© Ideen gegen Armut-  Goal on Tour Siegerprojekt
© Ideen gegen Armut- Goal on Tour Siegerprojekt

Ideen gegen Armut - Innovationspreis 2011

Drei Sieger stehen fest

© Ideen gegen Armut-Game changing Siegerprojekt
© Ideen gegen Armut-Game changing Siegerprojekt
© Ideen gegen Armut- Footprint Siegerprojekt
© Ideen gegen Armut- Footprint Siegerprojekt

Wien – ‘Game Changing’, ‘Goal on Tour’ und ‘Footprint’ – das sind die Titel der drei vielversprechenden Siegerprojekte, die im Rahmen des ‘Ideen gegen Armut Innovationspreises 2011’ mit Fördergeldern in der Höhe von je 41.700 Euro soeben ausgezeichnet wurden.

Das Spektrum der ausgezeichneten Konzepte könnte kaum größer sein: Verantwortungsvoller Umgang mit Geld, Obdachlosigkeit und Frauenhandel stehen im Zentrum der Arbeit der drei Preisträger. Eines ist jedoch allen dreien gemeinsam: Armutsbekämpfung in Österreich und somit das Ziel, die Lebenssituation vieler Menschen ein Stück zu verbessern.

In Summe 125.000 Euro Starthilfe

‘Ideen gegen Armut’ ist eine gemeinsame Initiative von Coca-Cola Österreich, der Tageszeitung Der Standard und dem NPO-Institut der WU Wien. Ziel der Initiative ist es, herausragende Projekte im Bereich der Armutsbekämpfung und Armutsprävention in Österreich zu fördern. Und das bereits zum fünften Mal in Folge. Univ.Prof. Dr. Michael Meyer, stellvertretender wissenschaftlicher Leiter des NPO-Institutes der WU Wien: ‘Unsere Kernaufgabe ist Forschung, Lehre und Forschungstransfer über und für die Zivilgesellschaft. Der ‘Ideen gegen Armut Innovationspreis’ ist eine Initiative, die hier die Innovationsfähigkeit und Professionalität fördern will, um Armutsbekämpfung in Österreich zu unterstützen. Wir wollen dazu unsere Expertise zur Verfügung stellen und freuen uns, damit die soziale Verantwortung eines internationalen Top-Unternehmens zu unterstützen.’
Zum 125. Jubiläum von Coca-Cola wurde der Förderbetrag der Initiative auf insgesamt 125.000 Euro erhöht. Damit wurde die Möglichkeit eröffnet, nicht nur zwei Preisträgern - wie in den vergangenen Jahren -, sondern drei herausragenden ‘Ideen gegen Armut’ zu einem leichteren Start zu verhelfen. ‘Wir freuen uns sehr, heuer gleich drei Projekte unterstützen zu können, denn nicht nur die Zahl der eingereichten Projekte, auch die Qualität steigt von Jahr zu Jahr.’

Viele Projekte aus ganz Österreich wurden im Rahmen des zweistufigen Bewerbungsverfahrens gesichtet und die besten davon einer fachkundigen Jury präsentiert. Die Vielfalt und Qualität der eingereichten Ideen wurden für die Jury zur echten Herausforderung, doch schlussendlich standen die drei Siegerkonzepte fest, die sich jetzt auf frisches Kapital für ihre wichtigen Anliegen freuen dürfen.

‘Das Besondere an ‘Ideen gegen Armut’ ist der Mut zum Risiko. Nicht eine Spende für etwas Etabliertes, sondern die Investition in eine neue Idee. Armut hat viele Gesichter. Es muss daher ebenso viele Ideen geben, um dagegen anzukämpfen’, ergänzt Mag. Wolfgang Bergamm, Verlagsgeschäftsführer Der Standard.

Game Changing - spielerisch richtig mit Geld umgehen

Die Initiative ‘Game Changing’ will Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren helfen, verantwortungsvoll mit Geld umzugehen. In einer Gesellschaft, in der Geld, Konsum und Statussymbole häufig als Ersatz für Glück und Selbstwertgefühl gesehen werden, ist die Verlockung groß, durch finanzielle Fehlentscheidungen in Abhängigkeiten und in eine Spirale der Armut zu geraten.

Mit den Fördermitteln aus dem Innovationswettbewerb ‘Ideen gegen Armut’ soll in der ersten Phase des Projekts ein Social Media Game für die Plattform Facebook entwickelt werden, dass auf spielerische Art und Weise die Konsequenzen finanzieller Entscheidungen spürbar macht.

Katharina Norden, die Initiatorin des Projekts meint dazu: ‘ Wir sind überwältigt von unserem Erfolg bei Ideen gegen Armut! Unser Team aus UnternehmerInnen, Game DesignerInnen und PsychologInnen ist mehr als je zuvor motiviert dazu, unser Projekt Game Changing zu einer großen neuen Bewegung in der Financial Literacy Bildung zu machen.’

Goal on Tour - Obdachlose am Ball

Goal on Tour wurde vom Homeless-World-Cup-Organisationsteam der Caritas der Erzdiözese Graz-Seckau entwickelt. Ziel des Projekts ist es, Menschen, die sich am sogenannten ‘Rand der Gesellschaft’ befinden, mehr in die Mitte zu bringen.
Dabei werden im Rahmen des sozial-integrativen Fußballprojekts ‘Initiative Goal’ obdachlose Top-Kicker für das Homeless-World-Cup-Nationalteam gesucht, die dann gegen Sponsor-Firmenteams antreten.

So werden Begegnungsräume zwischen den unterschiedlichsten sozialen Gruppen geschaffen und die integrative Wirkung des Sports optimal ausgenützt.
Harald Schmied, Initiator des Homelss-World-Cups und Leiter Kommunikation und Fundraising der Caritas Steiermark: ‘Wir freuen uns riesig über diesen Preis, weil er uns die Möglichkeit gibt, die Initiative ‘Goal on Tour’ ins Leben zu rufen und nachhaltig weiterzuentwickeln. Es ist eine große Auszeichnung für uns, die Möglichkeit zu bekommen, das Projekt zu Firmen zu bringen – dorthin, wo Leute einen Großteil ihrer Zeit verbringen – , dadurch Brücken zu bauen und den Spielern und Spielerinnen ein Einkommen zu verschaffen. Es geht uns um Selbstwert durch Sport, geringfügiges Einkommen und spielerischen Abbau von Vorurteilen. Wer gemeinsam am Streetsoccer-Court steht, lernt sein Gegenüber auf andere Art kennen und wird merken, dass kein Mensch ‘nur obdachlos’, ‘nur Alkohol abhängig’ oder nur ‘Drogen süchtig’ ist. Genau dieses andere Bild wollen wir der breiten Öffentlichkeit in Österreichischen Unternehmen zeigen. Das ist eine neuen Form der Social Responsibility, die Unternehmen auf einfache und spielerische Art die Möglichkeit gibt, ihre Mitarbeiter zu involvieren und soziale Zusammenhänge kennen zu lernen.’
‘Wer die Herausforderungen im Team und am Streetsoccer-Platz meistert, gewinnt für das Leben abseits des Sports Selbstvertrauen und Mut zurück und damit neue Kraft, die persönliche Lebenssituation zu verbessern.’

Footprint - Betreuung, Freiraum und Integration

Der Verein Footprint, der im Juli 2011 von Hannah-Isabella Gasser und Hannah Lux gegründet wurde, stellt das Thema Frauenhandel ins Zentrum seiner Arbeit. Ziel ist, möglichst viele betroffene Frauen und Mädchen in geschützten Räumlichkeiten kostenlos und umfassen über Ihre Rechte und Möglichkeiten zu informieren und gegen diese drastische Menschenrechtsverletzung anzukämpfen.

Sozial- und Rechtsberatung, Fortbildungsmöglichkeiten, alternative Therapieangebote, Sportangebote, Unterstützung bei der Reintegration und die gemeinsame Erarbeitung von Zukunftsperspektiven sind nur einige der vielfältigen Hilfestellungen, die der Verein Dank der nun zugesprochenen Förderung verstärkt anbieten kann.

‘Diese Auszeichnung zeigt, dass wir mit unserer Idee und Herangehensweise an die Problematik des Frauenhandels am richtigen Weg sind. Unsere Freude ist unbeschreiblich groß, dass wir jetzt dank der Anschubförderung von ,Ideen gegen Armut‘ voll durchstarten können’, zeigt sich Hannah Lux, eine der Gründerinnen des Vereins Footprint begeistert.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /