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NÖ Grüne zum Aus für Schiefergasbohrungen: "Wir wollen's schriftlich!"

OMV soll Absichtserklärung unterzeichnen und so beweisen, dass Schiefergas-Projekt nicht eingereicht wird

Seit im Vorjahr bekannt wurde, dass die OMV plant, im Weinviertel nach Schiefergas zu bohren, waren die Grünen die Einzigen, die von Beginn an klar Stellung bezogen: Das Bohren nach Schiefergas kommt für die Grünen nicht in Frage - weder heute, noch 2013 oder 2020. Während sich die FPÖ eindeutig für Schiefergas-Bohrungen ausspricht, wissen ÖVP und SPÖ noch immer nicht so recht, wie sie vertuschen sollen, dass sie ebenfalls für die Bohrungen sind. "Offenbar brachte ein Deal mit der OMV nun die Lösung", so die Grüne Energiesprecherin LAbg. Helga Krismer zum angeblichen Projekt-Aus. Konkret vermutet die Grüne, dass es ÖVP und OMV sehr recht ist, wenn der Widerstand innerhalb der Bevölkerung abflaut, indem man die Probebohrungen vorerst auf Eis legt: "Ein Aufschub der Diskussion um die Bohrungen bis nach den Landtagswahlen nutzt sowohl dem Image der ÖVP als auch dem der OMV. Die Bevölkerung wird in Sicherheit gewogen", so Krismer. Die Grüne Abgeordnete aus dem Weinviertel, Amrita Enzinger, fürchtet allerdings, dass das Weinviertel gleich nach den Landtagswahlen die Rechnung präsentiert bekommt und die Schiefergasbohrungen genehmigt werden: "Bei der Bahnübernahme - vor den Gemeinderatswahlen 2010 - hat die ÖVP versichert, dass sie keine Züge einstellt. Konkret hieß es damals von der ÖVP: ,Wir haben die Bahnen ja nicht übernommen, um sie zu sperren'. Kurz nach den Gemeinderatswahlen war es die ÖVP, die Bahneinstellungen anordnete und damit den größten Kahlschlag im Schienenverkehr, den Niederösterreich je erlebt hat, zu verantworten hat", weiß Enzinger. Wie bei der Bahnübernahme kann also auch beim Thema Schiefergas alles nur ein "Wahlschmäh" sein: "Wer garantiert der Bevölkerung, dass nicht ohne Ihr Wissen Probebohrungen stattfinden? Immerhin hat die OMV ja selbst schon zugegeben, dass die gefährliche Frackingmethode (=Bohrmethode, wo giftige Chemikalien zum Einsatz kommen, Anm.) bereits angewandt wird - ohne Information der Menschen der Region. "Deswegen wollen wir es schriftlich, dass das Projekt Schiefergasbohrungen nicht eingereicht werden. Wir haben dahingehend eine Absichtserklärung verfasst, die der OMV zur Unterzeichnung zugestellt wurde. Wenn die OMV unterschreibt, haben die Menschen der Region etwas in der Hand, das sie im Falle von Probebohrungen gegen die OMV verwenden können. Damit muss sicher gestellt werden, dass die Bevölkerung nicht nur eine Beruhigungspille verabreicht bekommt", erklärt die Grüne Landtagsabgeordnete Helga Krismer. Bisher hat die OMV die Absichtserklärung allerdings nicht unterfertigt...


Quelle: Grüner Klub im NÖ. Landtag



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /