetzt hat die Verbund-Konzernführung die Türkei als ihren künftigen Wachstumsmarkt und Herzstück ihrer Auslandsstrategie bezeichnet. Alle europäischen Energieriesen wollen dorthin, aber niemand ist so gut aufgestellt wie der Verbund. Und trotzdem geben die Österreicher ihre Position auf. Einerseits soll das Verhältnis zum Joint-Venture-Partner, dem türkischen Industrie-Clan Sabanci, deutlich abgekühlt sein. Andererseits hat auch die Finanzkraft des Verbund gelitten. Durch die Krise ist der Strompreis im - für den Konzern maßgeblichen - Großkundenbereich von 80 auf 50 Euro pro Megawattstunde gesunken. Die Folge: Mehrere heimische Kraftwerke arbeiten mit Verlusten. Das wieder führt dazu, dass der Verbund in der Türkei zugesagte Investitionen nur schwer stemmen kann. Der Verbund wird sich darum nun dem Vernehmen nach noch stärker auf sein durchaus erfolgreiches Kerngeschäft, die Wasserkraft, konzentrieren.

Rückfragehinweis: trend Redaktion

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OTS0004 2012-08-26/08:00

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