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CARE zu Rio+20: Kein Wachstum auf Kosten der Allerärmsten! Globale Probleme wie Hunger und Klimawandel müssen dringend gelöst werden.

Auch Österreich muss globale Verantwortung beweisen / Österreichische CARE-ExpertInnen in Rio vor Ort

Im Vorfeld der Konferenz für Umwelt und nachhaltige Entwicklung fordert die Hilfsorganisation CARE dringend konkrete Maßnahmen, um Hunger und Klimawandel zu bekämpfen und Geschlechtergerechtigkeit sicherzustellen.

Stefan Mielke, CARE Österreich-Experte für Klimawandel und Ernährungssicherheit, der in Rio vor Ort sein wird, befürchtet, dass diese für nachhaltige Entwicklung zentral wichtigen Themen ins Hintertreffen geraten könnten, wenn in Rio vor allem über "Grüne Wirtschaft" und die Reform von Institutionen diskutiert werden soll: "Schon heute hungert fast eine Milliarde Menschen. Die Weltbevölkerung wird bis zum Jahr 2050 von sieben auf neun Milliarden anwachsen - bereits 2030 werden mindestens 50 Prozent mehr Nahrungsmittel, 45 Prozent mehr Energie und 30 Prozent mehr Wasser benötigt. Um diese Herausforderungen vor dem Hintergrund des zunehmenden Klimawandels und schon jetzt massiv gefährdeter Ökosysteme zu bewältigen, ist dringendes Handeln geboten!"

Laut einem heute von CARE veröffentlichten Bericht sind es die ärmsten Menschen in den Entwicklungsländern, die am meisten unter den Folgen des derzeitigen ungerechten und nicht nachhaltigen Wachstumsmodells leiden. Auch die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels wie häufiger auftretende Dürreperioden und Überflutungen werden in den nächsten Jahren zu 75 - 80 Prozent die Entwicklungsländer und somit die Ärmsten der Armen treffen. In Rio und bei den laufenden Klimaverhandlungen müssen daher verbindliche Zusagen gemacht werden, um die CO2-Emissionen der Industrieländer schnellstmöglich zu reduzieren und den Entwicklungsländern dabei zu helfen, in Klimawandelanpassung, Katastrophenvorsorge und nachhaltige, CO2-neutrale Entwicklung zu investieren.

Aus der Sicht von CARE sollten in Rio zudem Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung sowie Unterstützungsprogramme für kleinbäuerliche Landwirtschaft auf den Weg gebracht werden: KleinbäuerInnen sind weltweit für 60 Prozent der Landwirtschaft zuständig, in den vom Hunger am schlimmsten betroffenen Ländern sogar für 80 Prozent. Insbesondere Frauen müssen verstärkt Zugang zu Landrechten und landwirtschaftlichen Ressourcen erhalten - das könnte die Anzahl der Hungernden um 100 - 150 Millionen reduzieren.

Österreichs globale Verantwortung ist gefordert!

Als eines der reichsten Länder der Welt sollte Österreich die Konferenz für Umwelt und nachhaltige Entwicklung zum Anlass nehmen, um endlich die viel beschworene "Schubumkehr" in Bezug auf sein beschämendes Budget für Entwicklungszusammenarbeit in Angriff zu nehmen und zusätzlich großzügig Gelder im Klimabereich zur Verfügung zu stellen. Andrea Wagner-Hager, Geschäftsführerin von CARE-Österreich, gibt Bundesminister Berlakovich und der österreichischen Rio-Delegation aber noch eine weitere Hausaufgabe mit auf den Weg: "Wenn wir eine menschlichere "grünere" Wirtschaft wollen, müssen wir das Bewusstsein für unsere globale Verantwortung und das Wissen um weltweite Zusammenhänge auch in der eigenen Gesellschaft stärken. Globales Lernen, Umweltschutz und Politische Bildung sollten Pflichtfächer in allen Schulen werden! Es kann nicht sein, dass Kinder und Jugendliche mehr über die Steinzeit und das Alte Ägypten lernen als über die dringendsten Probleme der Jetztzeit."

TIPP: Den neuen CARE-Bericht "One Planet - One Future" finden Sie hier zum Download: www.careclimatechange.org/files/advocacy/CARE_OnePlanet_OneFut ure_Rio20_Jun2012_Web.pdf



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /