© nnovative Mobility Automobile GmbH - E-Auto Colibri
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Ich fahre allein

Elektro-Einsitzer Colibri wird auf Hannover Messe präsentiert

Hannover und Jena - Das Jenaer Unternehmen Innovative Mobility Automobile GmbH stellt auf der Hannover Messe das überarbeitete Design für das elektrische Einpersonen-Fahrzeug ‘Colibri’ vor. Entwickelt wird der innovative Elektro-Einsitzer zusammen mit sechs mittelständischen Industrie- und Forschungspartnern. Das Fahrzeugdesign ist das Ergebnis zahlreicher Studien, Materialforschungen und Sicherheitstests. Präsentiert wird das Modell erstmals vom 23. bis 27. April auf der Hannover Messe 2012 am Stand der Bundesregierung beim Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Seit dem Projektstart im September 2011 haben die Konsortialpartner im Modellversuch zahlreiche wissenschaftliche Studien gemacht. Auf dieser Basis wurden ein Ergonomiekonzept und das optimierte Design entwickelt. Pünktlich zur Hannover Messe erwartet die Besucher ein realitätsgetreues Designmodell des Colibri im Maßstab 1:4. Ziel des zweijährigen Forschungsvorhabens, das vom BMBF gefördert wird, ist der Bau eines zulassungsfähigen Demonstrators bis Anfang 2013.

In der Konzeptphase erstellte zum Beispiel die B&W Fahrzeugentwicklung GmbH rund 25 Einzelkonzepte, unter anderem eines für die Tür. Die damit verbundenen Untersuchungen zu Öffnungsmechanismus, Wassermanagement und Dichtigkeit führten zu Optimierungen des Türdesigns und wirkten sich damit auch auf das nun technisch ausgereifte Gesamtdesign aus. Ähnlich beeinflussten andere Forschungsergebnisse die Formgebung des Fahrzeugs.

Effizienz durch optimierte Leichtbauweise

Herzstück des Colibri ist ein Leichtbaurahmen, der ein niedriges Fahrzeuggewicht und damit geringe Verbrauchskosten zur Folge hat. Schweiß- und Fügeversuche des Konsortialpartners Solfig GmbH haben die Idee einer Rahmenkonstruktion inklusive Gussknoten aus Magnesium bestätigt. Kombiniert wird dieses Leichtbaukonzept mit einem Akku auf Lithium-Eisen-Phosphat-Basis von der Firma Axxellon, der eine Reichweite von 120 Kilometern, eine lange Lebensdauer und kurze Ladezeiten gewährleistet. Ein neues, benutzerfreundliches Ladekonzept reduziert den Aufwand beim Ladevorgang um 70 Prozent. Damit ist der Elektro-Einsitzer nicht nur für Pendler, sondern auch für Flottenbetreiber oder Lieferservices attraktiv.

Das Motorkonzept mit zwei TwinDrive-Motoren und Zweiganggetriebe der CPM Compact Power Motors GmbH optimiert die Fahrleistung des Colibri: Der Elektro-Einsitzer soll eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern erreichen und beschleunigt von 0 auf 100 Stundenkilometer in 9 Sekunden.

Trotz Leichtbauweise sollen Verbraucher keine Abstriche bei der Sicherheit hinnehmen müssen. In der Konzeptphase wurden deshalb Rahmenstruktur und Fahrwerk überarbeitet. Konsortialpartner Altair Engineering GmbH nahm Strukturverbesserungen am Rahmen vor, um das Bestehen des Crashtests sicherzustellen. Angepasst wurde auch das Fahrwerk: Die IAMT Ingenieurgesellschaft mbH lieferte ein Konzept mit Doppelquerlenkerachse vorne und Trapezlenkerachse hinten, verbreiterter Spur und verbesserter Kinematik.


Für Komfort im Innenraum sorgt die Technische Universität Chemnitz. Sie entwickelte einen stufenlosen Hubmechanismus, der das Ein- und Aussteigen vereinfacht, sowie einen Leichtbausitz mit effektiver Hinterlüftung. Darüber hinaus konzipierte sie eine verschiebbare Pedalerie, wodurch Personen mit einer Körpergröße von 1,55 Metern bis 1,95 Metern bequem Platz finden. Für den Kofferraum entwarf die TU Chemnitz eine leichte Sandwichbodenstruktur, die zum Beispiel den Transport von zwei Getränkekisten erlaubt.

Um den Colibri mit einer langlebigen und optisch ansprechenden Oberfläche auszustatten, untersuchte die Lätzsch GmbH die Festigkeitswerte der umweltfreundlichen und innovativen Polyurethan-gesprühten Bauteile.

Abgerundet wird der E-Hüpfer durch ein innovatives Bedienkonzept der ACX GmbH mit flexiblen Schnittstellen für alle On-Board Geräte, aber auch für die externe Kommunikation mit zum Beispiel Mobilitätsdienstleistern. Die Bedienung erfolgt über eine intuitive und übersichtliche Oberfläche via Touchpad und kann individuell angepasst werden.



Nach Abschluss der Konzeptphase kann nun mit der Konstruktion des Technologiedemonstrators begonnen werden. Diese Entwicklungsphase wird flankiert von weiteren Forschungen insbesondere zu den verfahrenstechnischen Neuerungen bei der Magnesiumverarbeitung und der Kunststoffaußenhaut. Gleichzeitig werden sämtliche Konzepte im Detail optimiert und umfangreiche Tests durchgeführt, um die Zuverlässigkeit der Komponenten zu gewährleisten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /